„Ja, dann nimm doch ab!“Heftiger Zoff bei „The Biggest Loser“

Auf Naxos zog Wind auf - und im Camp der Kilo-Kämpfer von „The Biggest Loser“ (SAT.1) Sturm. Die Aussicht auf „Immunität“ auf der Waage vertiefte die Gräben. Da war von „Verrätern“ die Rede und von „dummen Jungs“. Fazit der Woche: „Das Leben ist nicht fair.“

In der neunten Woche im Camp der Pfund-Fighter von „The Biggest Loser“ war es mal wieder Zeit, Grundsätzliches zu erarbeiten: „Jeder ist für seinen A..sch hier“, formulierte es Michelle. Sollte heißen: Schluss mit Teamgedanke und Gruppenkuscheln. Die Gräben auf Naxos haben sich nämlich längst etabliert - und werden täglich tiefer.

Da kam es zupass, dass die Coaches Christine Theiss und Ramin Abtin endlich den „Einzelkämpfermodus“ ausriefen. „Richtig so“, meinte Toni, „jetzt kann keiner mehr auf jemand anderen sauer sein.“ Da aber irrte der gute Toni.

„Es tut mir leid!“ Purja tränenreiche Entschuldigung erweicht Ramin Abtin

„Die nervt.“ „Der muss weg, der muss raus.“ „Verräter.“ Es wurden vermehrt unschöne Gedanken geäußert. Und wer ist schuld? Natürlich die Coaches. Denn die versprachen den Camp-Insassen gleich mehrere Möglichkeiten, sich für die Waage „Immunität“ zu ergattern. Ohne Druck auf die Waage steigen zu können und auf jeden Fall die nächste Campwoche zu erreichen, ist bei TBL traditionell das höchste Gut. Und darum wurde auch diesmal gefightet. Und sei es nur mit Worten.

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Einer hatte ohnehin Glück, dass er das ganze Gezeter noch erleben durfte. Purja, der „Baklava-Naschsünder“, wurde nämlich doch noch verschont. Seine Entschuldigung unter bitterlichen Tränen (“Es tut mir leid wegen alles!“) rührte den weichen Kern unter der harten Schale von Christine Theiss und Ramin Abtin. Obwohl Christine meinte: „Ich habe nicht das Gefühl, dass er einen Schritt weiter ist als vor acht Wochen.“ Und obwohl Ramin meinte: „Wir gehen hier gemeinsam durch Höhen und Tiefen. Aber lügt mich nicht an, da bin ich raus, ey.“

Gut gebrüllt, aber als das Lämmchen Purja dann schluchzend im Arm von Ramin kuschelte, war's um den Eisenharten geschehen. Purja durfte bleiben.

Franz, Alex und Ben (von links) erreichen die volle Punktzahl - ein Stechen musste entscheiden. Da setzte sich Ben knapp durch und steht damit safe in der nächsten Campwoche. (Bild: Joyn)

Franz, Alex und Ben (von links) erreichen die volle Punktzahl - ein Stechen musste entscheiden. Da setzte sich Ben knapp durch und steht damit safe in der nächsten Campwoche.

Und sich kurz darauf in die Reihen der „Verräter“ einordnen lassen. Als solche bezeichnete Ben all jene, die gleich bei der ersten Chance auf Immunität einknickten. „Immunität für dich oder Anrufe nach Hause für alle?“, war die Frage, die die Coaches jedem Kandidaten stellten. Regel: Wenn auch nur einer sich für Immunität entschiede, würde es keine Anrufe geben. Wählten mehrere die Immunität, dann gäbe es auch keine Immunität.

Das Ende vom Klagelied: Sechs Kandidaten (Sara, Alex, Angelina, Purja, Michelle und Roswitha), also mehr als die Hälfte der verbliebenen Camper, wählten Immunität. Konnte Ben („Was für Loser!“) nicht begreifen. Michelle versuchte es ihm zu erklären: „Jeder ist hier für seinen A..sch.“ Ben: „Ja, dann nimm doch ab!“

Der Ton im Abspeck-Camp wird rauer

Auf dem Matchfield hätten sich die Gemüter abkühlen können. Wenn es bei „Das Maß ist voll“ nicht um ein Ausschlussmatch gegangen wäre. Heißt: Man kann sich selbst nichts erkämpfen, sondern ist von den anderen abhängig.

Denn jeder musste Bälle in Röhren der anderen verteilen, bis eine Markierung erreicht war, die das sofortige Aus bedeutete. Ein klassisches Negativ-Spiel: Es geht darum, wem man es am wenigsten gönnt - denn der Siegerpreis lautete „Immunität“!

Konnte sie auch gut brauchen: Mit ihrer Waage-Leistung wäre Michelle nämlich aus dem Camp geflogen. (Bild: Joyn)

Konnte sie auch gut brauchen: Mit ihrer Waage-Leistung wäre Michelle nämlich aus dem Camp geflogen.

