„Hartes Deutschland”Alex (26) verliert erst ihre Zähne, danach „ihre“ Villa
Frankfurt/Main – Frankfurt am Main: Abseits der glitzernden Bürotürme der Finanzhauptstadt spielt sich das Elend ab. Die Drogenszene hat die Straßen rund um das Bahnhofsviertel fest im Griff – und ist weit über die Stadtgrenzen bekannt.
Am Donnerstagabend begleitete „Hartes Deutschland“ (hier das Schicksal des heroinabhängigen Dirk lesen) erneut den Alltag der Suchtkranken dort. Und war ein weiteres Mal mit der gerade einmal 26 Jahre alten Alex unterwegs, einer jungen Frau, die sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um ihren Hund Jacky kümmern muss.
„Hartes Deutschland” Christina (26) spritzt sich täglich Heroin und plant nun ein Kind (hier lesen)
„Hartes Deutschland – Leben im Brennpunkt“: Alex gibt 3000 Euro im Monat für Drogen aus
Sie gibt zu, 3000 Euro im Monat für Drogen auszugeben, meistens für Crack. „Keine Grenze nach oben“, sagt sie offen. Eine erschütternde Beichte, die auch körperliche Spuren hinterlässt: Bereits in einer vorigen Folge verlor sie einen Zahn aufgrund ihres massiven Drogenkonsums. Sie wollte eine „Plombe“ aufbeißen – den Vorrat für Crack. „Dann ist er einfach abgebrochen“, sagt sie. Schmerzen hat sie dabei keine. „Alles betäubt durch die ganzen Drogen.“
Trotzdem versucht die 26-Jährige zumindest äußerlich, den Schein und auch ihre Würde zu wahren. Sie trägt Lippenstift, schminkt sich regelmäßig. Auch für ihren Freund Sergej. Mit ihm wohnt sie sogar seit einiger Zeit in einer Villa: Regelmäßig steigen sie in den Keller einer derzeit verlassenen Villa ein, die renoviert wird.
Alex verliert „ihre” Villa und muss im Garten schlafen
Auch in der aktuellen Folge wollten sie die Nacht auf den Matratzen „ihrer“ Villa verbringen, doch sie sind plötzlich weg. Mit einem Schreck fällt beiden auf, dass die Elektrik in der Villa bereits installiert wurde. Und gerade, als sie in das Haus einstiegen, geht ein stiller Alarm los. Ein leichter Ton geht durch das Haus.
Panisch packt das Pärchen wieder seine Sachen zusammen, verlässt die Villa und sucht sich eine andere Bleibe für die Nacht. Diesmal kommen sie im Garten eines Restaurants unter. Dort schlafen Alex und Sergej auf zusammengeschobenen Lounge-Möbeln. „Ich packe alle Sachen auch wieder ordentlich zusammen, wenn ich hier am nächsten Morgen wieder weggehe”, erklärt die junge Frau.
Es sind solche Schicksale, die unter die Haut gehen. Das Format begleitet Polizisten bei ihren Einsätzen und lässt Drogenabhängige zu Wort kommen.
(mg)