Der Eklat im Weißen Haus hatte Auswirkungen auf den ESC-Vorentscheid, der ein überraschendes Ergebnis brachte.
Finalisten für „ESC 2025“ gefundenWie „Baller“ ist das denn! Erst muss Raab für Trump Platz machen – jetzt hoffen alle auf Punkte aus Österreich
Wer ist hier der Chef? Oder wie „Baller“ ist das denn? Wegen des Eklats im Weißen Haus mussten sich Stefan Raab und die ESC-Finalisten Abor und Tynna am Samstagabend (1. März 2025) gedulden.
Donald Trump kickte den „Chefsache ESC“-Vorentscheid in der ARD auf einen späteren Sendeplatz – das Erste sendete um 20.15 Uhr zunächst einen Brennpunkt zur Eskalation zwischen den USA und der Ukraine.
ESC-Vorentscheid: Geduldsprobe für Stefan Raab
Mit zehnminütiger Verspätung begrüßte Stefan Raab dann Musik- und vor allem ESC-Fans. „Mein Name ist Stefan Raab und dies hier ist ein wichtiger Abend für Deutschland“, leitete der 58-Jährige die Show „Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?“ am Samstagabend ein.
„Sie haben heute das letzte Wort“, erklärte Raab, der die Bitte ans Publikum richtete: „Lassen Sie uns erneut gemeinsam Erfolgsgeschichte schreiben.“
Moderatorin Barbara Schöneberger, die anderen Jury-Mitglieder und natürlich die Kandidaten und Kandidatinnen hatten sich zuvor in Köln ebenfalls in Geduld üben müssen.
Ausgerechnet im Finale fehlte übrigens Jurymitglied Elton. Der Publikumsliebling musste wegen eines privaten Termins verzichten. In der entscheidenden Auswahlrunde wurde er von Conchita Wurst und Sänger Nico Santos vertreten.
Um das Ticket nach Basel kämpften:
- The Great Leslie (Waterloo & These days)
- Benjamin Braatz (Angels & Like you love me)
- Leonora (Houdini & This Bliss)
- Feuerschwanz (I see fire & Knightclub)
- Moss Kena (Levitating & Nothing can stop love)
- Abor & Tynna (Bang Bang & Baller)
- Cosby (I wanna dance with somebody & I'm still here)
- Lyza (Creep & Lovers on Mars)
- Julika (Euphoria & Empress)
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mussten zweimal ran. Die Jury sortierte vier Acts aus. Aus den verbliebenen Fünf wählten dann die Zuschauer und Zuschauerinnen den deutschen ESC-Beitrag für Basel. Das Konzept ergab für viele nicht wirklich Sinn.
Hier einige Beiträge dazu auf X:
- „Warte, die singen die Lieder direkt hintereinander??? Nichts ergibt Sinn in diesem Finale.“
- „Also ich versteh' das Konzept der Sendung überhaupt nicht. Warum hat’s jetzt Cover und Song Contest Song direkt hintereinander?“
- „Wir hören uns 18 Songs an, davon 9 sinnlose Coversongs, die Jury wirft vier raus und dann stimmen wir ab? Das Konzept bei #chefsacheESC bleibt mysteriös.“
So manch Zuschauende mögen sich nach wenigen Minuten Donald Trump in Dauerschleife zurückgewünscht haben. Immer wieder wurden Wiederholungen aus den beiden vorherigen Shows eingespielt. Alles schon gesehen, alles schon gehört.
Gehört wurden dann auch The Great Leslie. Die Indie-Rock-Band gab sich mächtig Mühe, die Jury war auch durchaus angetan – im Gegensatz zu den Reaktionen auf X. Da gingen die User mit der schlechten Måneskin-Kopie hart ins Gericht.
- „Warum macht The Great Leslie auf Måneskin. Outfit, Make-up, Frisur von dem Sänger alleine - alles sehr, sehr ähnlich zu Damiano David beim ESC. Schade“
- „Sollte man nicht wenigstens singen können? Das „Waterloo“-Cover is ja grässlich!“
- „The Great Leslie einfach Måneskin auf Wish bestellt“
Auch Yvonne Catterfeld kritisierte die Band. Ihr war der Auftritt zu „glattgebügelt“. Sie hätte es lieber „dirty“ gehabt.
Dreckig ging es dem zweiten Starter Benjamin Braatz. Denn der versemmelte es richtig. Was für ein Aussetzer: Viel zu früh startete er in den Song, dann vergeigte er auch noch die Töne. Schade, der Lockenkopf hatte in den Vorrunden ganz viele Sympathien gesammelt.

Copyright: Screenshot ARD
Barbara Schöneberger moderierte den ESC-Vorentscheid in Köln.
Stefan Raab kassiert fiesen Seitenhieb von Barbara Schöneberger
Musikalisch war da durchaus mehr drin – wie in der gesamten Show. Mit der Kölnerin Leonora kam dann eine von Stefan Raabs Favoritinnen auf die Bühne.
Moderatorin Barbara Schöneberger, die ein hoch geschlitztes goldglänzendes Kleid trug, konnte sich einen Seitenhieb auf Stefan Raab nicht verkneifen. Der Kölner hatte nämlich über Leonora gesagt: „Wenn aus dir nix wird, fress' ich 'nen Besen.“ Das kommentierte Schöneberger mit „die Zähne dazu hätte er ja“. Raab lächelte die Schmähung weg.
Zurück zum Dreck, den es laut Stefan Raab beim ESC so selten gibt. Feuerschwanz war durchaus 'ne Nummer. Doch ob das reichte? Immerhin, so sinnierte Raab, stimmen beim ESC mehr Frauen ab.
Stefan Raab von Entscheidung der Jury überrascht
Vor den Zuschauerinnen und Zuschauern musste die Jury eine Vorauswahl treffen. Die Wahl fiel auf The Great Leslie, Leonora, Moss Kena, Abor und Tynna sowie Lyza. Eine Entscheidung, die Stefan Raab „so nicht getroffen hätte“.
Für Conchita Wurst hätte es „Ballern“ müssen und das nicht nur, weil das Geschwisterpaar aus Wien kommt. Auch Nico Santos setzte auf die Österreicher. Und sie hatten den richtigen Riecher!
Für Yvonne Catterfeld war Lyza die Favoritin. Und der Meister selbst? Stefan Raab, der noch einmal seinen Merz-Song „Bubatz“ zum Besten gab, richtete das Schlusswort an die Finalisten und Finalistinnen, wollte sich aber nicht festlegen. Er dankte allen für den Einsatz und sprach ihnen Mut zu.
Ein dickes Lob ging auch an seine Heavytones. Die Band hatte am Abend alle Musik-Acts live begleitet. „Natürlich darf am auch die schönste Frau des Abends nicht vergessen. Damit bist du gemeint“, grinste Raab Richtung Schöneberger.
Abor & Tynna: Geschwister aus Österreich treten für Deutschland an
Um 23.44 Uhr dann die Entscheidung: Abor und Tynna vertreten Deutschland beim ESC in der Schweiz. Deutschland wird zum ersten Mal seit 2007 wieder mit einem deutschsprachigen Lied beim ESC vertreten sein.
Die Sängerin Tynna verglich Raab am Abend mit dem deutschen Erfolgsmusiker Udo Lindenberg.
34,9 Prozent stimmten für die Geschwister aus Wien – auf Platz zwei erreichte Lyza 31,9 Prozent. Da werden doch diesmal zwölf Punkte aus Österreich drin sein! (susa)