„Das perfekte Dinner“Ein tragischer Schicksalsschlag machte Gastgeber zum Camper

Fleischis Devise: Selbst gekauft statt selbst gemacht schmeckt hoffentlich auch lecker.
 (Bild: RTL)

Fleischis Devise: Selbst gekauft statt selbst gemacht schmeckt hoffentlich auch lecker.

Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzählen, und die von Fleischi (42) geht besonders ans Herz. An Tag 4 der Camping-„Dinner“-Woche bei VOX verrät er seinen Gästen, warum er überhaupt zum Camper geworden ist ...

„Ich bin sehr interessiert daran, neue Leute und neue Orte kennenzulernen“, deshalb hat Fleischi seinen Multivan in den letzten Jahren nach seinen Vorstellungen umgebaut. Zu seinem Bus hat er eine besondere Beziehung. „Mein Papa hat sich den Bulli bestellt mit 62 Jahren“, doch an dem Abend nach seinem 62. Geburtstag starb er ganz plötzlich in Fleischis Armen. „Jetzt lebe ich so seinen Traum mit dem Bulli weiter.“ Außerdem will er mit seinem Projekt „Aloha Dad“ das Trauma überwinden und anderen helfen, ähnliche Schicksalsschläge zu verarbeiten.

Eigentlich arbeitet Fleischi im Marketing und Vertrieb in Kiel, doch heute schlägt er seine Zelte auf dem Campingplatz Fringsmühle auf. „Ihr seht, es sind viele fertige Dinge“, holt er Zutaten aus der Kühltasche, die man von einem Camper durchaus erwarten würde - nur vielleicht nicht beim „perfekten Dinner“. „Ich habe versucht, alles so ein bisschen mit Dingen zu machen, die ich auch im Bus dabeihabe.“ Unter dem Motto „Fleischis Aloha-Dad-Vanlife-Dinner“ gibt es:

„Perfektes Dinner“: Das ist Fleischis Menü

Vorspeise: Kielifornia Surf & Turf - Bruschetta / Lachs / Zucchini / Karotte / Garnelen Hauptspeise: Smokey Sunburn - Pulled Turkey / Coleslaw Kartoffeln / Sour Cream Nachspeise: Hang loose - doux défi - Mascarpone / Joghurt / Beeren / Crumble

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„Der heißt noch mal wie mit Vornamen?“, hat sich Heiko (50) schon voll an Fleischi gewöhnt. „Alexander“, weiß Toni (29). „Ich glaube, dass Fleischi den Spaß an der Sache sieht“, deshalb rechnet Heiko heute nicht mit Sterneküche.

Fleischis Devise: Das Auge isst mit

Trotz der Fertigprodukte will Fleischi mit der Optik seiner angerichteten Teller punkten: „Mein Trick ist ja, man muss nicht alles selber machen. Man muss nur wissen, welche geilen Sachen man kombinieren kann.“

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Und so vereint sich der Lachs aus der Packung mit einer Zucchinischeibe und einer Garnele zu einem Segel, das Fleischi auf die Scheibe eines aufgebackenen Baguettes steckt.

Das kleine essbare Schiffchen schwimmt auf einem Zucchini-Möhren-Carpaccio. „Hat alles gut zusammengepasst“, kommt Fleischis Idee bei Toni gut an.

Das essbare Lachs-Zucchini-Garnelen-Segel halten Heiko (links) und Tim (Mitte) für eine ziemlich gelungene Idee.
 (Bild: RTL)

Das essbare Lachs-Zucchini-Garnelen-Segel halten Heiko (links) und Tim (Mitte) für eine ziemlich gelungene Idee.

Weil Gaby (58) nach dem „Aloha Dad“-Schriftzug fragt, erzählt der Gastgeber seine persönliche Geschichte.

Dafür bekommt er großen Zuspruch von Tim (24): „Ich finde die Message unglaublich wichtig. Gerade Thema psychische Gesundheit, dass man offen drüber redet.“ Dem kann Heiko nur zustimmen: „Vertraut euch jemandem an, egal wem. Fresst das nicht rein.“

Gaby fragt sich: „Was hat er den ganzen Tag gemacht?“

Auf den Pulled Turkey aus dem Dutch Oven kam Fleischi wegen Flexitarierin Toni, die nur Geflügel oder Fisch isst. „Das sind die Dinge, die die anderen nicht unbedingt sehen müssen“, rührt Fleischi Gewürze in die Fertig-Mayonnaise. „Ich kann sagen, ich habe sie selbstgemacht.“

Erst um 23.15 Uhr gibt's den Burger mit Wedges. „Cole Slaw ist auch alles selber gemacht?“, fragt Tim. „Nein“, gibt Fleischi wenigstens ehrlich zu, dass er einen Großteil einfach verfeinert hat. Tim erwartet eigentlich frische Zutaten: „Fand ich ein wenig schade, weil wir trotzdem halt immer noch beim 'perfekten Dinner' sind.“

Kurz vor Mitternacht wird's richtig kalt und die Gäste hüllen sich in ihre Decken ein. Zum Glück hat Fleischi seine Schichtgläschen mit Joghurt, Keks-Crumble, Mascarpone, Früchten, Popcorn und einem Cake-Pop schon vorbereitet. „Vielen Dank für eure Geduld“, schließt Fleischi den Abend ab.

„Ich frage mich gefühlt, was hat er den ganzen Tag gemacht, dass es sich abends so lange hingezogen hat?“, hätte sich Gaby bei den Wartezeiten ein bisschen mehr Frischgekochtes vorgestellt. In Punkten ergibt das eine glatte 30, allerdings nicht die Übernahme der Spitzenposition. (tsch)