Julianne MooreTrump verbannt ihr Kinderbuch aus Schulen – Oscar-Gewinnerin spricht von „großem Schock“

In den USA verschärft sich der Kulturkampf: Nun verbot das Verteidigungsministerium eine Reihe von Büchern für den Schulgebrauch. Betroffen ist auch das Erstlingswerk von Julianne Moore. Die Hollywood-Schauspielerin äußerte sich entsetzt.

Es ist ein ermutigendes Buch über ein Mädchen mit Sommersprossen - doch nun fällt es offenbar dem verschärften Kulturkampf in den Vereinigten Staaten zum Opfer. „Freckleface Strawberry“, ein 2007 veröffentlichtes Kinderbuch von Julianne Moore, wird nicht mehr in Schulen gelesen, die vom US-Verteidigungsministerium betrieben werden.

Vom Verbot der Trump-Administration zu erfahren, sei „ein großer Schock“ für sie gewesen, schreibt die Hollywood-Schauspielerin („The Room Next Door“, „A Single Man“) bei Instagram.

Julianne Moore: „Ich hätte nie gedacht, so etwas zu erleben“

„Freckleface Strawberry“ erzählt die halb-autobiografische Geschichte eines siebenjährigen Mädchens, das seine Sommersprossen hasst, aber schließlich mit ihnen zu leben lernt, als es erkennt, dass alle Kinder einzigartig sind. „Es ist ein Buch, dass ich für meine Kinder schrieb und für andere Kinder, um sie daran zu erinnern, dass wir alle zu kämpfen haben, aber vereint sind durch Menschlichkeit und Gemeinschaftssinn“, führt die 64-Jährige bei Instagram aus.

Alles zum Thema Donald Trump

Julianne Moore erinnert zudem daran, dass sie als Tochter eines Vietnam-Veteranen aufwuchs: „Ich könnte nicht stolzer sein auf ihn und den Dienst an seinem Land.“ Sie frage sich, was so streitbar an ihrem Buch sein soll, dass es von der Administration von Präsident Donald Trump verbannt werden müsse. „Ich bin wirklich betrübt und hätte nie gedacht, so etwas in einem Land zu erleben, in dem die Rede- und Meinungsfreiheit verfassungsgemäße Rechte sind.“

Aufmerksam gemacht wurde Moore auf das Buch-Verbot durch die gemeinnützige Gruppe PEN America. Die Organisation hatte bekannt gemacht, dass außer „Freckleface Strawberry“ auch die Ruth-Bader-Ginsburg-Biografie „No Truth Without Ruth“ sowie „Becoming Nicole“ von Amy Ellis Nutt vom Verteidigungsministerium im Zuge einer „Compliance-Überprüfung“ verboten wurden.

Berichte über anstehende Buch-Verbote hatte die Trump-Administration zuvor als „Schwindel“ abgetan.

Von den nun verhängten Verboten sind 67.000 Kinder auf der ganzen Welt betroffen, wie PEN America schreibt. Zudem habe das Verteidigungsministerium verhängt, dass an den von ihm betriebenen Einrichtungen das Wort „Gender“ nicht mehr verwendet werden dürfe. Auch E-Mail-Signaturen mit Personalpronomen seien nicht mehr erlaubt, ebenso kulturelle Veranstaltungen wie der „Black History Month“. (tsch)