Das war eigentlich ein perfekter Abend für Roland Kaiser (71) und seine Fans in Mönchengladbach. Im Sparkassen-Park ging es gut zweieinhalb Stunden richtig rund. Doch ein Zwischenfall sorgt für Ärger.
Konzert in MönchengladbachRoland Kaiser glänzt, aber Fans benehmen sich daneben: Polizei ermittelt
Heißer Kaiser! Am Samstagabend (17. Juni 2023) rockte Roland Kaiser (71) bei seiner Open-Air-Tour „Alles O.K.!“ den Sparkassen-Park in Mönchengladbach.
Bei Temperaturen knapp unter 30 Grad Celsius wurden für die Fans – weit über 15.000 feierten den Schlager-Altmeister – sogar Wasserduschen zur Abkühlung im Innenraum verbaut. Was für eine Sommernacht-Party!
Doch einige Fans hätten dringen die Abkühlung im Innenraum nutzen müssen, denn sie benahmen sich im Laufe des Abends völlig daneben. Doch wir beginnen zunächst von vorne.
Roland Kaiser spielt in Mönchengladbach knapp drei Stunden
Kaiser eröffnete bestens gelaunt und begrüßte die Menge: „Liebe Freundinnen und Freunde, herzlich willkommen in Mönchengladbach! Lasst uns eine schöne Zeit verbringen.“ Von 19.30 Uhr bis weit nach 22 Uhr ging es dann Schlag auf Schlag mit seinen Hits: „Dich zu lieben“, „Santa Maria“, „Amore mio“, oder „Gegen die Liebe kommt man nicht an“ – die Fans sangen mit und der Funke musste gar nicht erst überspringen, er war sofort mit Kaisers erstem Schritt auf die Bühne entfacht.
Nach seinem dritten Song zog der elegant gekleidete Künstler sein Sakko aus – fortan war er nur noch mit Hose, Hemd, Krawatte und Anzugweste auf der Bühne, begleitet von einer sagenhaft aufspielenden Band, die deutlich lässiger gekleidet war.
Die Fans waren jedenfalls hin und weg nach dem Mini-Striptease, feierten ihren Großmeister immer wieder mit Sprechchören: „Roland, zieh das Sakko aus“ oder „Roland, Roland, Roland!“
Und der Kaiser nahm die Ovationen dankend an, sorgte für viel Amore bei diesem Konzert: „Ich spüre etwas. Das wird ein langer Abend werden“, zeigte sich Kaiser in bester Laune.
Legendär seine eindeutig zweideutigen Texte und seine Zwischen-Moderationen: „Ich liebe Frauen, aber das einzige Problem ist: Man versteht sie nicht. Wobei man sagen muss, es geht den Frauen mit den Männern ebenso. Wir brauchen halt einander. Das ist das spannende dabei. Die Gegensätze, die sich anziehen. Da fliegen die Fetzen, da sprühen die Funken. Und da entstehen manchmal auch extreme Situationen.“
Kaiser würdigte an diesem Abend auch andere große Künstler, sang Songs von Udo Jürgens (verstorben 2014, „Aber bitte mit Sahne“, „Ich war noch niemals in New York“), von Marius-Müller Westernhagen (74) („Lass uns leben“) und das von Dieter Bohlen (69) geschriebene Lied „Midnight Lady“, berühmt geworden als Titelsong des Tatorts „Der Tausch“ aus dem Jahr 1986.
Kaiser dazu: „Ich habe Tatort geschaut und es war Liebe auf den ersten Ton. Den Song musste ich haben.“ Im Stehplatzbereich wurde getanzt und mitgesungen von allen Altersklassen – und kühle Getränke flossen in Strömen, inklusive so einiger Bierbecherduschen für die feiernde Menge.
Im Publikum mit dabei auch Thomas Allofs (63), ehemaliger Fußball-Torjäger (unter anderem Fortuna Düsseldorf, 1. FC Kaiserslautern oder 1. FC Köln). Für den FC wurde Allofs 1989 Torschützenkönig der Bundesliga mit 17 Toren.
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Weitere Volltreffer landete an diesem Abend aber nur Roland Kaiser. Nachdem er sich schon verabschiedet hatte („Danke für einen wunderbaren Sommerabend. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder“) konnte auch er nicht genug kriegen und spielte noch fünf Zugaben, inklusive der Hits „Joanna“ und „Warum hast Du nicht nein gesagt.“
Polizei ermittelt nach Konzert von Roland Kaiser
Doch gegen 22.20 Uhr gab es nach dem Konzert unter den Fans einen mehr als unschönen Zwischenfall. Sicherheitskräfte des Veranstalters riefen die Polizei, die vor Ort war, zu Hilfe, weil vier männliche Besucher für Ärger sorgten.
Die Männer sollen im Zuschauerraum vor der Bühne mehrere Besucherinnen bedrängt und belästigt haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll es sich um Antanzen beziehungsweise unerwünschtes zum Tanz auffordern gehandelt haben. Als eine Frau die Männer darauf hingewiesen hatte, sie in Ruhe zu lassen, soll es zu Beleidigungen gekommen sein.
Die Beamten stellten die Personalien der vier Männer fest. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.