Elena kocht heute ein komplett vegetarisches Menü, das sie für Zeynep (34) einfach vegan abwandelt. „Ohne Fleisch oder Fisch kann man auf jeden Fall sehr interessante Sachen zubereiten“, findet die Luftfahrtingenieurin. An ihrer Heimat Spanien vermisst sie vor allem die Essenskultur. „Das deutsche Essen ist super“, aber ihr fehlt die Wertschätzung für die Zutaten und das gesellige Beisammensein. In der Hansestadt fühlt sie sich trotzdem wohl: „Bremen ist vor allem durch die Menschen sehr liebenswert.“

Der „Dinner“-Sieg ist Elena nicht so wichtig: „Um zu gewinnen, hätte ich mir wahrscheinlich ein anderes Menü ausgesucht.“ Denn ihr Motto lautet „mal anders“. „Die Richtung ist einfach ein bisschen kreativ“, beschreibt Elena den Kochstil. „Meine Komponenten sind gut bekannt, werden aber überraschend umgesetzt.“ Es gibt:

Elena begrüßt ihre Gäste und will gleich wissen: „Habt ihr heute was Spannendes gelesen?“ Alle lachen. „Wir hatten gar keinen Plan“, gestehen Nico (39) und Philip (23). Die Spannung steigt, als Elena die Vorspeise anrichtet: Knoblauch-Panna-cotta, Parmesan-Cashew-Crumble und Tomaten-Sorbet.

Doch schon die Knoblauch-Panna-cotta bereitet Elena Kummer, denn die ist durch den Ersatz der Gelatine durch Agar-Agar einfach nicht fest geworden. „Naja. Ok. Mal gucken“, lässt sich die Gastgeberin noch nicht aus der Ruhe bringen. Das fällt den Gästen direkt auf, da sie Elena sonst eher quirlig kennengelernt haben. „Es ist nicht alles gut gelaufen“, seufzt sie und versucht die Vorspeise noch zu retten.

Tomaten-Sorbet „vom Geschmack her interessant“

„Wie geht's dir?“, fragt Zeynep, als Elena die Teller serviert. „Ziemlich kacke“, lautet die klare Antwort. Nico probiert das Tomaten-Sorbet: „Fand ich vom Geschmack her interessant, meins war's nicht.“ Zeynep kombiniert die einzelnen Komponenten, stellt aber fest: „Was ich nicht geschmeckt habe, war tatsächlich der Knoblauch.“

Mehr nach Plan gelingen die Filoteigrollen mit Kartoffeln-Pilz-Füllung, Spinat-Mousse und Karotten. Für Charlotte (72) eine ungewohnte Zusammenstellung, deshalb fragt sie nach: „Und die Soße soll so kalt sein?“

Elena schaut sie entgeistert an: „Nee, kalt soll die nicht sein!“ Eigentlich hat sie die Soße auf dem warmen Herd angerührt: „Das tut mir leid!“ Charlotte versucht die Situation zu retten: „Von der Temperatur schmeckt sie.“ Insgesamt hatte sie sich vom Hauptgang jedoch mehr erhofft: „Es war geschmacklich ein bisschen langweilig.“

Elena muss die Kekse schlagen

Das Dessert: Biskuit mit Olivenöl, Cranberry-Gelee, Weiße-Schokoladen-Ganache und rosa Pfeffer, dazu spanische Kekse mit Chili. „Damit sie richtig flach werden, müssen sie ein bisschen geschlagen werden“, klopft Elena das Backblech mit den Keksteighäuflein kräftig auf die Anrichte.

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Zeynep zuckt zusammen, Charlotte fragt verwundert: „Was war das denn?“ Elena grinst: „Sorry, ich muss die Kekse ein bisschen schlagen.“ Philip knuspert sich durch den Nachtisch: „Kann man gut essen.“

Charlotte findet jedoch den Olivenöl-Teig „unwahrscheinlich sättigend“. Auch der rosa Pfeffer irritiert sie: „Das war geschmacklich nicht ganz so schön.“ Elena weiß selber: „Die ist auch irgendwie ein bisschen weird, die Nachspeise.“

„Ich finde das auf jeden Fall mutig“, zollt Zeynep Elena Respekt für die ungewöhnlichen Kombinationen. „Wäre das in einem Restaurant heute gewesen, wäre das ein Restaurant gewesen, wo ich glaube ich nicht ein zweites Mal hingegangen wäre“, zückt Nico die 4. Mit insgesamt 27 Punkten schafft es Elena nur auf den vorerst zweiten Platz. (tsch)