Er spielt zur Freude seiner Fans oft etwas skurrile Serien-Helden. Doch Marc Hosemann (54) kam auf Umwegen zur Schauspielerei
„Wusste nicht, was ich sonst machen sollte“Marc Hosemann: Vom Briefträger zum ikonischen Serien-Star
von Laura Schmidl
Marc Hosemann wollte eigentlich gar kein Schauspieler werden. Nun ist er in Serien wie „Die Discounter“, „Last Exit Schinkenstraße“, aktuell auch in der beliebten Netflixserie „Achtsam Morden“ zu sehen. Ihr erinnert euch vielleicht auch noch an die lustige „Edeka“-Werbung mit ihm als Wurstverkäufer, die Kunden und Fans jubeln ließ. Jetzt startet außerdem die zweite Staffel „Der Palast“, wo er eine Hauptrolle spielt.
Ein „Last-Exit-Szenario“ war die Schauspielerei für den 54-Jährigen, erzählt er im Gespräch mit EXPRESS.de: „Ich wollte eigentlich nicht unbedingt Schauspieler werden. Aber ich wusste auch nicht, was ich sonst machen sollte – also bin ich doch Schauspieler geworden.“
Marc Hosemann ist dankbar, dass er immer Glück hatte
Zuvor hatte er als Postbote Briefe ausgetragen, „ein Job zum Geldverdienen“. Bei der Schauspielerei war's anders: „Ich wusste, dass ich das kann“, sagt er. Offensichtlich sahen das auch viele andere so. „Ich habe viel Glück gehabt – Klopf auf Holz! – und konnte relativ früh meine Miete damit bezahlen.“
Einfach sei es aber nicht immer gewesen. „Am Anfang macht alles Spaß und man macht einfach. Irgendwann wurde mir aber klar, dass das ein harter Job sein kann“, erzählt Hosemann. Schließlich arbeitet ein Schauspieler nicht in Festanstellung, sondern ist auf Engagements angewiesen. „Es gab Ups und Downs – und es gab Situationen, in denen ich nicht genau wusste, wie es weitergeht. Es ist jedes Mal ein existenzieller Moment, wenn du dann wieder keinen Job hast. Aber ich hatte, wie gesagt, immer Glück. Ich glaube, das ist auch ausschlaggebend für eine Karriere.“
Bereut hat er bis hierhin nichts: „Ich habe im Nachhinein nie infrage gestellt, was gewesen wäre, wenn ich etwas anders gemacht hätte. Hinterher habe ich mit manchen Dingen gehadert, aber letztlich sind dadurch alle anderen Sachen so gekommen, wie sie gekommen sind“, sagt er und fügt noch hinzu: „Und die sind gut.“
Lust auf Nostalgie? Dann abonniert hier unseren neuen Newsletter „Rolle rückwärts – EXPRESS your past“!
Ab 6. Januar 2025 läuft die lang erwartete zweite Staffel der ZDF-Serie „Der Palast“. In der ersten Staffel entdeckt eine Berliner Tänzerin im Jahr 1988 plötzlich ihrer Zwillingsschwester aus dem Westen. Sie tauschen die Rollen. In den neuen Folgen ist die Mauer gefallen, neue Tanzstars kommen in den Berliner Friedrichstadtpalast.
Marc Hosemann spielt den Regisseur, der sich gemeinsam mit dem Ensemble gegen die Pläne des neuen Intendanten (Benno Fürmann) wehrt, aus dem Palast ein Casino zu machen. „Das Sehenswerte sind die Tanzszenen. Das finde ich atemberaubend“, sagt Hosemann. „Ich finde, Tanz ist ganz wichtig. Musikalität und Bewegung, was Tanz ja letztlich ist, spielt für mich auf jeden Fall eine Rolle im Theater und auch in den meisten Filmen, in denen ich mitspiele. Das bringt mir Spaß.“