Martina erlebt an Tag 2 beim „perfekten Dinner“ im Fränkischen Seenland das wohl Schlimmste, was einer Gastgeberin nur passieren kann: Die Hauptzutat fehlt, auf der sie das gesamte Menü aufgebaut hat ...
„Perfektes Dinner“Fiasko! Martina erlebt das Schlimmste, was einer Gastgeberin nur passieren kann
Da die selbstständige Steuerfachwirtin Martina (47) wahnsinnig strukturiert ist, ist die Teilnahme am „perfekten Dinner“ für sie „eine ganz spezielle Herausforderung“. Denn leider hat sich ein „Fiasko“ um die Hauptzutat ereignet: „Dieser Trüffel macht mich fertig. Der kommt jetzt wahrscheinlich nicht. Und damit steht und fällt ja das ganze Menü.“
Die Herausforderung bestand schon allein in der Organisation: „Überhaupt einen Laden zu finden, der wirklich am Tag vor deinem Kochtag diesen Trüffel liefert ...“ Nach einer Zusage kam nun kurzfristig wieder die Absage, weil der edle Pilz nicht rechtzeitig nach St. Veit eingeflogen werden konnte. „Dieses Trüffel-Thema wäre es ja eigentlich gewesen“, aber ohne Trüffel zur Pasta fehlt jetzt der rote Faden. „Das war halt das Besondere an dem Menü.“
Wie findet Lydia das Trüffel-Drama? „Schrecklich! Schrecklich! Schrecklich!“
Martinas spontaner Plan B: Pasta mit Tomate und Rucola. „Jetz isses so“, lässt sie sich nicht lange runterziehen und beginnt mit den Vorbereitungen für ihre drei Gänge unter dem Motto „Bella Italia senza carne“. Es gibt:
Vorspeise: Antipasti misti mit Ciabatta Hauptspeise: Pasta - Tomate / Rucola / Parmesan Nachspeise: Tartufo di Pizzo
„Ich nix kann italienisch. Heiße zwar Mario, aber nix italienisch“, lacht Mario (32) über das ihm unverständliche Motto. Lydia (44) und Ela (42) sind der Sprache mehr mächtig: „Uiii, ohne Fleisch!“ Derweil befragt Julian (26) kurz sein Smartphone: „Ahhh! Schönes Italien ohne Fleisch!“ Dann sind soweit alle auf demselben Stand und Mario weiß, dass er heute mal einen Tag „senza carne“ auskommen muss.
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Spontan wird das Wetter besser als gedacht, also richtet Martina noch schnell die Terrasse für einen Outdoor-Aperitif her. „Den Aperitif draußen nehmen zu können, war halt einfach cool“, genießt Lydia die Sonnenstrahlen. „Ich fand es nicht so förmlich, das fand ich super toll“, meint Ela. „So ist Urlaub“, chillt Julian gemütlich mit seinem Limoncello-Spritz in der Hand im Gartenstuhl.
Martinas Antipasti bestehen aus einer gefüllten Aubergine, einem gefüllten Champignon, einem in ein Radicchioblatt gehüllten eingelegten Ziegenkäse und einem selbstgebackenen Ciabatta. „Mein Hauptgericht wären eigentlich Pasta mit Trüffel gewesen“, gesteht Martina den Gästen am Tisch.
Deren Reaktion: „Oh nein, schade.“ Dann erzählt Martina die ganze Katastrophe: „Gestern Abend hatte ich noch ein bisschen Hoffnung, und heute Morgen dachte ich mir so: Nee ...“ Sie stößt auf viel Mitgefühl. „Schrecklich! Schrecklich! Schrecklich!“, leidet Lydia mit ihr. Dafür mundet allen die Vorspeise ganz vorzüglich.
Hauptgang ist jetzt „nur Nudeln mit Soße“
„Die Pasta wird frisch gemacht“, lässt Martina den Teig erst am Abend durch die Nudelmaschine. Ganz auf Trüffel will sie dennoch nicht verzichten und holt das Trüffelöl aus dem Schrank: „Trostpreis.“ Die Stimmung am Tisch ist super, wenigstens darüber braucht sich Martina keine Gedanken zu machen.
An der Pasta bemängelt Ela jedoch: „Mir war sie etwas zu trocken.“ Irgendetwas fehlt ihr: „Es waren jetzt wirklich nur Nudeln mit Soße.“ Mario zeigt Verständnis: „Klar, wenn die Hauptkomponente fehlt, ist es schwierig.“ Julian findet einen passenden Vergleich: „Das ist, wie wenn du ein Haus bauen willst und die Steine fehlen.“
Wenigstens präsentiert Martina mit ihrem Tartufo noch ein Highlight, eine gefrorene Eiskuppel mit vier verschiedenen Eissorten: Vanille, Schoko, Nuss und dunkle Schokolade. Die Eisbombe schneidet sie am Tisch auf.
„Oh Gott, ist das spannend“, wartet Ela auf den großen Moment. „Ich fand das echt cool und gewagt“, gefällt Mario die kleine Show-Einlage. „Es könnte ja sein, dass die Kugel wegrutscht und am Boden landet.“ Sie landet aber sicher in kleinen Stücken auf den Tellern. „Da war viel, viel Amore drin“, lächelt Ela. „Die Mühe, die sie sich gemacht hat, wirklich mega“, honoriert Lydia den Aufwand.
„Wie ihr Stein vom Herzen gepoltert ist, als sie fertig war - allein schon dafür müsste man ihr eigentlich 10 Punkte geben“, meint Ela. Nur leider war das Essen dann doch nicht so perfekt, deshalb reiht sich Martina mit 30 Punkten hinter Mario ein. (tsch)