Die Sensationen bei „The Masked Singer“ (ProSieben) nehmen kein Ende. In der vierten Show der fünften Staffel wurde Samuel Koch als schillernder Phönix enttarnt. Als der querschnittsgelähmte Schauspieler seine Maske abnahm, war das ein Gänsehautmoment für Millionen von TV-Fans.
Gänsehautmoment bei „Masked Singer“Samuel Koch ist der Phönix
Köln. „Tagesschau“-Sprecher Jens Riewa als Chili und Fußball-Weltmeister Pierre Littbarski als Hammerhai waren riesige Überraschungen, Entertainment-Legende Peter Kraus als Stinktier eine absolute Sensation. Samuel Koch als Phönix war zwar keine Überraschung mehr, seine Demaskierung aber einer der bewegendsten Momente aller bisherigen Staffeln.
Ruth Moschner, die schon in der ersten Sendung den richtigen Verdacht geäußert hatte, war trotzdem geplättet - und sichtlich gerührt. Noch kurz vor der Demaskierung hatte sie gesagt: „Beim Gedanken, dass es wirklich Samuel Koch sein könnte, krieg ich Gänsehaut.“
Es entbehrt nicht einer gewissen bitteren Ironie, dass zeitgleich im ZDF das Comeback von „Wetten, dass ..?“ lief. Der Show, in der Koch vor fast genau elf Jahren bei einer Wette so schwer stürzte, dass er seither querschnittsgelähmt ist. Moderator Thomas Gottschalk, diesmal erstmals wieder als Moderator im Einsatz, hatte nach der Unglücksshow damals die Moderation abgegeben.
„The Masked Singer“: Ist die Heldin am Ende Agnetha von ABBA?
Rea Garvey war felsenfest davon überzeugt, dass sich im Phönix-Kostüm „mein guter Freund“ Jan Josef Liefers verbarg. In der Tat sind die Stimmfarben von Koch und Liefers sehr ähnlich. Auch „red“-Moderatorin Annemarie Carpendale gab zu: „Seit Rea das sagte, habe ich auch nur noch ganz eindeutig Jan Josef da rausgehört.“ Immerhin nicht Christian Lindner, den hatte Gast-Rater Thore Schölermann im Phönix-Verdacht.
Die Verdächtigungen schossen diesmal, vor allem bei Schölermann, der sich als Monstronaut im Staffel vier auf Rang vier performte, tatsächlich außergewöhnlich krass ins Kraut. Im Kostüm des wieder gesunden Teddys vermutete er Annemarie Carpendale, obwohl die stets nur Minuten nach der Show sofort mit der ausgeschiedenen Maske für „red“ die Interviews führt.
Als „Mülli Müller“, das umweltbewusste Mülltonnenmonsterchen, konnte sich Schölermann Stefan Raab vorstellen. Krönung aber: Im Kostüm der Heldin erträumte sich Schölermann einen besonderen Schwedenhappen. Weil: „ABBA feiern ja ihr Comeback, aber es tauchen immer nur die Männer auf. Wie wär's mit Agnetha Fältskog?“ Rea Garvey reagierte euphorisch ("Ich küsse dich, wenn du Recht hast!"), die Fans (vor allem die von ABBA) im Netz mit Fassungslosigkeit: „Was bitte raucht die Jury?“
„The Masked Singer“: Jubel bei den Fans: 45 werbefreie Minuten!
Die vierte Show war eine besondere. „Was habt ihr denen in die Getränke getan, die singen alle wie Superstars!“, lobte Ruth Moschner das Performance-Niveau. Und: Es gab die ersten 45 Minuten null Werbung! Aber nicht zu früh freuen: Mit drei über zehnminütigen Werbeblöcken (und drei weiteren zwischen sechs und neun Minuten) wurde das anfängliche Defizit locker wettgemacht.
Das bemerkte auch der Phönix. Was ihm denn am besten gefallen habe in der Show, fragte Annemarie Carpendale. Der Phönix hat das Herz am rechten Fleck: „Dass es eine private Veranstaltung ist - also die vielen Pausen zum Durchschnaufen.“ Womit er die Werbung meinte, der phönizische Schelm.
Es ist ein bisschen schade, dass der Trend auch in Staffel fünf dahin driftet, dass die besten Sänger gewinnen. Im letzten Showdown waren gestern das Axolotl und der Phönix die Gegner, beides eben keine Profisänger, aber exzellente Performer. Die (höchstwahrscheinlich) professionellen Stimmen - Heldin (klarer Fan-Favorit ist Christina Stürmer), Raupe (Sandy Mölling?), Mülli Müller (Alexander Klaws oder Max Giesinger, die ihre „wilde Seite“ sich austoben lassen?) und Mops (Jeanette Biedermann oder Carolin Niemczyk?) - waren bis auf den Letztgenannten direkt ins Halbfinale eingezogen. Nur der Mops musste wackeln. Von den „untrainierten“ Stimmen zog lediglich der Teddy direkt ins Halbfinale ein.
„The Masked Singer“: Joko Winterscheidt scheidet als Mülli Müller aus
Samuel Koch nahm sein Ausscheiden mit staubtrockenem Humor. „Eieiei, da machste was mit“, meinte er nach der Demaskierung. „Eigentlich war's ja schon ein Skandal, dass ich die erste Runde überstanden habe.“
Seine Gesangsleistung schätzt er nämlich selbst nicht allzu hoch ein: „Ich erinnere mich an die Schule, als mich die Lehrerin nach der Probe für das Chorkonzert fragte, ob ich nicht doch lieber beim Auf- und Abbau helfen wolle.“
Nun ist - wenn die akustischen Eindrücke nicht täuschen - mit Mülli Müller nur noch ein Mann im Rennen (gegen noch fünf Frauen). Joko Winterscheidt kann es nicht sein - der saß bei „Wetten dass ..?“ auf der Couch. Mit Benny und Björn von ABBA. Aber ohne Agnetha. Thore Schölermann kann noch hoffen ...(tsch)