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„Bares für Rares“Händler spottet vor enttäuschten Verkäufern über Kunstwerk – „Misthaufen“

In der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ mit Horst Lichter (Zweiter von links) mussten Frank und Simone aus Bühlertal einiges ertragen.

In der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ mit Horst Lichter (Zweiter von links) mussten Frank und Simone aus Bühlertal einiges ertragen.

An dem Bild, das Frank und Simone aus Bühlertal mit in die Montagsausgabe von „Bares für Rares“ (ZDF) gebracht hatten, ließen die Händlerinnen und Händler kein gutes Haar. Eine herbe Enttäuschung für das Verkäuferpaar, das sich viel von dem Kunstwerk erhofft hatte.

In der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ mit Horst Lichter mussten Frank und Simone aus Bühlertal einiges ertragen. Denn mit ihrem Bild heimsten sie eigentlich nur Ablehnung und Spott ein. Fabian Kahl umschrieb die dargestellte Bauern-Idylle als „Igülle“. Am Ende nahm das Verkäufer-Paar ihr Objekt lieber wieder mit.

Das Ölgemälde hatte einige Jahre an der Wohnzimmerwand gehangen, war danach ins Gästezimmer gewandert und „im Nirvana verschwunden“, meinte die Verkäuferin. Deshalb sollte es jetzt verkauft werden. Colmar Schulte-Goltz empfand vor allem das Motiv als recht „unspektakulär“. Dargestellt waren ein Stall, Hühner und ein Misthaufen.

Horst Lichter: „Der Rahmen gefällt mir nicht“

Abgesehen von dem Bildmotiv lobte der Experte aber das „unglaublich tolle Licht- und Schattenspiel“, das dem Werk „einen post-impressionistischen Charakter verleiht“. Das sonnige Landschaftsbild stammte laut Signatur vom studierten Künstler Eugen Seelos, der vor allem im Landkreis Rastatt gearbeitet hatte.

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Die Verkäuferin kannte das Entstehungsdatum genau: „Zwischen 1923 und 1925.“ Letztes Jahr wurde das Bild auf einer Ausstellung mit anderen Werken des Künstlers aus der gleichen Zeit gezeigt und verglichen. Auch Colmar Schulte-Goltz stimmte zu und datierte das Bild auf die 1920er-Jahre. „Der Rahmen gefällt mir nicht“, fügte Lichter trocken hinzu. Dieser war erst in den 1990er-Jahren dazu gekommen, schätzte der Experte.

Die Verkäuferin wünschte sich dennoch 400 Euro für ihre Freilichtmalerei. Schulte-Goltz schätzte 500 bis 800 Euro, denn „der Künstler lässt sich vor allem in seiner Region gut verkaufen“. „Hui“, freute sich Simone.

„Ein Misthaufen“, lachte Fabian Kahl (links), als er das Bild zu Gesicht bekam.

„Ein Misthaufen“, lachte Fabian Kahl (links), als er das Bild zu Gesicht bekam.

„Ein Misthaufen“, lachte Fabian Kahl, als er das Bild zu Gesicht bekam. Die Verkäuferin erklärte danach: „Es gibt den Misthaufen nur einmal!“ Sie verortete den Künstler: „Er hat zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Bildes in Neusatz gewohnt, das ist ein Bühler Stadtteil, wo wir auch wohnen.“

Verkäuferpaar muss sich für Plan B entscheiden

„Ein sehr eigenes Motiv“, stammelte auch Sarah Schreiber. Fabian Kahl sorgte sogleich für den nächsten Lacher: „Das ist eine richtige Igülle“ – statt einer bäuerlichen Idylle. Wenigstens lachte auch das Verkäuferpaar mit. Händlerin Schreiber startete dennoch mit 200 Euro für das ländliche Bild. Elke Velten erhöhte noch auf 250 Euro.

Nachdem die Gebote zu stocken schienen, erzählte die Verkäuferin von der lokalen Ausstellung des Künstlers im vergangenen Jahr. „Dort ist der Künstler sicherlich auch bekannter“, fügte Velten hinzu. „Und bei der Ausstellung hat keiner gesagt: ‚Das Bild hätte ich gerne‘?“, fragte Schreiber. „Doch“, antwortete die Verkäuferin.

Das Verkäuferpaar nahm das Bild aus Mangel an Geboten lieber wieder mit.

Das Verkäuferpaar nahm das Bild aus Mangel an Geboten lieber wieder mit.

Das wäre wohl Plan B, wenn „wir Sie heute enttäuschen“, steckte Schreiber schon mal die Richtung ab. Kahl lachte immer noch über das „echt seltene Motiv“. „Das muss man schon lieben, die Hühner und Misthaufen“, betonte auch Jan Cizek lachend. „Was war das beste Angebot auf der Ausstellung?“, fragte der Händler noch. „400“, so die Verkäuferin.

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„Das ist ein sehr gutes Angebot, das sollten Sie annehmen“, überlegte Kahl. Denn niemand im Raum wollte diesen Preis zahlen. Selbst, als der Verkäufer den Expertenpreis nannte, schallte nur ein zweifelndes „Ui“ durch den Raum: „Das ist aber sehr hoch.“ Und so nahm das Verkäuferpaar aus Mangel an Geboten das Bild lieber wieder mit. (tsch)