„Wir sehen nicht mehr aus, als ob uns Bienen ins Gesicht gestochen hätten.“ So umschrieb Kandidat Toni die Tatsache, dass nach sieben Wochen die Gesichter der immer noch zwölf Kandidaten doch merklich erschlankt sind.

Kein Wunder: Rund 250 Kilogramm hat das verbliebene Dutzend der „The Biggest Loser“-Kandidaten schon verloren. Diesmal kamen auch ein paar Tränen dazu.

Biggest Loser: Böse Überraschung auf der Waage

„Nichts ist, wie du denkst“ könnte das Motto der aktuellen 17. Staffel sein. Nicht nur, dass es seit Wochen keinen Rauswurf gab. Jetzt wurde auch das Ritual der Waage als Wochen-Abschluss gekippt.

Diesmal gab es eine „frühe Waage“, nur wenige Tage nach der letzten Wiege-Prozedur. Und damit blankes Entsetzen bei den Kandidatinnen und Kandidaten. Kann man in ein paar Tagen ausreichend viel abspecken? Antwort: Man kann. Wenn man denn will.

Aber es wollten nicht alle. Oder wollten nicht können. Da gab es ein paar arg lange Gesichter. Immerhin, der Super-GAU einer Gewichtszunahme wurde abgewendet.

Aber die Ergebnisse von 0,0 Abnahme (Michelle) oder von Kleinstbeträgen von 200 Gramm (Purja), 500 Gramm (Celina) oder 600 Gramm (Nicole) ließen die Athleten ächzen und die Coaches Christine Theiss und Ramin Abtin stöhnen.

Da drang durchaus Unzufriedenheit heraus, als Ramin meinte, Purja sei ja „verschnupft“ gewesen. Das sah auch der ehrgeizige Jonas so, Partner von Purja im blauen Trio: „Was ein erbärmliches Ergebnis.“

Damit meinte er zwar vor allem das Mannschaftsergebnis, denn sein Trio wurde trotz seiner starken Leistung von minus 2,7 Kilo Letzter. Vor allem aber auch Purja. „Ich war echt sauer auf ihn. Er hat sich auf seiner Krankheit ein bisschen ausgeruht.“

Dass es anders geht, bewiesen neben Jonas auch Aleks (minus 2,7 Kilo), Angelina (minus 2,5 Kilo) und vor allem natürlich - Ben. Die „Maschine“ speckte erneut vier Kilo ab, hat jetzt schon 29,8 Kilogramm verloren. Ramin jauchzte förmlich: „Geil. Ein Mega-Typ! Du bist das Musterbeispiel dafür, dass man, wenn man sich den Hintern aufreißt, hier alles erreichen kann.“

Ben, Angelina und Franz (minus 1,7 Kilo) gewannen den Wiege-Kampf der vier Trios überlegen. Ihr Siegespreis hörte sich zunächst seltsam spärlich an: Denn es gab nicht den gewohnten Wiege-Bonus, sondern: Sie durften die Challenge bestimmen.

Allerdings wurde das zum Game-Changer für die drei. Denn sie tüftelten mit Clarissa, Ron und Schulle vom Produktionsteam in der Werkstatt eine dreiteilige Challenge aus. „Wir müssen unsere Stärken einbringen und die Schwächen der anderen ausnutzen“, gab Ben das Motto vor. Dass sie clever gehandelt hatten, wurde auf dem Matchfield deutlich.

Team Gelb siegt in der Challenge: 500 Gramm Bonus für jedes Mitglied

Ben wuchtete zwölf Hölzer über Schwebebalken balancierend ins Ziel, Franz zeigte sich beim Bällewerfen durch Traktorreifen mit toller Wurftechnik, und Angelina wurde beim Koordinationsspiel am Seile-Entknoten zur legitimen Nachfolgerin von Entfesselungskünstler Houdini.

Da hatten die anderen keine Chance. Team Gelb kam nach 8:06 Minuten ins Ziel, Team Pink (Celina, Sara, Aleks) als Zweite mit 30 Sekunden Rückstand.

