Zwischen Pferdestall und Weinkeller mündet „Das perfekte Dinner“ in und um Würzburg in ein denkbar rustikales Finale. Die eine weint fast vor Freude, die andere braucht Schnaps, um die deftige Kost zu verkraften.
„Das Perfekte Dinner“Vox-Show in Würzburg endet deftig – „Ich könnte weinen“
Zum Finale des „Perfekten Dinners“ (Vox) in und um Würzburg serviert Gilli den Champagnercocktail in ganz besonderem Ambiente: Als Location für den Aperitif hat die Pferdezüchterin ihren Stall gewählt. Da äußert die sonst so sportliche Nicole Bedenken: „Hoffentlich müssen wir jetzt nicht reiten.“
Aber keine Angst, liebe Nicole! Ihr bisheriger Spitzenplatz ist mit 37 Punkten nicht durch halsbrecherische Galoppaden gefährdet. Stattdessen wird wieder einmal klar: Handwerk hat goldenen Boden – in diesem Fall im britischen Landhausstil. Wer einen gut gehenden Maler- und Anstreicherbetrieb führt, kann sich offenbar als „Leidenschaft“ eine Pferdezucht mit derzeit 14 „Englischen Reitponys“ leisten.
„Das perfekte Dinner“: Gilli serviert Rustikales
Zum Verputzen serviert Gilli (45), deren Familie teilweise aus England stammt, in der großzügigen Atmosphäre ihres ländlichen Anwesens nach dem Motto „Good Food, Good Wine, Good“ ebenfalls Rustikales:
- Vorspeise: Saibling / Edamame / Rote Bete
- Hauptspeise: Kalb / Rübe / Nudel
- Nachspeise: Schokolade / Joghurt / Orange
Besonders die Vorspeise mit in Rotwein-Schalotten-Sud gegarter Roten Bete, Edamame-Erbsen-Püree und in Zitronenpfeffer marinierten Saibling treibt Nadine (43) Tränen in die Augen: „Das ist so geil, dass ich weinen könnte.“ Und auch Andreas kann seine Begeisterung über italienisch-fränkische Kalbsrouladen mit einer Füllung aus Nürnberger Bratwurstbrät, Parmesan und Kräutern sowie „super schokoladige“ Brownies mit selbstgemachtem Joghurt-Macadamia-Eis und in Grand Marnier gezogenen Orangen kaum in Worte fassen: „Ich muss sagen ... du bist der Hammer.“
Nicole gewinnt „Das perfekte Dinner“ in Würzburg
Einzig Spitzenreiterin Nicole (31) ist verhaltener: Mühsam mit ihrem Teller voller Fleisch-Symphonien kämpfend, gesteht sie bereits beim Hauptgang: „Ich bin nicht so die Deftige.“ Und so braucht es einige von der trinkfreudigen Gilli gereichten lokalen Schnäpse, bis auch Nicole das Dessert halbwegs in Angriff nehmen kann.
Zeit gibt es dafür genug, denn als Frau der vielen Aufgaben muss sich Gillian immer mal wieder entschuldigen – auch die Pferde haben schließlich Hunger. Das macht sie mit immer neuen Anstoßrunden wett – so mache man das in Norddeutschland, woher sie stammt. Dass sie sich perfekt in die unterfränkische Lebensart eingepasst hat, zeigen ihr Weinkeller und das Kredenzte auf den Tellern: 36 Punkte vergeben ihre Gäste, was sie mit Nadine gleichziehen lässt.
Siegerin in Würzburg ist die „leichte“ Nicole. Und Pferdezüchterin Gillians Fazit zum kulinarischen „Turnier“ („Ich musste über einige Hürden springen“) lautet: „Schade, dass die Woche vorbei ist. Ich weiß gar nicht, was ich morgen Abend machen soll.“ (tsch)