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Bei Markus LanzFDP-Politiker Dürr sorgt für Kopfschütteln – „Das stimmt doch nicht!“

Die deutsche Autoindustrie leidet, während China weiter auf dem Vormarsch ist, was die Elektromobilität angeht. Bei „Markus Lanz“ sprach sich FDP-Politiker Christian Dürr dennoch klar gegen ein Verbrenner-Verbot aus und sorgte mit seiner Argumentation für Kopfschütteln bei den übrigen Gästen.

Dass die deutsche Autobranche in einer tiefen Krise steckt, ist längst kein Geheimnis mehr. Nicht nur das schwindende Interesse an E-Autos, sondern auch die jüngsten Verschärfungen der Sparmaßnahmen bei Autoherstellern wie VW löst bei vielen Expertinnen und Experten große Sorge aus.

ZDF-Moderator Markus Lanz wollte deshalb am Donnerstag (24. Oktober 2024) von Ex-VW-Chef Herbert Diess wissen: „Was ist an welchem Punkt schiefgelaufen, dass wir heute da stehen, wo wir stehen?“ Diess gab daraufhin ehrlich zu, dass besonders im Bereich der E-Mobilität in Deutschland „gepatzt“ wurde. „Deutschland müsste heute der Hauptmarkt für teure Elektrofahrzeuge sein, was es nicht ist. Das ist China. Und deswegen haben wir da mit Sicherheit einen strukturellen Nachteil, den es jetzt aufzuholen gilt“, so Diess.

Markus Lanz hakt nach: „Haben Sie das unterschätzt?“

Mit Blick auf China reagierte Journalistin Christina Kunkel überrascht und fragte: „Warum war diese Entwicklung nicht abzusehen?“. Auch Markus Lanz wollte wissen: „Haben Sie das unterschätzt?“

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Herbert Diess versuchte daraufhin, sich zu verteidigen und sagte, dass der chinesische Markt von deutschen Automanagern zwar „sehr genau beobachtet“ worden sei, aber sich vor Ort erst „in den letzten Jahren eine unglaubliche Dynamik“ entwickelt habe, „die mich auch überrascht hat in der Geschwindigkeit“.

Diese Aussage schien Christina Kunkel jedoch nicht zu überzeugen. Sie konterte stattdessen: „Es gab eine ganz klare Industriestrategie. Es war ganz klar abzulesen - China hat schon vor 20 Jahren angefangen, sich diese Rohstoffe zu sichern, die Weiterverarbeitung sich zu sichern, die Technologie aufzubauen.“

Markus Lanz wollte daraufhin wissen, ob es mittlerweile zu spät sei, sich in Deutschland auf eine eigene Wertschöpfung und Batteriezellproduktion zu fokussieren.

Ex-VW-Chef Herbert Diess machte deutlich, dass die deutsche Autoindustrie Hilfe von China brauche. (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Ex-VW-Chef Herbert Diess machte deutlich, dass die deutsche Autoindustrie Hilfe von China brauche. (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Ex-VW-Chef Herbert Diess: „Wir brauchen die Chinesen hier in Europa“

Christina Kunkel reagierte nachdenklich: „Aktuell sieht es so aus, als wenn es zu spät wäre.“ Ex-VW-Chef Diess fügte jedoch hinzu, dass man den Rückstand „zusammen mit den Chinesen“ aufholen könne. „Wir brauchen die Chinesen hier in Europa“, so Diess zuversichtlich.

Grund genug für Lanz, zu fragen: „Alleine schaffen wir das nicht?“ Der Ex-VW-Chef nickte: „Alleine werden wir das nicht mehr schaffen.“ Auch Christina Kunkel machte deutlich: „Die Relevanz, die in Zukunft die deutsche Autoindustrie noch haben wird, die entscheidet sich zum großen Teil in China.“

Eine Aussage, die den ZDF-Moderator sichtlich schockierte. Mit Blick auf FDP-Politiker Christian Dürr sagte er: „Diese deutsche Schlüsselindustrie ist abhängig von China!“ Der FDP-Politiker Christian Dürr sagte zunächst unbeeindruckt, dass die deutsche Autobranche „von großen Märkten“ allgemein abhängig sei. Daraufhin machte er deutlich: „Ich glaube, der Fehler in Europa war, dass Politik sich angemaßt hat, zu entscheiden, was die richtige Technologie ist.“ Dürr nannte als Beispiel das Verbrenner-Verbot uns sagte, dass dies in China nie so streng vorgegeben wurde, wie in Deutschland.

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Eine Aussage, auf die Christina Kunkel irritiert konterte: „Das stimmt doch nicht!“ Sie wetterte weiter: „Wir können das gerne in Deutschland so machen, wie es China macht.“ Die Journalistin erklärte daraufhin, dass es in einigen chinesischen Großstädten Jahre brauche, wenn man einen Verbrenner zulassen wolle. „Das sind doch die Maßnahmen, die dort getroffen werden. Da gibt's ein Verbot!“, so Kunkel.

Christian Dürr: „Ich rate dringend davon ab, dass Politiker sich hinstellen und über Technologien entscheiden“

Christian Dürr stichelte jedoch zurück, dass dies nur daran liege, „weil sie erhebliche Emissionsprobleme haben in Städten wegen der Kohlekraftwerke. Das gehört zur Wahrheit dazu“. Kunkel erklärte daraufhin, dass man unter der Voraussetzung auch in deutschen Städten wie Hamburg eine ähnliche Strategie fahren könnte. Ein Argument, das Dürr wütend machte: „Bitte Hamburg nicht mit Peking vergleichen!“

Der FDP-Mann stellte weiter klar: „Ich rate dringend davon ab, dass Politiker sich hinstellen und über Technologien entscheiden, die die Zukunft bestimmen.“ Laut Dürr gebe es demnach nur zwei Möglichkeiten: „A: Man setzt auf Technologieverbote und Subventionen. Oder B: Man setzt auf Technologieoffenheit und Marktwirtschaft.“ Er selbst würde auf Letzteres setzen, denn: „Wenn die batterieelektrischen Autos so überlegen sind, dann braucht man Verbrenner nicht verbieten.“

Beim Stichwort Subventionen hakte Markus Lanz nach, ob die Politik mit der Streichung einen Fehler begangen habe. Immerhin ging die Zahl der neu zugelassenen E-Autos seither drastisch zurück. Dürr wiegelte jedoch prompt ab und sagte, dass es den Steuerzahler „unfassbar viel Geld“ gekostet hätte, die Subventionen weiterzutragen.

Zudem sei Angela Merkels Plan, bis 2030 15 Millionen zugelassene Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben, lückenhaft gewesen, denn: „Selbst bei positiver Rechnung von 15 Millionen E-Autos werden wir die Klimaschutzziele nicht erreichen. Das muss uns zu denken geben.“ Der FDP-Mann stellte deshalb abschließend klar: „Ohne synthetische Kraftstoffe glaube ich nicht, dass es funktionieren wird.“ (tsch)