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DSDS-FinaleSchlagabtausch zwischen Pietro Lombardi und Bohlen: „Jetzt haste dir einen anderen geholt“

Es siegte zwar Christian Jährig, aber für Pietro Lombardi wurde das DSDS-Finale zum Triumphzug. Die Fans feierten den von RTL geschassten Juror mit Sprechchören.

Es siegte zwar Christian Jährig, aber für Pietro Lombardi wurde das DSDS-Finale zum Triumphzug. Die Fans feierten den von RTL geschassten Juror mit Sprechchören.

Vielleicht beißt man bei RTL ein bisschen in die Tischkante. Denn das DSDS-Finale wurde zwar zur strahlenden Siegernacht für Christian Jährig – aber zu einem Triumphzug für einen ganz anderen: Pietro Lombardi, von RTL abgesägter Juror, wurde von den Fans mit Sprechchören gefeiert.

„Ohne Pietro kein DSDS!“ Die Meinung des Studiopublikums beim Finale der 21. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (RTL) war deutlich hörbar. RTL hatte Lombardi – 2011 Sieger und insgesamt viermal als Juror tätig – im Vorfeld ziemlich sachlich geschasst.

Nach den Sympathiekundgebungen dürfte es vielen in der Produktion lieber gewesen sein, wenn Pietro Lombardi, wie tagelang vor dem Finale gemunkelt, aus Frust nicht zum Finale erschienen wäre. Aber der „Karlsruher Junge“ zog durch. „Ich lasse meine Finalisten nicht im Stich“, hatte er im Vorfeld versprochen. Und wurde zum eigentlichen Sieger des Abends.

Als erster durfte Bushido, potenzieller Nachfolger von Pietro in der Jury, auf die Bühne und mit den Finalisten ein bisschen singen.

Als erster durfte Bushido, potenzieller Nachfolger von Pietro in der Jury, auf die Bühne und mit den Finalisten ein bisschen singen.

Geht's um Gesang, war Christian Jährig (30), strahlender, wortlos und tränenreich glücklicher und verdienter Sieger. Mit durchweg großartigen Leistungen bei den drei Final-Performances verdiente sich das „Stimmwunder von DSDS“ (O-Ton Loredana) die Trophäe, gar keine Frage. Er gewann das Finale vor Philip Matas (25), Nissim Mizrahi (61) und Tom Mc Conner (23).

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Pietro Lombardi bei Auftritt im KSC-Auftritt gefeiert

Aber ein denkwürdiger Abend wurde es vor allem ob der „Causa Lombardi“. Der aufmerksame Zuschauer merkte schon, dass was im Busch ist, da hatte die Show noch gar nicht begonnen.

Im ersten Teaser aus dem Live-Studio vor Showbeginn waren alle da: die vier Finalisten Moderatorin Laura Wontorra und drei Viertel der Jury. Dieter Bohlen, Beatrice Egli und Loredana standen da – und Bushido. Der soll im nächsten Jahr wohl anstelle von Pietro am Jury-Pult Platz nehmen. Bezeichnend, dass er quasi den ersten Auftritt haben durfte, ein bisschen seinen Hit „Für immer jung“ rappte und mit den Finalisten den Refrain sang.

Drei Grinskistchen und eine Grumpy Cat? Bushido (rechts) schmunzelt, Beatrice Egli und Dieter Bohlen lächeln, nur Loredana verzieht keine Miene. Denkt auch sie an ihr kolportiertes mögliches Jury-Aus?

Drei Grinskistchen und eine Grumpy Cat? Bushido (rechts) schmunzelt, Beatrice Egli und Dieter Bohlen lächeln, nur Loredana verzieht keine Miene. Denkt auch sie an ihr kolportiertes mögliches Jury-Aus?

Während Bohlen und Egli den Rapper breit lächelnd begrüßten, verzog Loredana keine Miene. Und Pietro war gar nicht da. Mit seinem Nachfolger wollte er dann wohl doch nicht nebeneinander stehen. Ein bisschen stummer Protest darf schon sein. Es blieb allerdings nicht so leise ...

Für sie ging es um Ruhm, Ehre und 100.000 Euro, von links: Philip Matas (25), Tom Mc Conner (23), Christian Jährig (30) und Nissim Mizrahi (61) waren die Finalisten.

Für sie ging es um Ruhm, Ehre und 100.000 Euro, von links: Philip Matas (25), Tom Mc Conner (23), Christian Jährig (30) und Nissim Mizrahi (61) waren die Finalisten.

Bushido war dann schnell wieder weg und ward auch nicht mehr gesehen. Als die Show dann richtig begann, kam dann dafür Pietro Lombardi. Lässig mit Cap, KSC-Trikot (er stammt aus Karlsruhe) und Sonnenbrille die Showtreppe herunter. Und das Publikum feierte ihn. Viel lauter als Bushido und fast lauter als den Pop-Titan.

Pietro Lombardi schießt gegen seinen Mentor Dieter Bohlen

Das Finale kam recht langsam auf Touren. Was auch an beinahe durchweg durchwachsenen Leistung der Finalisten in der ersten von drei Sangesrunden lag.

