Matthias Distel alias Ikke Hüftgold postete ein Foto von Michelle und Barack Obama mit einem seiner T-Shirts. Die Geschichte dazu dachte er sich aber nur aus, führte viele hinters Licht.
Auf Nachfrage log er einfach weiterIkke Hüftgold lacht über miese Obama-Lüge
Köln. Jetzt lacht er sich ins Fäustchen, nachdem er alle an der Nase rumführte! Ikke Hüftgold konnte sich am Dienstagabend ein Lachen nicht verkneifen, als er verkündete, seine Fans und einige Medien böse hinters Licht geführt zu haben.
Der Hintergrund: Hüftgold (der eigentlich Matthias Distel heißt), postete ein Foto auf seiner Instagram-Seite, das den früheren US-Präsidenten Barack Obama und seine Frau Michelle mit einem Ikke-Hüftgold-Shirt zeigt. Dazu schrieb er einige Zeilen über ein geplantes Treffen. Jetzt stellt sich heraus: Das alles hat er einfach erfunden.
Ikke Hüftgold und seine Obama-Lüge
„Ich wollte zeigen, wie leicht es mit einem guten Grafiker oder Photoshop ist, Dinge zu manipulieren, Sachen zu behaupten mit einer gut ausgedachten Story und dann auch noch die Medien damit zu manipulieren“, sagte er in einem Video von Dienstagabend (3. August).
„Die Medien zu manipulieren“ – harter Tobak für einen Spaß, mit dem er vor allem eins generierte: Aufmerksamkeit für sich selber. Und das auf Kosten der Glaubwürdigkeit.
EXPRESS.de zweifelte sehr an Ikke Hüftgolds Obama-Post
Auch wir bei EXPRESS.de haben uns gefragt: „Ist das Foto wirklich echt?“ Tendenz: eher nein.
Darum haben wir Ikke Hüftgold kontaktiert, bevor wir die Meldung veröffentlicht haben, dass ein Ballermann-Sänger einen Draht zu zwei der bekanntesten Personen der Welt hat, mit denen er nun vorgab, gemeinsame Sache zu machen. Zu wünschen war es ihm, zumal nach seinem Einsatz nicht zuletzt für Kinder in der Sat.1-Sendung „Plötzlich arm, plötzlich reich“.
Im Familienurlaub erreichten wir Matthias Distel mit der konkreten Frage: „Michelle und Barack Obama posieren mit Ikke-Shirt – bist Du jetzt Photoshop-Profi?“
Ikke Hüftgold lügt trotz Nachfrage weiter
Doch der Sänger hielt seine Lüge aufrecht, lieferte eine durchaus plausible Begründung, wie der Kontakt zu den Obamas zustande gekommen ist, und erzählte fröhlich drauf los. Wir schenkten Distels Aussagen Vertrauen, zumal aufgrund unseres Kontakts und der Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.
In einer Sache hat er natürlich Recht: Wir hätten nicht nur seine Aussagen, sondern auch das Foto einer genaueren Untersuchung unterziehen sollen. Letztlich haben wir nicht dem seltsam anmutendem Posting allein, sondern vor allem Ikkes persönlichen Aussagen nach expliziter Nachfrage Glauben geschenkt. Fälschlicherweise.
Grundsätzlich ist es begrüßenswert, dass sich der Sänger gegen Fake-News einsetzt. Damit hilft er allen, die sich für die Wahrheit und eine freie Meinungsbildung in einer demokratischen Gesellschaft einsetzen.
Es wäre nur sinnvoller gewesen, diejenigen, die ihm schon aufgrund des Postings begegneten und die er in seinen Obama-Lügen-Geheimplan hätte einweihen können, aufzuklären, anstatt weiter für Publicity in eigener Sache zu lügen. Zumal gerade nicht abzusehen ist, wem die Folgen seiner Lügen während einer Corona-Pandemie und kurz vor der Bundestagswahl in die Karten spielen.