Schmerzhafte TV-BeichteSonya Kraus spricht über schlimmen Alkohol-Tod ihres Vaters

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TV-Moderatorin Sonya Kraus (46) verlor ihren Vater im Alter von elf Jahren.

von Sieglinde Neumann

Köln – Ein Gläschen in Ehren kann keiner verwehren. Diesen Spruch kennen wir alle. Was ist aber, wenn das Gläschen zur Routine wird – jeden Tag?

Was ist, wenn Alkohol im Alltag dazugehört? In der ersten Folge der neuen täglichen RTL-Talkshow „Marco Schreyl“ erzählen Prominente über die zerstörerischen Folgen der Droge in ihrem persönlichen Umfeld.

Zum Auftakt des neuen Formats, in dem von montags bis freitags (RTL, 16 Uhr) Betroffene, Experten und prominente Gäste gesellschaftlich relevante Themen diskutieren, schildern gleich drei bekannte, in ihrem jeweiligen Fach überaus erfolgreiche Menschen die erschütternde Wahrheit, was passiert, wenn das anfangs vielleicht sogar fröhliche Trinken zur Sucht entgleitet.

Alles zum Thema Mario Basler

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Neben Sonya Kraus ist auch Mario Basler zu Gast bei Marco Schreyl.

Schauspielerin Muriel Baumeister (48) verfiel selber der Droge Alkohol und berichtet, wie beschwerlich der Weg aus der Sucht für sie war. Heute ist die dreifache Mutter trockene Alkoholikerin – und ermutigt andere, es ihr gleichzutun. „Ich wusste vorher nicht, dass Abstinenz etwas ist, das Spaß macht.“

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Am Montag spricht Moderator Schreyl mit seinen Gästen über die „Volksdroge Alkohol”.

Sonya Kraus bei Marco Schreyl: „Intensivste Erfahrung mit Alkohol”

Von besonders schmerzlichen Erfahrungen als Angehörige eines Alkoholikers können auch TV-Moderatorin Sonya Kraus (46) und Ex-Fußballprofi Mario Basler (51) berichten – beide haben in der eigenen Familie geliebte Menschen an den Alkohol verloren.

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Reden über die Volksdroge Alkohol (v.l.): Prof. Thomas Kurscheid, Sonya Kraus, Mario Basler, Psychologin Ruth Marquardt

„Leider habe ich die intensivsten Erfahrungen mit Alkohol ganz persönlich gemacht“, erklärt die sonst immer eher coole RTL-Moderatorin Kraus in einem emotionalen Statement.

Sonya Kraus: „Das war sehr hart als Kind”

„Mein Vater war Alkoholiker. Das war sehr hart als Kind. Es war unkalkulierbar, in welchem Stadium man ihn zu Hause antraf.“

Der Weg in die Sucht sei ein schleichender Prozess gewesen: „Er hat nämlich nicht Schnäpse gesoffen, sondern die kultivierte Form des Alkohols: ein schönes Weinchen. Dann wurden die Flaschen eben immer mehr und wurden immer früher getrunken.“

Schlussendlich habe sich ihr Vater das Leben genommen. „Das war mit Sicherheit auch alkoholbedingt.“ Damals war die kleine Tochter Sonya elf.

Mario Basler über Alkohol-Tod seines Bruders

Fußballer Mario Basler berichtet über ein ähnlich krasses Schicksal mit seinem Bruder. „Der war voll Alkoholiker. Der hat sich zum Schluss tot gesoffen.“ Irgendwann sei seine Frau morgens neben ihm aufgewacht und er war tot, weil er die ganze Nacht durchgesoffen habe. Dabei war sein Bruder zwischenzeitlich trocken und wieder auf die Beine gekommen.

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Statistisch erhöht Alkoholismus in der Familie und speziell bei einem Elternteil die Gefahr, später auch selber abhängig zu werden. Keine Angst, selber in den Teufelskreis zu geraten?

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Auch Fußballer Mario Basler spricht über den Alkohol-Tod seines Bruders.

Sonya Kraus bei RTL: „Es gab zu widerliche Situationen“

Bei Sonya Kraus hat die leidvolle Erfahrung definitiv das Gegenteil bewirkt. „Es gab zu widerliche Situationen“, meint die heute so starke, selbstbewusste TV-Frau. „Mir war immer klar, dass es ein widerliches Nervengift ist. Dieser totale Kontrollverlust, der in den schlimmsten Phasen stattfindet, wäre für mich ein Albtraum. Es ist so unwürdig, wie man sich da ausliefert.“

Das Allerschlimmste sei aber, was man seinen Liebsten damit antut, das habe sie am eigenen Leib erfahren.

Muriel Baumeister: „Diese Branche ist einfach knüppelhart”

Nur Familie und Freunde hätten sie auf ihre Probleme angesprochen, bedauert auch Schauspielerin Muriel Baumeister die Ignoranz gerade im TV- und Showgeschäft. „Diese Branche ist einfach knüppelhart. So lange du funktionierst, ist alles gut.“ Und so lange der Staat an Alkohol verdient, würde er auch eine Volksdroge bleiben.