DSDS-Juror Dieter Bohlen steht wegen seiner Aussagen zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in der Kritik. Unter anderem Wladmimir Klitschko verurteilte den deutschen Pop-Titan. Der äußert sich jetzt dazu.
Pop-Titan im ShitstormNach dubiosen Russland-Aussagen – Bohlen und RTL nehmen Stellung
DSDS-Juror Dieter Bohlen hat sich in einem Clip, der ihn bei einer Podiumsveranstaltung der Business-Plattform „Entrepreneur University“ (Ende August) zeigt, über die Sanktionen gegen Russland echauffiert.
Im Anschluss hagelte es massive Kritik. In den sozialen Medien und auch von prominenten Stimmen wie dem ehemaligen Weltklasse-Boxer Wladimir Klitschko, dem Bruder von Kyivs Bürgermeister Vitali Klitschko.
Dieter Bohlen echauffiert sich in Video-Clip über Russland-Sanktionen
Mit Blick auf die Politik zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sagte Dieter Bohlen: „Wenn die diese Sanktionen zum Beispiel nicht gemacht hätten und man sich vernünftig an einen Tisch gesetzt hätte, ja, dann bräuchten die Leute jetzt nicht diesen ganzen Firlefanz machen.“
Weiter sagt Bohlen in dem kurzen Clip: „Jetzt müssen wir frieren, jetzt müssen wir dies und das, das ist doch alles scheiße aus meiner Sicht.“
Das Video entstand Ende August und begann am Mittwoch (12. Oktober 2022), sich in den sozialen Medien rasend schnell zu verbreiten. Auch SPD-Chefin Esken reagierte mit Empörung: „Wie moralisch verkommen muss man sein, für einen billigen Applaus diesen entsetzlichen Krieg auszublenden, die Angst und das Leid und den Tod, die er verursacht?“, twitterte Esken. „Und sich über das Frieren ‚und all den Firlefanz‘ zu beklagen, das ihn als Superreichen doch ohnehin nicht trifft?“
Ihm wegen seiner Äußerungen eine politische Richtung zu unterstellen, sei falsch, teilte Bohlen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag (13. Oktober 2022) mit. „Ich wünsche mir nichts mehr, als dass dieser Angriffskrieg endet, damit das Leiden in der Ukraine ein Ende hat und wir alle wieder in Frieden leben können. Ich bin absolut gegen Krieg. Ich möchte, dass die Lage deeskaliert.“ Konkret zu den Sanktionen äußerte er sich zunächst nicht weiter.
Auch RTL äußerte sich auf dpa-Anfrage: „Das Sterben in der Ukraine kann niemandem egal sein. RTL Deutschland berichtet seit Februar ausführlich in zahlreichen, teils ganztägigen Sondersendungen bei RTL, ntv und auf seinen digitalen News-Angeboten über den Krieg, um die Menschen hierzulande umfassend auf dem Laufenden zu halten“, teilte eine Sprecherin mit. „Darüber hinaus helfen wir auch mit der Stiftung RTL, wo wir können.“
Wladimir Klitschko geht auf Dieter Bohlen los
Vor Dieter Bohlens Stellungnahme hatte sich auch der ehemalige Box-Weltmeister Wladimir Klitschko erschüttert geäußert. „Ist Dir, Dieter Bohlen, es egal, wenn bei uns Menschen sterben? Ist Dir egal, dass Putin unser Land mit Raketen zerstören will?“, fragte Klitschko bei Twitter.
In der Sendung „Bild Live“ lud der Ex-Boxweltmeister Bohlen nach Kyiv ein: „Wenn Dieter Bohlen in die Ukraine reist und es mit eigenen Augen sieht, wie das Land während des Krieges funktioniert, dann wird es ihm helfen, die Welt besser zu verstehen.“ (cw/dpa)