Das dürfte RTL in den Ohren klingen: Das Publikum feierte Pietro Lombardi zweimal mit „Ohne Pietro kein DSDS“-Sprechchören. Loredana feuerte die Fans an. Dieter lachte eher gequält.

Das dürfte RTL in den Ohren klingen: Das Publikum feierte Pietro Lombardi zweimal mit „Ohne Pietro kein DSDS“-Sprechchören. Loredana feuerte die Fans an. Dieter lachte eher gequält.

Bei „Chart-Songs“ griffen drei nämlich bei der Songauswahl daneben. „Das war mutig, aber auch riskant“, meinte etwa Beatrice Egli zu Philps Songwahl, Bohlen war bei Philip und auch Tom sogar „geschockt“ vom Missgriff. „Die Songs passen überhaupt nicht“, meinte er.

Viel Gefühl, aber vielleicht die falschen Songs. Philip gab alles und wurde von Pietro gelobt: „Du bist echt, darauf kommt's an.“

Viel Gefühl, aber vielleicht die falschen Songs. Philip gab alles und wurde von Pietro gelobt: „Du bist echt, darauf kommt's an.“

Nur Christian überzeugte gleich. „Du warst um Längen der Beste in der ersten Runde“, meinte Dieter und fühlte sich „umgehauen“. Nach der zweiten Runde, den „Herzenssongs“, legte sich Dieter nach Christians grandioser Leistung mit „My Heart Will Go On“ (Celine Dion) schon fest: „Ich glaub, damit hast du DSDS gewonnen.“ Er sollte Recht behalten.

Bei der Kritik an Tom kam es völlig unerwartet zum kleinen Schlagabtausch zwischen Bohlen und seinem „Adoptivsohn“ Pietro. „Das war okay, aber du kannst viel mehr“, urteilte Dieter über Toms Dabietung und Lombardi schloss sich an: „Das wollte ich auch gerade sagen.“

Der Juryboss frotzelte dann zart: „Hast ja doch Ahnung.“ Lombardi entgegnete bissig: „Aber jetzt haste dir ja einen anderen geholt ...“ Der Poptitan baff: „Ich hab gar nix ...“ Moderatorin Wontorra ging dazwischen.

Vor der Finalentscheidung gibt es „Ohne Pietro kein DSDS“-Sprechchöre

Eine (von gefühlt 15) Werbepause später, hatten Philip und Nissim ihre eigens für sie komponierten Finalsongs gesungen. Die Jury durfte noch nichts sagen, dafür taten es die Zuschauer: „Ohne Pietro kein DSDS!“ hallte es plötzlich durchs Studio.

Pietro lächelte wissend, Loredana stand auf, um die Fans anzufeuern, Dieter lachte eher gequält. Das Ganze wiederholte sich wenig später, nachdem Pietro seine Kritik für alle vier Finalisten gesagt hatte: „Ihr könnt alle auf euch stolz sein.“ Da ließ das Publikum wieder mit „Ohne Pietro kein DSDS“ die Ohren der RTL-Verantwortlichen glühen.

Hier lesen: Bushido steht in DSDS-Live-Show auf der Bühne – dann hakt Laura Wontorra nach

Um 0.09 Uhr lag das amtliche Endergebnis vor, es wurde dann noch ein bisschen gelabert, bis um 0.15 Uhr feststand: Der neue deutsche Superstar und damit Gewinner von 100.000 Euro und einem Plattenvertrag heißt Christian Jährig.

Der Gute war von seinen Gefühlen überwältigt. Hoffentlich hat er trotzdem mitbekommen, dass Vorjahressieger Sem Eisinger kurz auf die Bühne huschte, um seinem Nachfolger den Pokal zu überreichen. Keine zehn Sekunden im Bild - so wenig war der Superstar 2023 seinen Machern im Herbst 2024 noch wert.

Werbung für seine Tournee 2025: Dieter Bohlen singt „Cheri Cheri Lady“

In dem aufgeblähten vierstündigen Finale hätte man dem Vorjahressieger durchaus einen Auftritt gönnen können.

Die Zeit dafür aber belegte Dieter Bohlen, der mit „Cheri Lady“ und voller Playback-Kapelle Werbung für seine im nächsten Herbst anlaufende Tournee werben durfte.

„Oh mein Gott, lieben Dank“: Christian strahlte und verdrückte ein paar Freudentränen.

„Oh mein Gott, lieben Dank“: Christian strahlte und verdrückte ein paar Freudentränen.

Dafür wird das Finale vielen Fans als nicht überzeugend in Erinnerung bleiben. „Himmel, was für ein Finale“, stöhnte ein Instagram-User und er meinte nicht „himmlisch gut“, sondern „Himmel, hilf“. So schlimm war es zwar nicht, denn die vier Finalisten haben wirklich alles gegeben. Die Songwriter der Finalsongs eher nicht. Das klang alles eher nach Titeln, die man als Star so als dritte oder vierte Single auskoppeln würde. „Davon wird keiner was“, prophezeite ein Fan bei Instagram.

Aber irgendwo scheint das ja auch egal. Der Siegerlorbeer des neuen Champions beginnt eh schon zu welken: Am Finaltag fand das erste offene Casting für die 22. Staffel statt. Mal sehen, wer dann neben Dieter Bohlen dann in der Jury sitzt ... (tsch)