In Dresden steigt in diesem Jahr wieder die „Kaisermania“. An sechs Abenden tritt Schlagersänger Roland Kaiser auf der Bühne am Elbufer auf. Das Ende des Konzerts sorgt vor allem im Netz für Kritik.
„Null Verständnis“Kaisermania in Dresden: Erst Jubel, dann großer Ärger um Roland Kaiser
Diese Abende haben absoluten Kult-Charakter. Nach drei Jahren Corona-Pause fanden von Freitag (29. Juli 2022) bis Sonntag die ersten drei von sechs „Kaisermania“-Shows in Dresden statt. Jeweils 12.000 Fans feierten den Grandseigneur des deutschen Schlagers, Roland Kaiser (70), am Elbufer. Über 500.000 schalteten die Live-Übertragung im MDR ein.
Vor 19 Jahren ging die „Kaisermania“ als einzelnes Open-Air-Konzert im Rahmen der Dresdner „Filmnächte am Elbufer“ über die Bühne. Aus dem alljährlichen Musik-Event hat sich eine echte Institution Dresdens entwickelt, die generationsübergreifend tausende Menschen in die sächsische Hauptstadt lockt.
Roland Kaiser: Sechs Abende „Kaisermania“ in Dresden
Die aktuelle Open-Air-Tour des Schlager-Giganten hatte die Band schon in 20 verschiedene Städte gebracht. Dresden ist für alle aber immer das Highlight des Jahres. „Zwei Jahre haben wir warten müssen auf diesen Abend. Das Warten hat sich gelohnt. Ich habe Dresden vermisst, ich habe diese Bühne vermisst. Aber vor allem habe ich euch vermisst“, sagte Kaiser zum Beginn seines Konzerts.
Und der Schlagerliebling lieferte. Vom Auftaktsong „Kurios“ über die Evergreens „Santa Maria“, „Manchmal möchte ich schon mit dir“, „Dich zu lieben“, „Joana“ und „Warum hast du nicht nein gesagt?“, bis zum emotionalen Schlusspunkt bei „Bis zum nächsten Mal“ reichte das Programm.
Zudem feierte in Dresden die neue Single „Zuversicht“ Live-Premiere. „Der Song passt sehr exakt in diese Zeit. Wir haben in den letzten Jahren eine Menge Herausforderungen bestanden und vor uns liegen neue. Eins dürfen wir nie verlieren: unsere Zuversicht“, sagte Roland Kaiser.
Voller Emotionen stand der Sänger nach dem Auftritt in seiner Garderobe. „Es war sehr emotional. Ich habe mit der Kraft nicht gerechnet. Ich dachte, es wird schön werden. Aber in der Wucht, das war schon unglaublich“, sagte er dem MDR. „Man glaubt wieder an das Wir. Ich möchte die Menschen mit einem guten Gefühl nach Hause schicken und ihnen sagen, dass es gut ist, sich abzulenken zu dürfen von den Dauer-Problemen, die uns alle umgeben.“
Überlagert wurde die fröhliche Schlager-Party nur von einer Debatte. Traditionell gingen die Konzerte mit einem Feuerwerk über der Elbe zu Ende. Seit Tagen brennt es jedoch in Brandenburg und Sachsen, nur 50 Kilometer vom Konzertgelände entfernt. Hunderte Einsatzkräfte sind im Einsatz und kämpfen bis zur Erschöpfung gegen die Flammen.
In Dresden galt am Wochenende aufgrund der hohen Waldbrandgefahr Warnstufe vier, ab Montag sollten daher sämtliche Feuerwerke verboten werden. Veranstalter Semmel Concerts versicherte, dass die ersten drei Feuerwerke angemeldet und von der Stadt genehmigt wurden. Viele Fans hatten gehofft, dass trotz der Erlaubnis auf die Pyrotechnik verzichtet worden wäre.
Roland Kaiser: Feuerwerk war laut Veranstalter von Stadt genehmigt
„Ist das Feuerwerk ein Applaus-Ersatz für die Feuerwehr-Leute, die in der Sächsischen Schweiz gegen das Feuer kämpfen?“, fragte ein Twitter-User. Ein anderer kritisierte: „Null Verständnis für diese Ignoranz.“
Nicht nur das Feuerwerk sorgte für Wirbel. Parallel zum Konzert und dem DFB-Pokal-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem VfB Stuttgart fand auch noch eine Demonstration gegen den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle statt.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe kommentierten die Probleme bei der Abreise der Fans launig: „Auch wenn bei 'Kaisermania' die Frage war 'Warum hast Du nicht nein gesagt?', wollen wir zu unserem Feierabend jetzt 'Ja' sagen. Leider sind wir auf der Linie 13 wieder durch die vielen Menschen an der bekannten Kreuzung blockiert und können nicht störungsfrei tschüss sagen.“