Mike drangsaliert seine Frau Michelle und die Promi-WG weiter ungeniert - die Konsequenz: Niemand will den Wüterich mehr im Haus haben. Unterdessen zeigt auch Mola, dass er seine Freundin maximal respektlos behandeln kann. Nur gut, dass Jana Pallaske ihm das nicht durchgehen lässt.
Macho-Eklat im „Sommerhaus“Mola ätzt gegen Freundin Adelina, da platzt Jana der Kragen
Köln. Folge 5 im „Sommerhaus der Stars“ und die Frage, die sich immer mehr aufdrängt: Wie frauenfeindlich will diese Show noch werden? Stichwort: toxische Beziehungen.
Mike Cees-Monballijn präsentiert sich seit der ersten Folge als schwer verhaltensauffällig. Erst kontrollierte er „nur“ seine Frau Michelle, mittlerweile hat er die gesamte Promi-WG auf die Abschussliste gesetzt. Hinter jeder Ecke wittert der 33-Jährige Verrat. Mit seltsamen Vergleichen aus der Tierwelt versucht er seine Schwarz-Weiß-Weltsicht zu erklären. Einzige Zuhörerin: seine Frau Michelle.
„In der Löwenwelt ist das so: Wenn ein neuer Löwe kommt, beißt der die anderen Löwen weg. So sehe ich das hier drin.“ Kurze Zeit später ist aus dem König des Tierreichs ein vermeintlich gefährlicher Hund geworden: „Ich fühle mich hier drin wie ein Dobermann, der an die Leine gelegt wurde. Ich bin bereit zu kämpfen, aber darf nicht.“ Und wenn alle kruden Tiermetaphern in den Wind geschlagen sind, hilft nur noch ein Gleichnis aus dem Sport, allein: Mike kann nicht gewinnen: „Es wird erst gejubelt, wenn man über die Ziellinie ist. You have to finish first, before you have to finish first“ - oder so ähnlich.
„Sommerhaus der Stars“: Mike Cees-Monballijn schießt gegen Frau Michelle
An der Sittenwächter-Front im Schlafzimmer herrscht weiter eine Kälte wie zuletzt anno 1950: Der folgende Monolog ist leider nicht ausgedacht: Mike: „Was ziehst Du heute an? Badeklamotten? Du klebst ab! Eine Frau muss sich nicht immer so sexy präsentieren - das mag ich nicht!“
Die 40-jährige Michelle wirkt entkräftet, sie findet weder Widerworte noch einen Ausweg aus dem goldenen Käfig, der da so plötzlich von grellen Scheinwerferlichtern beleuchtet wird. Daheim scheint es leider ähnlich auzusehen: „Ich bin zu Hause mit Michelle viele Outfits durchgegangen. Sie hört da auch sehr auf mich, weil sie möchte sich auch nicht so präsentieren“, redet sich Mike ein.
Was er auch gar nicht mag: wie seine Frau sich bei den Spielen verhält. Nämlich immer anders, als er das vorgibt. Sie begreift einfach die Zusammenhänge nicht, nie. Was sie auch tut oder lässt, er motzt sie an. Auch enttäuscht sein darf sie nicht: „Du musst doch nicht die ganze Zeit so ein Gesicht ziehen, sei doch mal happy!“, herrscht er sie nach einem schlecht verlaufenen Spiel an. Es schmerzt minütlich mehr, diesen Szenen zuzusehen.
„Sommerhaus der Stars“: Mola macht Mike traurige Konkurrenz
Ironie der Geschichte: Mola Adebisi erkennt zwar, wie toxisch die Beziehung von Mike und Michelle ist („Michelle war früher ein Sonnenschein. Jetzt ist das ein total anderer Mensch“), findet aber überhaupt nichts dabei, seine eigene Freundin vor Kameras und versammelter Mannschaft lächerlich zu machen.
Es beginnt mit einem deplatzierten sexistischen Spruch, nachdem Adelina Probleme mit einem Mundspreizer hat („Da gehen doch ganz andere Sachen rein, Schatz!“), zieht sich über abfällige Kommentare während der Spiele („Ein Huhn ohne Kopf hätte das schneller gemacht als du“, „Wenn du nur stehst, dann sieht das super aus, aber sobald du dich bewegst ...“), geht über das Nachäffen ihres Laufstils vor versammelter Gruppe und endet in der Beschwerde darüber, dass seine Freundin „riecht wie ein Aschenbecher“.
Adelina reagiert hilflos auf die offensichtlichen Versuche, sie klein zuhalten: „Du weißt doch, dass ich rauche! Wo ist dann das Problem?“ Mola: „Ich habe gesagt: Schatz, du kannst so viel rauchen, wie du willst. Du musst dir nur die Hände waschen!“ Woher kennt man bloß diese abwertende, herablassende Art der Kommunikation mit Frauen? Endlich einmal redet der RTL-Off-Sprecher Klartext, als er sagt: „In diesem Punkt sind Mola und Mike Seelenverwandte.“
„Sommerhaus der Stars“: Jana redet Klartext und ätzt gegen Mola
Es ist die von den anderen Mitbewohnern als spinnertes Naturwesen abgetane Schauspielerin Jana Pallaske, die den klaren Durchblick hat: „Mich macht das sauer, wie er dich behandelt“, spricht sie Adelina offen an, „dass er sich da so lustig gemacht hat. Ist das okay für dich?“, fragt sie die 33-Jährige. Die wiegelt ab. Alles ganz harmlos: „Das ist ein Schmäh! Er meint es ja nicht böse, es ist ja nichts dabei. Das ist einfach unser Zusammenleben, wir sind humorvoll.“
Gar nicht komisch nur, dass die Lacher stets zulasten von Adelina gehen. Jana macht ihrem Ärger im Sprechzimmer Luft: „Mola hat sie vor allen blamiert, wie schlecht sie das gemacht hätte. Das fand ich echt scheiße!“ Mit Romantik habe das nichts zu tun.
Adelina: „Das war die schlechteste Idee mit diesem ‚Sommerhaus‘“
Die Nominierung ist - wenig überraschend - eine klare Sache: Sechs Stimmen gehen an Mike und Michelle. Maritta Krehl spricht aus, was viele denken: „Wir möchten euch nicht länger hier haben.“ Eine interessante Begründung kommt von Auswanderer Steff Jerkel: „Ich erkenn' mich in dir in früheren Jahren in der Beziehung, was nicht unbedingt gut ist.“
Mike versucht gegenüber seiner Frau, den Starken zu mimen - es gelingt begrenzt: „Ich habe mich hier unter Kontrolle, aber in mir kocht es richtig. Der gefährlichste Grad bei mir ist, wenn ich nichts mehr sage. Dann sollte man mich nicht angucken, nicht anfassen, nicht ansprechen - das kann explodieren.“ Soll später niemand sagen, er hätte niemanden gewarnt, gell?
In der Exit Challenge kommt es nun zum Aufeinandertreffen von Mike und Michelle mit Mola und Adelina. Da hilft auch keine spontane Beinverletzung des Ex-Viva-Moderators (Mike: „Alles nur Show!“), noch das Angebot von Almklausi und Maritta, einzuspringen, da Mola ja gehandicapt sei. Mike: „So funktioniert das natürlich nicht.“ Adelina ärgert sich unterdessen, dass sie überhaupt da ist, wo sie ist: „Das war die schlechteste Idee mit diesem ‚Sommerhaus‘, dieses Psycho-Gewurscht!“, schimpft sie. Trifft sie womöglich auch der „Sommerhaus-Fluch“ der Trennung? (tsch)