Geheime Honorarliste enthülltSo viel verdienen die ZDF-Stars – Moderator steht ganz oben an der Spitze

Markus Lanz sitzt bei der Moderation im Studio auf einem Stuhl.

ZDF-Moderator Markus Lanz während seiner gleichnamigen Sendung im Studio. Auch seine Vergütung wurde mit der Honorarliste öffentlich gemacht.

Eine interne Honorarliste des ZDF enthüllt die Beträge, die Moderatorinnen und Moderatoren des Senders bekommen. Ein Moderator ist dabei der klare Spitzenreiter.

von Eva Gneisinger  (eg)

Bei diesen Summen schlackern wohl den meisten die Ohren! Auszüge aus einer internen Honorarliste des ZDF, veröffentlicht von der „Welt am Sonntag“, offenbaren die Vergütungen der einzelnen Moderatorinnen und Moderatoren des Senders – und die haben es in sich.

Grund der Veröffentlichung der Liste sei die Diskussion um die Erhöhung des Rundfunkbeitrages, so die Zeitung. Dieser soll ab 2025 um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich steigen. Die Liste selbst sei im März 2023 erstellt worden.

Andrea Kiewel, Maybrit Illner, Horst Lichter: So hoch ist ihr Honorar beim ZDF

Für Maybrit Illner, Marietta Slomka, Rudi Cerne und Christian Sievers gibt es laut Liste eine Brutto-Vereinbarung mit dem Sender, bei der die Mehrwertsteuer bereits in der Vergütung inkludiert ist. Sie alle bekommen ein Honorar in einer Spannbreite zwischen 480.000 und 350.000 Euro jährlich.

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Johannes B. Kerner, Andrea Kiewel, Mai Thi Leiendecker und Giovanni Zarrella sollen laut „Welt am Sonntag“ Summen zwischen 630.000 und 300.000 Euro bekommen.

Anders sieht es da schon bei Oliver Welke aus. Der langjährige Moderator der „heute-Show“ darf sich über ein Honorar von 1,2 Millionen Euro freuen. „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter über satte 1,7 Millionen Euro.

Klarer Anführer der Tabelle jedoch jemand anderes: Moderator Markus Lanz soll jährlich rund 1,9 Millionen Euro für seine Moderationstätigkeiten beim ZDF bekommen.

Geheime Honorarliste: Politik fordert Transparenz

Die „proaktive Offenlegung von Spitzen-Honoraren“ sei kürzlich im ZDF-Verwaltungsrat besprochen worden, heißt es. Schließlich einigte man sich mittels Abstimmungsverfahrens darauf, diese nicht öffentlich zu machen.

Kritisiert wird die Geheimhaltung der Vergütungen besonders seitens der Politik: „Beitragszahlerinnen und Beitragszahler hätten Anspruch auf eine volle Transparenz über die Verwendung der Beitragsmittel“, so Rainer Robra, CDU-Politiker und Chef der Staatskanzlei in Sachsen-Anhalt.

Linken-Politiker und Leiter der Staatskanzlei in Thüringen, Benjamin-Immanuel Hoff, forderte eine Höchstgrenze bei Honorarverträgen. „Genauso wie eine Bagatellgrenze sinnvoll erscheint, so sicherlich auch eine Höchstgrenze.“ Gegen die Erhöhung des Rundfunkbeitrages sprachen sich zuvor die Landesregierungen von Sachsen und Sachsen-Anhalt aus.