„Waren teilweise rassistisch unterwegs“Josefine Preuß spricht über problematische Szenen in ARD-Kultserie

Josefine Preuß, die durch ihre Rolle in der Kultserie „Türkisch für Anfänger“ berühmt wurde, äußert sich jetzt zu den heiklen Themen der Serie. Fast 20 Jahre nach der ersten TV-Ausstrahlung macht die Schauspielerin einen Rückblick: Wie steht sie heute dazu?

von Johannes Kaling  (jk)

„Türkisch für Anfänger“ ist längst Kult. Mit ihren frechen Sprüchen und der bunten Mischung aus klischeehaften und ernsthaften Themen war die Serie jahrelang in der „ARD“ eine echte TV-Sensation.

Besonders Schauspielerin Josefine Preuß, zog das Publikum in ihren Bann. Die Serie, die zwischen 2006 und 2008 im TV und 2012 als Film im Kino lief, behandelt Themen wie Integration, und die Klischees, die Menschen über andere Kulturen haben – und das in einem oft provokativen Ton.

Ein neues Bewusstsein für politische Korrektheit

Trotz der großen Zeitspanne sind die 3 Staffeln und der Kinofilm noch immer ein Gesprächsthema. Die Serie hat es sogar auf Netflix geschafft, wo sie gerade einen neuen Hype erlebt. Doch es gibt auch einen Haken: Denn einige Witze aus der damaligen Zeit stoßen heute nicht mehr auf Begeisterung.

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Josefine Preuß hat sich nun selbst dazu geäußert und gestanden, dass viele der damals so beliebten Sprüche und Witze heute undenkbar wären. In einem Interview mit „BILD“ sagte sie: „Wir waren teilweise rassistisch unterwegs.“

Damit spielt sie auf die problematischen Dialoge und Witze an, die in der Serie vorkamen. „Lenas Sprüche über Yagmurs Kopftuch oder dass wir uns gegenseitig ‚Nazi‘ und ‚Schleiereule‘ genannt haben – das würde heute kein Regisseur mehr durchgehen lassen“, so die Schauspielerin.

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Sie reflektiert, wie sich die Sensibilität in Bezug auf Sprache und Themen verändert hat. Für Preuß ist klar, dass sich die Zeiten und die Ansprüche an TV-Formate gewandelt haben.

Und obwohl sie die Veränderungen in der Unterhaltungswelt begrüßt, merkt sie auch an: „Die Leute vermissen das Lachen, ohne sich auf die Lippen beißen zu müssen.“

Zu sehen ist Schauspielerin Josefine Preuß bei der „Place To B“ Berlinale-Party „A Glamorous Golden Night at the Place To B“ 2024 im Rahmen der Berlinale 2024 im Restaurant Borchardt. Berlin.

Josefine Preuß bei der „Place To B“ Berlinale-Party 2024.

Während die Gesellschaft heute viel sensibler auf solche Themen reagiert, findet sie, dass Provokation in der Kunst weiterhin ihren Platz haben sollte – solange niemand verletzt wird.

Was macht Josefine Preuß heute?

Die 39-Jährige ist auch heute noch voller Leidenschaft für das Schauspielern. In dem Interview erklärte sie, dass sie sich für Rollen interessiert, die sie von Anfang an „packen“ – manchmal reicht schon ein Satz im Drehbuch, um sie zu begeistern.

Neben der Schauspielerei geht es Preuß auch privat gut: Sie verbringt viel Zeit mit ihren Freunden, wie zum Beispiel ihrer besten Freundin, mit der sie den Valentinstag verbrachte. „Wir haben uns gegenseitig etwas geschenkt – romantischer geht’s nicht!“, so Preuß.