Damit hatte der „Bares für Rares“-Verkäufer nicht gerechnet: Das letzte Gebot wurde am Kickertisch entschieden. Von seinem Wunschpreis musste er sich jedenfalls verabschieden ...
„Bares für Rares“Irre Szenen im Händlerraum: Verkäufer muss um den Preis für sein Objekt spielen
Für seinen Vintage-Kicker hatte der Verkäufer in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ einen fünfstelligen Wunschpreis angesetzt. Horst Lichter hatte „so einen Apparat noch nie gesehen“. Im Händlerraum wurde das Interesse aber erst angeheizt, als Walter Lehnertz das letzte Gebot beim Kickern aushandeln wollte ...
„Das macht ja ordentlich Krach“, rümpfte Lichter die Nase und fragte seinen Experten: „Ist das elektrisch?“ Detlev Kümmel musste erklären, dass es sich bei dem Kicker aus den 1970er Jahren um einen elektromechanischen Apparat handelte, wo die Spieler zum Beispiel die Schussstärke einstellen konnten. Die Regler wurden aber manuell bedient.
„Noch nie gesehen“, schnaufte Lichter und fragte danach Verkäufer Endrik aus Hameln, wo er den Tischkicker her hatte. Der hatte ihn in der Garage eines Freundes entdeckt, „wo er zehn Jahre verstaubt war“, und ihm danach zu neuem Glanz verholfen. Mehr wusste er aber auch nicht. Laut Kümmel stammte das Spielgerät von der IDO Apparatebau GmbH.
„Bares für Rares“-Händler fordert Verkäufer heraus: „Wir spielen um das Golden Goal“
Für den vollfunktionsfähigen Kicker wünschte sich der Verkäufer 1.000 Euro. Doch das musste Kümmel „ein wenig vernünftiger“ einschätzen: 550 bis 650 Euro. Der Verkäufer nahm die Händlerkarte dennoch an, hoffte aber auf einen „Fußball-Fan unter den Händlern“.
Walter Lehnertz fragte: „Ist da eine Zeitschaltuhr drin?“ Der Verkäufer nickte und meinte lächelnd: „Ja natürlich, das ist quasi eine Gelddruckmaschine.“ Der Spieleinsatz betrug 50 Pfennig. Auch Elisabeth Nüdling fand „das Gerät jetzt viel interessanter“, aber zuckte zusammen, als der Verkäufer betonte: „Ohne Strom kann man aber nicht spielen.“
„Ich riskiere es mal“, startete Lehnertz und bot seine obligatorischen 80 Euro - über die sich der Verkäufer aber kein bisschen freute. Im Duell mit Susanne Steiger stieg der Preis noch auf 250 Euro. Sonst hatte anscheinend keiner Interesse und auch Nüdling machte einen Rückzieher: „Mich hat das Fieber nicht erwischt.“
Auch Daniel Meyer gab zu, Kicker lagen gerade nicht hoch im Kurs: „Die Automaten, die ich noch im Lager stehen habe, die stehen lange.“ Fabian Kahl war ebenfalls nicht im Rennen, denn „das ist nicht meine Ware“, so der Händler. Danach gab Lehnertz „freiwillig noch 300 Euro“, mehr aber auch nicht ...
Das Gebot war dem Verkäufer Endrik viel zu niedrig. Doch als er den Expertisenpreis nannte, hatte Lehnertz eine zündende Idee: „Wir spielen um das Golden Goal, also wenn du mir einen reinhaust, erhöhe ich auf 400 Euro. Aber wenn ich das erste Tor schieße, bekommst du nur noch 200 Euro.“
„Du verlierst den Hunni“, gab sich Lehnertz anfangs noch siegessicher. Doch bereits in der zweiten Runde kassierte der Händler ein Gegentor. Der Verkaufspreis lag also bei 400 Euro, „aber das war es mir wert“, lachte Lehnertz. Nach der Sendung wollte der Händler seine Geldmaschine an Lichter testen. Doch der lehnte ein Spiel um 100 Euro dankend ab.
„Bares für Rares“: Die weiteren Objekte der Sendung
Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein altes Gemälde von Colmar Schulte-Goltz um 1900 datiert und der Dresdner Künstlerin Gertrud Steinbach zugeschrieben. Für die Waldlandschaft in Öl wünschte sich der Verkäufer 100 Euro, der Experte taxierte 550 bis 600 Euro und Fabian Kahl zahlte 300 Euro.
Ein Löffel-Set im originalen Muschelkasten datierte Heide Rezepa-Zabel aufgrund der Stempelung auf das Jahr 1896. Für das Besteck aus 833er Silber lag der Wunschpreis bei 400 Euro, die Expertin schätzte auf 500 bis 600 Euro. Susanne Steiger zahlte letztlich 400 Euro.
Einen Nashorn-Fußhocker des jugoslawischen Designers und Herstellers Dimitri Omersa stammte laut Detlev Kümmel aus den 1970er Jahren. Gewünscht wurden 400 bis 500 Euro. Der Experte schätzte 800 bis 1.000 Euro, denn die „Tiere sind immer noch sehr gefragt“. Elisabeth Nüdling zahlte 600 Euro.
Ein Pekingesen (Entwurf 1928/29 von Bildhauer Hugo Postl, Produktion 1938 von Goldscheider Keramik in Wien) war laut Schulte-Goltz 100 bis 160 Euro wert. Die Verkäuferin wünschte sich 100 Euro. Fabian Kahl zahlte 90 Euro für den Hund aus Feinsteingut.
Heide Rezepa-Zabel fand die Stabbrosche aus St. Petersburg aus 583er Rotgold mit Saphiren und Brillanten vor allem wegen des Hufeisen-Motivs „ganz zauberhaft“ und datierte sie um 1890. Gewünscht wurden 1.300 Euro, 1.500 bis 1.800 geschätzt und 1.500 Euro für das „Traumstück in feinster Qualität“ von Susanne Steiger gezahlt. (tsch)