Erst wurden von den „Schwächeren“ die starken Jungs rausgespielt. Jonas, Ben, Alex, Toni verabschiedeten sich nacheinander aus dem Spiel, dann erwischte es Michelle, Purja, Franz und Roswitha. Am Ende kabbelten sich Nicole, Sara und Angelina um den Sieg.

Angelina holte ihn sich, weil sie von den anderen das ganze Spiel über nicht als Gefahr erachtet wurde. Als sie bei Sara den 19. und letzten Ball versenkte, hatte sie gerade mal vier Bällchen in ihrer Röhre. „Geil, ich muss nicht Koffer packen“, freute sie sich. „Finalistin“ Sara gratulierte und schwor: „Beim nächsten Mal bin ich safe - ich f...k die alle!“

Zerstrittenes Camp: Die „Immunität“ sorgt für Zoff bei“Biggest Loser“

Im Camp brodelte es weiter. Toni: „Ich gönne es keinem, der sich die Immunität erschleichen wollte.“ Erkämpfen ist anders. Erkämpfen zählt. Und darum gings bei der Challenge auf der floating Bridge. Da mussten auf der sechsteiligen Wackelbrücke auf dem Wasser Punkte gesammelt werden.

Hier lesen: Baklava-Gate bei „The Biggest Loser“: Coaches rasten nach dreister Lüge aus

Weil das Alex, Ben und Franz gleich gut machten, musste ein Dreier-Stechen her. Da setzte sich - wieder holten alle die maximale Punktzahl - Ben aufgrund der besseren Zeit durch. Es war ein Herzschlagfinale. Ben brauchte 8,46 Sekunden, Alex 9,20 Sekunden und Franz 9,91 Sekunden. Wimpernschläge entschieden zugunsten von Ben und dessen somit gewonnener Immunität. „Ne halbe Sekunde, so knapp, das nervt“, fasste Alex seinen Gemütszustand zusammen,

Noch giftiger wurde es, nachdem die Coaches eine weitere Immunitäts-Chance aus dem Hut zauberten. Die Kandidaten mussten Bewerbungsreden halten und wurden dann nominiert. Jeder hatte eine Stimme. Alex sprach eine Anti-Bewerbung aus: „Ich werd sie eh nicht bekommen, von dem Tisch krieg ich eh keine Stimme.“ An „dem Tisch“ saßen Michelle, Ben, Jonas, Purja und Toni.

Purjas Pein im Aqua-Park: „Ich wär fast ertrunken worden“

Purja meinte zwar, er habe bei der Brücken-Challenge „sein Leben gegeben“ und sei schließlich „fast ertrunken worden“. Aber das Barmen des dramatisch Wasserscheuen bescherte ihm keine Stimmen - „Baklava-Gate“ saß noch zu tief.

Am Ende bekam Michelle von all ihren Jungs an „ihrem Tisch“ die Stimme. Machte vier - und den Sieg. Sara (Stimmen von ihren Freunden Angelina, Nicole und Alex) guckte in die Röhre - und kartete nach. „Madame hat sich wieder safen lassen von den Jungs, weil die so dumm sind.“ Alex konnte es auch nicht fassen: „Jetzt ist eine safe, die ich mit Kusshand verabschiedet hätte.“

Noch nie war Alex der schlechteste „Loser“, jetzt erwischte es ihn. Minus 2,9 Kilogramm war von allen Nicht-Immunen der schlechteste Abnehmwert. (Bild: Joyn)

Noch nie war Alex der schlechteste „Loser“, jetzt erwischte es ihn. Minus 2,9 Kilogramm war von allen Nicht-Immunen der schlechteste Abnehmwert.

Die letzte Entscheidung sprach die Waage. Ben war die Immunität egal, er legte mit minus 5,9 Kilo nach Jonas (minus 6,4 Kilo) das zweitbeste Wochenergebnis hin. Angelina (minus 2,8 Kilo) konnte die Immunität schon wesentlich besser gebrauchen.

Und Michelle hätte bei nur einem verlorenen Kilo ohne die Immunität die Heimreise angetreten. So aber traf es den Drittschlechtesten - und das war Alex. Minus 2,9 Kilo reichten nicht, weil alle anderen (ohne Immunität) geradezu fabelhaft performten. Alex: „Das Leben ist nicht fair.“

Ausscheider Alex lobt TBL: „Hier zu sein, ist ech ein Geschenk“

Er musste gehen. Er tat's versöhnlich. „Nie den Fokus verlieren. Es geht immer weiter. Immer an sich glauben. An alle da draußen, die wie wir Probleme haben: Bewerbt euch für nächstes Jahr. Hier zu sein, ist echt ein Geschenk. Ich bin dankbar für alles.“

Er lässt ein gespaltenes Camp zurück. Sara, Angelina und Nicole wollen vor allem Michelle loswerden. Die wiederum dankte ihren Jungs und stichelte Alex hinterher: „Karma! Wenn du einem Menschen so sehr wünschst, dass er ausscheidet, dann ist das dein Karma, wenn du selbst vorher gehen musst.“ Mal sehen, wie das Waagen-Karma nächste Woche ausschlägt. (tsch)