Es war zwar eine große Überraschung, dass am Ende des Halbfinals von „The Masked Singer“ Klaus Claus die wenigsten Fan-Stimmen bekam und ausschied. Aber nicht mehr, wer sich im Kostüm versteckte: einer der bekanntesten deutschen Singer-Songwriter.
„The Masked Singer“Klaus Claus enttarnt – doch nicht alle Fans sind einverstanden: „Gewinner meines Herzens“
„Es hat auch was Gutes: Jetzt kann ich Weihnachtsgeschenke kaufen.“ Der enttarnte Klaus Claus nahm, die überdimensionale Mütze in der Hand, sein Ausscheiden im Halbfinale von „The Maskd Singer“ (ProSieben) mit Humor und Gelassenheit: Tim Bendzko („Nur noch kurz die Welt retten“) steckte im Kostüm des putzigen Wichtels und kann sich jetzt auf Weihnachten konzentrieren: Als „Halbbruder von Santa Claus“ hat er sicher im Geschenke-Lieferservice auch viel zu tun.
Die Show bot etliche Überraschungen und außergewöhnliche Highlights. Eines davon nahm, vom Publikum und den Stimmen in den sozialen Netzwerken euphorisch bejubelt, am Rate-Pult Platz: Rea Garvey, bei fünf Staffeln fester Bestandteil des Rateteams, kehrte als Gast zurück und unterhielt sich und das Publikum mit einigen kessen Sprüchen prächtig. Er sagte Klaus Claus auch auf den riesigen Kopf zu: „Du bist Tim Bendzko.“
„The Masked Singer“: Die Eisprinzessin brillierte mit „Hallelujah“
Dieser Meinung war auch die überwältigende Mehrheit der Fangemeinde: Schon vor der Show war Bendzko beim Voting mit 73 Prozent der Hauptverdächtige. Auch Garveys Ratekollegen Ruth Moschner und Rick Kavanian waren eigentlich bei Bendzko, gaben eher der Form halber mit Mateo Jaschik (Culcha Candela) und Wincent Weiss noch andere Vermutungen ab. Einig waren sich aber alle: schade um den sympathischen Klaus.
Aber es musste halt eine Maske ausscheiden. Im Finale am nächsten Samstag (23. Dezember 2023) stehen die Eisprinzessin, der Troll, der Lulatsch und der Mustang. Und jeder von ihnen hat sich das Finalticket verdient. Wo die Eisprinzessin („Hallelujah“ von Leonard Cohen) und der Troll („Hijo De La Luna“ von Loona) mit außergewöhnlichen stimmlichen Leistungen überzeugten, setzten der Lulatsch („I'm Blue“ von Eiffel 65 und „With A Little Help From My Friends“ von Joe Cocker) und der Mustang („Footloose“ von Kenny Loggins und „Paradise City“ von Guns N' Roses) auf geradezu furiose physische Bühnenshows mit Tanz-Choreos und sogar Spagatsprüngen.
Da hatte der stark in den Bewegungen eingeschränkte Klaus Claus eher schlechte Karten. Und mit „Stronger“ (Kelly Clarkson) und „Let It Snow“ (Dean Martin) vielleicht auch die unspektakuläreren Songs gewählt. Die Eisprinzessin dagegen zeigte bei „Hallelujah“ eine der stimmlich vielleicht besten „Masked Singer“-Performances aller Zeiten.
„Masked Singer“: Ruth Moschner schlägt Matthias Opdenhövel am Hula-Hoop-Reifen
Einen erwischt's halt, das ist das Konzept der Show. Und natürlich waren nicht alle Fans mit dem Voting-Ergebnis einverstanden. Einig waren sich aber alle, dass Bendzko eine tolle Leistung zeigte. „Du bist der Gewinner meines Herzens“, schrieb ein Fan bei Instagram.
Auch sonst war es eine sehr beschwingte, reizende Show. Ruth Moschner und Moderator Matthias Opdenhövel versuchten sich mit dem Hula-Hoop-Reifen (klarer Punktsieg für Moschner!). Auch optisch war einiges geboten: Opdenhövel trug einen samtigen Anzug (Ja, ist denn heut schon wieder Konfirmation?) und Moschner ein Outfit, das an eine klingonische Weihnachtspraline erinnerte. Rea Garvey erschien im Rockstar-Pulli, der aber auch als Ugly Sweater gute Chancen hätte.
Den Weihnachtswitz des Abends landete ebenfalls der Ire. Als Opdenhövel das Ergebnis des Fan-Votings verkündete, welchen Weihnachtshit alle neun Masken der neunten Staffel nächste Woche als Show-Opener singen, kommentierte Garvey: „Das ist das Lieblingslied meiner Frau: ‚All I Want For Christmas is Shoes‘!“
Wenn dann am Vorabend des Heiligen Abends nächste Woche auch die letzten vier Masken fallen, wer kommt denn da wohl zum Vorschein? Bei der Eisprinzessin sind immer noch 53 Prozent der Fans der Meinung, es handele sich um Anke Engelke, die auch von Rick Kavanian verdächtigt wird. Allerdings holte Jennifer Weist (23 Prozent) stark auf. Die Sängerin der Rockband Jennifer Rostock hatte auch Garvey stark im Verdacht.
Rate-Ratlosigkeit: Kathy Kelly scheidet als Troll aus
Bei der Troll-Lady herrscht noch weit verbreitete Ratlosigkeit. Kathy Kelly, die mit 33 Prozent bei den Fans noch vorne liegt und auch von Moschner genannt wurde, kann es nicht sein – die hatte an zwei der letzten Samstage eigene Live-Konzerte. Oder ist es doch Mieze Katz, die Sängerin der Band Mia? Judith Williams, ebenfalls von Moschner ins Spiel gebracht, hatte am Abend des TMS-Halbfinals einen Auftritt bei „Verstehen Sie Spaß“. Oder liegt Kavanian mit seinem Verdacht Nina Hagen richtig?
Der Mustang, der wild, dynamisch und konditionsstark die Hufe wirbeln ließ, könnte Hendrik Duryn sein, wenn es nach der Fan-Meinung geht. Kavanian brachte die physische Top-Form inklusive Spagat-Jump drauf, ob da wohl ein Turner drin stecke – er verdächtigte Fabian Hambüchen. Moschner brachte „Bergretter“-Star Sebastian Ströbel ins Spiel. Garvey bezog sich auf Meinungen in seinem Freundeskreis: „Da sagen auch alle, es ist Hendrik.“
Beim Lulatsch wiederum ist sich Rick Kavanian sehr sicher: „Ich sag, wie's ist: Du bist Pasquale Aleardi.“ Der Schauspieler („Kommissar Dupin“) sang auch schon in Musicals („Chicago“). Moschner hielt sich mit konkreten Verdächtigungen zurück, Garvey mutmaßte, es könne sich um Rufus Beck handeln. Auch der Vorleser der Harry-Potter-Hörbücher hat Musical-Erfahrung („Tabaluga“). Bei den Fans ist dagegen immer noch Ex-Handballer Pascal „Pommes“ Hens (39 Prozent) am höchsten im Kurs. Aber Aleardi (34 Prozent) holte zuletzt mächtig auf. Es wird ein heißes Rennen am heiligen Vorabend. Und mit Sicherheit ein Riesenspaß. (tsch)