Neues FeatureWhatsApp geht gegen Betrüger vor – doch es kann jetzt alle anderen treffen

Das Icon der App Whatsapp ist auf einem Smartphone zu sehen.

Mit einem neuen Feature will WhatsApp gezielt gegen Betrüger vorgehen.

Ein neues Feature von WhatsApp soll Accounts von Betrügerinnen und Betrügern sperren. Das könnte jedoch auch normale Nutzerinnen und Nutzer treffen.

von Dominik Ahrweiler  (da)

Täglich wird WhatsApp von über 50 Millionen Menschen in Deutschland verwendet. Um deren Zufriedenheit und Sicherheit zu gewährleisten, werden immer wieder neue Features entwickelt.

Unter den zahlreichen Userinnen und Usern sind auch einige Kriminelle, die die App nutzen. Um gegen diese vorzugehen, hat WhatsApp jetzt ein neues Feature eingeführt - das kann allerdings auch normale Menschen vor Probleme stellen

So funktioniert das Anti-Betrüger-Feature

Derzeit wird eine neue Kontobeschränkungsfunktion getestet. Diese soll verstärkt gegen Accounts vorgehen, die regelmäßig Spam-Nachrichten an WhatsApp-Userinnen und -User versenden.

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So funktioniert die Funktion:

  1. WhatsApp verwendet automatische Tools, um missbräuchliches Spam-ähnliches Verhalten, automatisierte oder Massennachrichten oder andere Aktivitäten, die gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen, zu erkennen.
  2. Durch die automatische Spam-Erkennung werden Konten identifiziert, die durch „verdächtige Aktivitäten“ auffällig werden. Einer der Faktoren ist die Häufigkeit des Nachrichtenversands.
  3. Wenn ein Konto als solches eingestuft wird, wird es zwar nicht direkt gesperrt, allerdings für eine gewisse Zeit eingeschränkt. Für Betroffene heißt das, dass sie nur noch über die bestehenden Chats kommunizieren können, aber nicht mehr in der Lage sind, neue Chats zu starten.
  4. Die Tools haben dabei keinen Zugriff auf den Inhalt der Nachrichten, da diese Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. Stattdessen stützen sie sich auf bestimmte Verhaltensmuster, um verdächtige Aktivitäten, wie die Verwendung automatisierter Skripte, zu erkennen.
  5. Durch die vorübergehende Beschränkung will WhatsApp problematisches Verhalten angehen, ohne Nutzerinnen und Nutzer dauerhaft von der Nutzung von WhatsApp auszuschließen.

Noch ist nicht bekannt, wann die Funktion für jeden frei verfügbar sein wird. Wer allerdings ein Android-Gerät besitzt, kann bereits jetzt das neue Feature testen.

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Echter Account gesperrt: Was jetzt?

Das System läuft selbstverständlich nicht völlig fehlerfrei. Dadurch kann es passieren, dass Accounts fälschlicherweise eingeschränkt werden. Sollten diese von diesem Problem betroffen sein, ist das aber kein großes Problem.

Nutzerinnen und Nutzer, deren Account zu Unrecht eingeschränkt wurden, können sich an den Support wenden und eine Prüfung anfordern, um wieder freigeschaltet zu werden.

Sobald die Prüfung abgeschlossen wurde, erhalten die Betroffenen eine Benachrichtigung auf ihr Smartphone. Wie lange so eine temporäre Beschränkung gültig ist, wurde bisher nicht veröffentlicht.