Im dritten Sommer-Special von „Grill den Henssler“ holte Steffen Henssler seinen ersten Sieg. Kulinarisch war man dabei lange Zeit hochklassig unterwegs - bis zum Abschluss-Desaster mit Pietro Lombardi.
Pietro LombardiWarum war er so schüchtern und wortkarg bei „Grill den Henssler“?
Köln. Steffen Henssler, wettbewerbsorientierter Koch und TV-Gladiator, musste liefern. Die ersten beiden von vier Sommer-Specials seiner Vox-Show „Grill den Henssler“ konnte er nicht gewinnen. Eine Niederlage und ein Unentschieden gab es bislang. Gut, zum Auftakt war der Mann verletzt und wurde von Kumpel Detlef Steves vertreten.
Wegen einer Entzündung im Fuß joggte „unser Premium Beef, Steffen Henssler“ (Moderatorin Laura Wontorra) auch zur dritten Show noch reichlich unrund von der Back- auf die Frontstage der Seebühne im Elbauenpark Magdeburg.
„Grill den Henssler“: Piedro Lombardi liefert Desaster-Gericht
Diesmal galt es folgendes Promiteam zu schlagen: Jana Ina Zarrella mit ihrer Vorspeise, geräuchertem Lachs aus der Keksdose mit Radieschen und Gurken, das Hauptgang-Duo Detlef Steves und Mathias Mester (Rinderfilet mit Granatapfelmarinade und gefüllter Möhre, Lauch und Paprika) und - als Höhepunkt - den bekennenden Koch-Legastheniker Pietro Lombardi („Sonntags koche immer ich, dann gibt es Rührei“) mit einer Nachspeise, über die noch zu reden sein wird: Süße Calzone mit Sahne in einer Schokoschale.
Wohl eines der größten Desaster-Gerichte in der Geschichte deutscher Koch-Shows...
„Grill den Henssler“: Piedro Lombardi schüchtern und wortkarg
Was das soziale Miteinander der Show betraf, fiel Pietro Lombardi - der Steffen Henssler kurioserweise schon zweimal mit Dessert-Challenges in der Format-Geschichte besiegte - mit einem schüchternen, ja fast wortkargen Auftritt auf. Dass sich der Sänger kurze Zeit nach Aufzeichnung der Show aus den sozialen Medien zurückzog, um mehr Zeit für sich zu haben, dafür bekommt man in dieser „Grill den Henssler“-Ausgabe die Bildbegründung: Der 29-Jährige macht gegenwärtig nicht den glücklichsten Eindruck und wurde beim Kochen von seiner „Ziehmutter“ Jana Ina - man steht sich auch privat recht nahe - ziemlich intensiv gecoacht.
Was aber nicht verdecken konnte, das Pietro durch Multitasking beim Kochen schnell überfordert ist. Als ihn Promiteam-Coach Johann Lafer, zum ersten Mal in dieser Funktion tätig, und Jana Ina bei seinem Part des Impro-Ganges gleichzeitig coachen wollten, schaffte es Pietro kaum noch, den Füllsel-Inhalt einigermaßen gleichmäßig auf drei Teigtaschen zu verteilen.
„Grill den Henssler“: Piedro Lombardi verrät, wie er sich mit dem Mann seiner Ex versteht
In einem kurzen, einigermaßen entspannten Talk-Moment offenbarte Pietro Moderatorin Laura immerhin, wie gut er sich mit Julian Engels, dem neuen Mann seiner Ex Sarah versteht: „Ja, der ist ein total Lieber. Ist ein guter Mann und auch der Einzige, dem ich Alessio anvertraue, was für einen Papa immer schwierig ist. Ich wünsche denen auf jeden Fall alles Gute. Und wenn die mal einen Babysitter brauchen, bin ich auf jeden Fall da.“
Weniger entspannt ging es rund um die ambitionierte Nachspeisen-Idee zu, die Lombardi in die Show mitgebracht hatte. Für die „Süße Calzone mit Sahne in einer Schokoschale“ musste eine Pizzateigtasche mit Frucht-Sahne-Füllung gegrillt werden. Diese sollte man mithilfe von Schokoschmelze und nachfolgendem Aufstreichen der braunen Masse auf Luftballons, die zur Blitzerhärtung ins Gefrierfach mussten, servieren. Ein - schon allein handwerklich - wahrer Höllenjob für die beiden Duellanten.
„Grill den Henssler“: Piedro Lombardi scheitert grandios am Gericht
Um es kurz zu machen: Sowohl Henssler wie Lombardi scheiterten grandios an der Aufgabe. Die Ballons wollten sich - aus der Gefriertruhe kommend - partout nicht von der Schokolade lösen. Der Pizzateig war nicht wirklich „durchgegrillt“, dafür aber der Inhalt Matsch!
Die Jury, bestehend aus dem nach wie vor herrlich ernsthaften Christian Rach, dem auch schlank noch hemdsärmeligen Reiner Calmund sowie der diesmal in einem schrägen Kanarienvogel-Outfit antretenden Mirja Boes, sparte nicht mit Spott: „Das sieht aus wie Mageninhalt“, kommentierte Rach seine nicht durchgegarte Calzone mit Frucht-Sahne-Mousse. Und versuchte es noch mit einem anderen Vergleich: Die Teigtaschen eines Tellers schmecken für ihn beispielsweise so, als „hätte man im Urlaub einen Anruf bekommen – du musst schnell nach Hause kommen - und deshalb den Geschmack vergessen“.
„Grill den Henssler“: Abend endet erbärmlich laut Mirja Boes
Reiner Calmund merkte zu den Luftballon-Spuren im Schokonachtisch indes an: „Wenn du das schön rosa unter der Schokohaube findest, könnte man es auch falsch verstehen.“ Gemeint war wohl die Ähnlichkeit der Gummifetzen zu einem Kondom, was man im Essen wohl eher nicht finden will. „Der wunderschöne Abend ist erbärmlich zu Ende gegangen“, fand schließlich Mirja Boes abbindend wahre Worte zum Schlussgang - und stellt die „inhaltliche“ Calzone-Frage: „War da Ahoi-Bause dabei?“
Zwar wurde Pietro Lombardi in diesem - für den Profi-Koch wahrlich peinlichen Dessert-Auftritt - zu Steffen Hensslers Nachtisch-Angstgegner, weil der Sänger zum dritten Mal in Folge gewann. Insgesamt konnte Henssler aber aufgrund einer klaren Führung nach den vorigen Wettbewerben einen 92 zu 84 Sieg einfahren.
Zum Nachtisch-Desaster brachte Mirja Boes, die Lombardis Calzone-Häppchen besser bewertete als Hensslers Riesenlappen, das philosophischste Zitat des Abends: „Der eine hat mehr (Punkte) bekommen, weil's weniger (auf dem Teller) war.“ Charmanter konnte die Jury den Nachtisch des Grauens wohl kaum „dissen“. (tsch)