Große Änderung im MärzIst WhatsApp bald mit anderen Messengern kombinierbar?

Ein junger Mann tippt auf einem Smartphone eine WhatsApp Nachricht.

Der Nachrichtenaustausch soll bei WhatsApp bald nicht mehr nur mit anderen Nutzenden möglich sein. Das Symbolfoto wurde am 6. Juli 2022 in Augsburg aufgenommen.

Schon seit Jahren ist der Wunsch nach einer Kombination verschiedener Messenger-Dienste groß. Jetzt soll es endlich so weit sein: WhatsApp soll bald mit anderen Messengern interagieren können. Was bedeutet diese Änderung?

von Sarah Istel  (sai)

Die meisten Menschen verschicken ihre Nachrichten nicht nur über SMS, sondern nutzen dafür einen Messenger-Dienst. Der beliebteste unter ihnen ist WhatsApp – er zählt fast 2,8 Milliarden Nutzerinnen und Nutzer weltweit.

Dadurch entsteht aber ein gewisser Gruppenzwang, auch „Netzwerk-Effekt“ genannt. Wer nicht aus dem Gruppenchat mit Freunden ausgeschlossen werden will, muss WhatsApp nutzen. Jetzt steht aber eine große Änderung an: WhatsApp soll sich öffnen und bald mit anderen Messengern wie Threema oder Signal kombinierbar sein. Was bedeutet diese Änderung?

WhatsApp soll sich für andere Messenger öffnen

Im Punkt Datenschutz liegen Messenger wie Threema weit vor WhatsApp. Die EU hat jedoch im Digital Markets Act, kurz DMA, beschlossen, dass sich die beliebtesten Messenger-Dienste für den Wettbewerb öffnen müssen. Interoperabilität ist hier das Stichwort: Nachrichten und Medien sollen plattformübergreifend ausgetauscht werden können.

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Ab dem 7. März soll es also möglich sein, dass sich ein WhatsApp-Nutzender mit Nutzern und Nutzerinnen anderer Messenger austauschen kann. Gruppenchats und Anrufe jedoch werden erstmal nicht möglich sein. Normale Textnachrichten, Sprachnachrichten, Bilder, Videos und Dateien können allerdings normal versendet werden.

Messenger-Dienste werden in der App klar getrennt

Aber wie soll man sich das optisch vorstellen? Würde das nicht in der App schnell für Verwirrung sorgen? Auch darauf ist man vorbereitet: Die Nachrichten anderer Messenger sollen bei WhatsApp laut den Entwicklern in einem separaten Postfach eintrudeln. Die Messenger verschmelzen also nicht komplett miteinander.

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Außerdem ist die Funktion des plattformübergreifenden Austauschs nicht automatisch bei jedem aktiv. Die Nutzerinnen und Nutzer können mithilfe eines Opt-Ins wählen, ob sie die Funktion nutzen wollen.

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Datenschutz-Bedenken und Kritik

Viele, die WhatsApp wegen der Datenschutzbedenken nicht nutzen, machen sich mit Blick auf die aktuelle Entwicklung diesbezüglich weiterhin Sorgen. Einige Nutzerinnen und Nutzer von Messengern mit hohen Datenschutzansprüchen, wie beispielsweise Threema, warnen vor der Möglichkeit, dass WhatsApp bzw. Meta dadurch mehr Daten sammeln könnte.

Außerdem wird bei Threema nicht die Handynummer zur Verifizierung verwendet, sondern es werden achtstellige IDs zur Identifizierung verteilt. Es besteht die Gefahr, dass Threema-Nutzende ihre Anonymität verlieren, also dass es zu einer „de-Anonymisierung“ kommt. Es steht noch nicht fest, welche Messenger-Dienste sich ebenfalls für WhatsApp öffnen, und auch für die Datenschutz-Bedenken gibt es noch keine klare Lösung.