„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter offenbart im „Kölner Treff“: Er hat sich mit einem anderen WDR-Gast auf Anhieb sofort verstanden. Ist das schon eine Freundschaft? Lichter wagt sich an dieses schwierige Thema – auch mit einem neuen Buch.
„Kölner Treff“Horst Lichter wagt sich mit seiner Antwort aufs Glatteis
Mit diesen Ausführungen regt Horst Lichter auch die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Nachdenken an: Was ist eigentlich Freundschaft? Was macht eine gute Freundschaft aus? Und was eben nicht?
Lichter spricht am Freitagabend (4. Oktober) über dieses durchaus schwer zu fassende Thema – und wagt sich auch an ein (kleines) Fettnäpfchen. Anlass ist Lichters neues Buch „Zeit für Freundschaft?!“ (Ullstein), das jüngst herausgekommen ist.
Horst Lichter im „Kölner Treff“: „Jetzt werde ich Post kriegen ohne Ende“
Was ist ein wahrer Freund für Horst Lichter? „Wenn ich mit jemandem Tränen lachen kann, ohne ersichtlichen Grund. Wenn er sofort merkt, irgendetwas ist nicht in Ordnung. Mit dem kann ich erzählen und er weiß ganz genau: Ich will gar keine Antworten auf meine Fragen. Ein wahrer Freund ist drei Jahre weg, kommt wieder und es ist alles so wie vorher“, antwortet der TV-Koch.
Moderatorin Susan Link will es genauer wissen: Gibt es einen Unterschied zwischen Frauenfreundschaften und Männerfreundschaften? Ein durchaus delikates Thema, Lichter riecht gewissermaßen das Fettnäpfchen. „Ja, auf jeden Fall“, so Lichter. Er ahnt: „Oh, jetzt werd’ ich wahrscheinlich Post kriegen ohne Ende“. Der Koch spricht dennoch Klartext: „Männer sind ein bisschen unkomplizierter.“
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Moderator Micky Beisenherz unkt: „Man merkt schon, wie die Temperatur hier steigt.“ Ein weiterer WDR-Gast, RTL-Moderatorin Frauke Ludowig, wirft auch schnell ein „Auf gar keinen Fall“ ein. „Das gibt es, dass Frauen diese Erwartungshaltung haben, dass man sie immer wieder anruft“, führt sie weiter aus. „Aber es gibt auch andere Frauen, weil man als Mensch auch Freundschaft unterschiedlich definiert.“
Lichter erklärt, dass das genau die Schwierigkeit beim Verfassen seines Buches war. Am Anfang denke man: „Was für ein geiles Thema“. Die wirkliche Schwierigkeit merke man aber schon bei der ersten Frage: „Möchte ich mit mir selbst befreundet sein?“ Die Antwort aber konnte er erst am Ende des Buches geben. „Ich glaube, 90 Prozent wären nicht mit sich befreundet, auch wenn sie es behaupten. Denn würdest du einen Freund wissentlich schlecht behandeln? Es gibt eben Menschen, die achten nicht auf sich.“
Horst Lichter: Er bringt WDR-Zuschauerinnen und Zuschauer ins Grübeln
„Doch wenn man sich selbst nicht wertschätzt“, fragt Lichter in die Runde, „wie soll ich das dann bei jemand anders machen?“ Und wenn man Menschen fragt, was für sie ein Freund ausmacht, würden viele antworten: „Der ist da, wenn es einem schlecht geht.“ Dann gebe es aber auch Menschen, die sind deine besten Freunde, „wenn’s dir scheiße geht. Aber wehe, dir geht das besser...“, so Lichter.
Das Thema Freundschaft sei eben „viel heftiger“, als man denkt, so Lichter. Aber dass es nicht immer kompliziert sein muss, sieht man auch an einem anderen Gast beim WDR: Denn Lichter habe sich mit Maler Leon Löwentraut auf Anhieb verstanden. „Das war so nett, das war so lustig, wir haben so einen Spaß gehabt.“ Dabei habe er ihn gar nicht gekannt. „Ich habe eben erst gegooglet, wer das ist: Aber toller Typ!“, sagt Lichter unter dem Gelächter des Studios.
„Daran merke ich, wenn so eine Grundsympathie da ist, du hast sofort Spaß, ohne dass es tiefsinnig sein muss. Da freut man sich einfach, sich zu hören. Das ist eine Grundlage.“ Viele Weisheiten des Moderators, die den einen oder anderen sicherlich selbst ins Grübeln bringen.