„The Masked Singer“-Jurorin Ruth Moschner kritisiert Finanzminister Christian Lindner mit mehr als deutlichen Worten. Was steckt dahinter?
„The Masked Singer“Jurorin Ruth Moschner knöpft sich Christian Lindner vor
Dieses Projekt spaltet die Regierung: Im Koalitionsvertrag hatten FDP, Grüne und SPD das Thema Kindergrundsicherung eigentlich fest verankert. Bei der Umsetzung geht es seitdem aber nicht voran.
Als Bremser gilt vor allem Finanzminister Christian Lindner (44): Der sieht keinen finanziellen Spielraum für die Kindergrundsicherung, für welche die Grünen zwölf Milliarden Euro veranschlagen.
„The Masked Singer“: Ruth Moschner kritisiert Christian Lindner
In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ sagte der FDP-Politiker dazu Folgendes: „Mehr ist immer wünschenswert, aber nicht immer möglich. Die Kinderarmut ist zudem oft in der Arbeitslosigkeit der Eltern begründet. Deshalb sind Sprachförderung und Integration der Eltern in den Arbeitsmarkt entscheidend, um die Chancen der Kinder zu verbessern.“
Ruth Moschner (46) fehlt dafür offenbar jegliches Verständnis. Via Instagram knüpfte sie sich Christian Lindner nun vor und kritisierte ihn deutlich für diese Aussage.
„Diese Entscheidung stärkt die Abhängigkeit der Kinder von den Entscheidungen der Eltern. Wenn die nicht wollen oder können, dann hat das Kind schon mal direkt verloren. Super, wenn man den Weg so abhängig von der Herkunft macht“, schrieb die „The Masked Singer“-Jurorin.
Den Finanzminister bezeichnete sie in diesem Zusammenhang als „Christian ‚Marie Antoinette‘ Lindner“ – ein ganz schön fieser Vergleich: Bei Marie Antoinette (1755-1793) handelt es sich um eine ehemalige französische Königin. Marie Antoinette war für ihre hohen Ausgaben bekannt und warf beispielsweise Unsummen für Mode aus dem Fester – während das französische Volk immer ärmer wurde. Immer wieder wurde ihr daher mangelnde Volksnähe vorgeworfen. Im Rahmen der französischen Revolution wurden sie und ihr Ehemann, König Ludwig XVI. (1754-1793), schließlich hingerichtet.
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Besonders Alleinerziehende würde Christian Lindner mit seiner Aussage aus Sicht von Ruth Moschner unter Druck setzen: „Nach dem Motto: ‚Wie du schaffst es nicht, dass dein Kind ein anständiges Leben führen kann? Schäm Dich!‘ Eine elternunabhängige Kindergrundsicherung würde für eine große Erleichterung sorgen und vor allem garantieren, dass das Geld wirklich bei den Kindern landet.“
„The Masked Singer“ – Ruth Moschner deutlich: „Ghettoisierung spaltet“
Darüber hinaus forderte Ruth Moschner in diesem Zusammenhang auch allgemein eine kinderfreundlichere Familienpolitik. So brachte sie unter anderem die Idee einer Geldkarte ins Spiel: „Diese wird monatlich aufgeladen, entweder vom Elternhaus oder eben vom Staat, sodass unangenehme Anträge für Essengeld oder Ausflüge, die bei Kindern zu Scham und Ausgrenzung führen können, wegfallen würden.“
Weiter schrieb sie Folgendes: „Ghettoisierung spaltet und schürt Neid. In der heutigen Gesellschaft brauchen wir mehr denn je Werte wie Respekt, Toleranz und soziales Verhalten.“
Schauen Sie sich hier das Statement von Ruth Moschner in voller Länge an:
Zum Abschluss ihres Statements erzählte Ruth Moschner dann noch eine kleine Anekdote aus ihrer Vergangenheit: In ihrer Grundschule sei sie das einzige Mädchen gewesen, welche eine Empfehlung fürs Gymnasium erhalten habe.
„Bis heute ist es so, dass Kinder aus ärmeren Verhältnissen seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten. Das bedeutet, die Aufstiegschancen sind gering bis gar nicht vorhanden. Ich bin davon überzeugt, wir hauen uns damit nicht nur alle selber in die Pfanne. Sonst entgehen tolle Fachkräfte. Natürlich muss nicht jede:r studieren, dennoch sollte jede Person die Möglichkeit haben, eine gute Ausbildung wählen zu können“, forderte Ruth Moschner. (tab)