Nicht nur von Christine Theiss gab es Lob (“Ganz, ganz tolle Challenge, jeder Abschnitt herausfordernd“), sondern auch von der geschlagenen Konkurrenz. Jonas: „Sie haben ihre Stärken genützt, aber die Challenge fair gestaltet. Coole Sache.“ Und für den Sieg gab's auch was: 500 Gramm pro Mitglied von Team Gelb!

Oli.P studiert mit den TBL-Kandidaten eine Tanzchoreografie ein

Bevor sich die Kandidaten im Camp zu sehr auf den Geist gehen konnten - vor allem zwischen Aleks und Michelle brodelte es weiter - warteten die Coaches mit einer Überraschung auf. Oli.P kam ins Camp und lockte die Kandidaten mit seinem Grönemeyer-Cover von 1998, „Flugzeuge im Bauch“, ins Gym.

Nicole war gleich hin und weg. Celina hatte keine Ahnung, wer der Gast da überhaupt war, aber Ben erklärte es: „Der war mal Superstar in den 90ern. Da haben die ganzen Mädels ihre Blusen zerrissen und was weiß ich noch alles.“ Schön umschrieben!

Oli.P (aka Oliver Petszokat, Ex-GZSZ-Star und mittlerweile auch am Ballermann als Schlagerstar bekannt) bat die Truppe zum Tanzen. Aufgabe: gemeinsam zu seinem Song „Alles wird leichter“ eine Choreografie einstudieren, die dann alle gemeinsam beim TBL-Finale auf der Bühne präsentieren.

Die Freude war geteilt. Nicole („Ich tanze für mein Leben gern“) taute auf wie nie und groovte perfekt in der ersten Reihe (Aleks: „Nicole hat den krassesten Hüftschwung“), Toni steuerte Erfahrung aus einem Tanzkurs bei, Angelina schlug eine coole Drehung vor. Ben war eher genervt. Aber von Purja, der wie meist sein eigenes Ding machte und eher im Freesytle durchs Gym tänzelte.

Oli.P gesteht: „Ich hatte auch mal 100 Kilo“

Aber das Hauptergebnis: Alle waren gut drauf, von Lagerkoller keine Spur. Dafür ehrlicher und authentischer Austausch mit einem nahbaren Superstar, der sich für das Leid der Kandidaten interessierte und auch selbst in sein Leben blicken ließ. Das Lied „Alls wird leichter“ sei, so Oli.P nämlich nicht nur auf die Kandidaten zu münzen.

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Denn auch er habe schwere Zeiten erlebt, auch im doppelten Sinne: „Ich hatte auch mal 100 Kilo“, verriet der Star. Schlimmer sei aber die Zeit gewesen, als er um das Leben seiner Frau Pauline gebangt habe. Der musste 2020 ein Gehirntumor entfernt werden - und keiner wusste damals, ob sie jemals wieder richtig gesund werden würde.

Aber sie wurde es. Oli.P meinte, dass damals der Glaube an eine gute Zukunft, ein positiver Blickwinkel, wichtig gewesen sei. „Alles wird leichter“ entspricht dem. Auf seinem letzten Album „Wunder“ (Herbst 2024) hatte er das Drama um seine Frau verarbeitet: Auch „Wunderkerzen“ war ein positiver Song. Oli.P: „Trübsal blasen und meckern bringt ja am Ende nichts. Ich versuche in jeder Situation immer noch irgendwie das Gute zu sehen. Aufgeben ist keine Option. Sonst gewinnt die andere Seite.“

Jetzt ist alles wieder gut, aber die Unterhaltungen auf Augenhöhe ließen die Emotionen hoch schwappen. Am Ende weinte Nicole über Oli.Ps Geständnisse und Oli.P verdrückte Tränen des Mitgefühls für das Struggeln der Kilo-Kämpfer. „Du schaffst das“, sagte er zu Michelle und hatte plötzlich ganz viel Pipi in den Augen. Sein Fazit: „Das waren Stunden, die ich definitiv nicht vergessen werde.“ Die Kilo-Kämpfer auch nicht. (tsch)