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Schlager-Legende Nicole spricht im TV über dramatische Zeit„Ich wollte die Menschen nicht beunruhigen“

Nicole erinnerte sich im MDR-Talk „Riverboat“ an ihre schwerste Krise und ihren größten Erfolg. (Bild: MDR)

Nicole erinnerte sich im MDR-Talk „Riverboat“ an ihre schwerste Krise und ihren größten Erfolg.

Viele werden sich noch daran erinnern, als ein junges Mädchen mit einer Gitarre beim ESC auftritt. 1982 war das. Heute ist aus der damaligen ESC-Siegerin Nicole eine Frau geworden, die Höhen und Tiefen erlebt hat. Freitagabend ist sie zu Gast in der MDR-Talkshow „Riverboat“.

Die Sängerin Nicole hat Grund zum Feiern. Gerade ist sie 60 Jahre alt geworden. Seit 40 Jahren ist sie verheiratet. Vor einigen Jahren ist sie an Krebs erkrankt, den sie besiegen konnte. Das alles feiert sie mit einem neuen Album. „Carpe Diem“ heißt es.

Mit dem Song „Ich gratuliere mir“ tritt sie am Freitagabend in der MDR-Talkshow „Riverboat“ auf. „Ich habe es geschafft“, singt sie darin. Es ist eine Abrechnung mit ihrem Leben - eine positive Abrechnung.

Nicole: „Jeder Tag ist ein Geschenk“

Ihren Geburtstag hat sie groß gefeiert, erzählt Nicole bei „Riverboat“. In Griechenland, mit der ganzen Familie. Und sicher hat sie dabei ihr Leben an sich vorüberziehen lassen.

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Auch die Diagnose, vor der jede Frau Angst hat: Brustkrebs. Daran ist sie vor einigen Jahren erkrankt. Zuerst habe sie niemandem davon erzählt, nur ihrer Familie, erzählt die Sängerin. „Mitleid wollte ich keines, und ich wollte auch die Menschen nicht unnötig beunruhigen.“ Mehr als ein Jahr hat sie das Geheimnis für sich behalten.

In dieser schweren Zeit hat ihr ihre Familie geholfen. Und ihr Glauben. „Ich bin kein notorischer Kirchengänger, aber ich bin sehr gläubig. Man muss etwas haben, an das man glauben kann. Und Du musst Dir Ziele setzen, die Du erreichen willst und musst, auch wegen der Familie und der Freunde.“ Das war Nicoles Ansporn, gegen den Krebs zu kämpfen.

Im Gespräch mir Joachim Llambi blickte Nicole auch auf einen bewegenden Auftritt in Israel zurück. (Bild: MDR)

Im Gespräch mir Joachim Llambi blickte Nicole auch auf einen bewegenden Auftritt in Israel zurück.

Und sie hat gekämpft wie ein Marathonläufer, der an sein Ziel kommen will, erzählt die Saarländerin bei „Riverboat“. Irgendwann ist es dann so weit: Nicole besiegt den Krebs. Heute ist ihr klar: „Du musst jeden Tag genießen. Du musst ihn feiern. Jeder Tag ist ein Geschenk. Wenn du es da nicht begriffen hast, wann dann?“

Nicole ist noch ein kleines Kind. Da hat sie ihren ersten Auftritt in der Stammkneipe ihres Patenonkels, erzählt sie. Der Sohn des Wirtes kann Orgel spielen. Einmal spielt er das Lied „Einmal um die ganze Welt“ von Karel Gott. „Da stellte ich mich auf den Tisch und sang mit.“ Später bringt ihr der gelernte Bäcker auch das Notenlesen bei. „Er hat mir in seiner Backstube die Notenlinien ins Mehl gezeichnet. Mit Violinschlüssel. So habe ich gelernt, Noten zu lesen. Im Mehl.“

Auftritt in Israel: „Es ist möglich, dass ein Lied solch eine Magie hat“

Musik wird ihr Leben. Sie ist gerade 17 Jahre alt, als sie 1982 für Deutschland den ESC gewinnt, der damals noch „Grand Prix“ heißt. Den großen Preis gewinnt sie mit einem Lied, das heute wieder an Bedeutung gewonnen hat: „Ein bißchen Frieden.“ Zu Ralph Siegel, dem Komponisten des Liedes, hat sie immer noch Kontakt. Er habe ihr 60 rote Rosen zu ihrem Geburtstag geschickt, lächelt sie.

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Den Abend vor gut 42 Jahren wird Nicole nie vergessen. Denn da geschieht etwas Unglaubliches: zwölf Punkte von Israel. Kurze Zeit später wird sie nach Tel Aviv eingeladen. Dort soll sie ausgerechnet vor Soldaten auftreten, die wenige Tage später nach einem Terroranschlag auf einen Botschafter in den Südlibanon einmarschieren müssen. „Ich habe genau gewusst, dass da etwas ganz Großes auf mich wartet“, erzählt Nicole.

Und weiter: „Dann komme ich in Israel an. Und dann sitze ich auf einem Hocker, mit meiner Gitarre. Dann ertönte ein Signal, und die Türen flogen auf in der Kaserne, und alle kamen rausgelaufen, Jungen, Mädchen, alle in meinem Alter. Sie setzten sich auf eine Wiese, legten ihre Waffen hin, fassten sich an den Händen. Und mir wurde klar: Es ist möglich, dass ein Lied solch eine Magie hat, Menschen miteinander zu verbinden, egal welche Herkunft sie haben, welche Geschichte sie hinter sich haben.“

„Früher gingen die Feuerzeuge an, heute sin es die Handys“

Das ist jetzt mehr als 42 Jahre her. Nun steht sie bald wieder auf der Bühne. „Früher gingen die Feuerzeuge an, wenn ich das Lied sang, und der Saal wurde in ein Lichtermeer getaucht. Heute sind es die Handys. Aber der Effekt ist der Gleiche. Du spürst so eine Verbundenheit, Du spürst, dass die Menschen genau wie damals das Gleiche wollen: Sie wollen, dass diese Kriege aufhören!“

Wer Nicole live sehen möchte, hat schon bald die Gelegenheit dazu. In knapp zwei Wochen startet ihre neue Tour. Dann reist sie ein halbes Jahr durch Deutschland, präsentiert ihr neues Album und singt auch ihre alten Songs. Und sicher wird sie „Ein bisschen Frieden“ in die Herzen ihrer Fans zaubern. (tsch)