Deshalb ist der Chip so wichtigGeklaute Hündin „Daisy“ nach sieben Jahren wieder da

Foto der 2017 gestohlenen Labradorhündin Daisy im Garten mit ihrer Familie, aufgenommen im Februar 2025

Die Potters aus Ostengland im Glück: Der fellige Familienmittelpunkt, Labrador-Dame Daisy, ist wieder da. Unglaubliche sieben Jahre, nachdem sie aus dem Garten der Familie entführt worden war. Zu verdanken ist das auch ihrem Chip.

Das Schicksal von „Daisy“ rührte Millionen zu Tränen. Es zeigt aber auch, wie wichtig es ist, sein Haustier zu registrieren. Wir sagen, wie.

von Stefanie Monien  (smo)

Es ist eine so rührende, fast unglaubliche Geschichte: Sieben Jahre, nachdem Unbekannte sie aus dem Garten ihrer Familie im ostenglischen Old Buckenham gestohlen haben, ist Labrador-Dame „Daisy“ wieder mit ihrer Familie vereint. Hätte sie keinen Mikrochip gehabt, der bei einer Routinekontrolle der Tierschutzorganisation RSPCA ausgelesen wurde, wäre das nicht möglich gewesen. Noch ein Grund mehr für Hunde- und Katzenbesitzer, ihre Lieblinge chippen zu lassen.

Es war ein schwarzer Tag für die Familie von Rita und Philip Potter, als ihre damals sechs Jahre alte blonde Labradorhündin vom Grundstück weg entführt wurde. Trotz Hinweisen auf das Fahrzeug der Hundediebe und einer großen Social-Media-Kampagne blieb „Daisy“ verschwunden. Tränen flossen, die Ungewissheit quälte. Doch dann, sieben Jahre später, das Wunder: Mitarbeiter von RSCPA entdecken bei einer Kontrolle 320 Kilometer von Old Buckenham entfernt in der Grafschaft Somerset die inzwischen gehörlose „Daisy“.

Ihr Chip wird ausgelesen – das Lesegerät spuckt die Adresse der Potters aus. Die Tierschützer nehmen „Daisy“, die zur illegalen Zucht missbraucht wurde, mit. Ein Tierarzt checkt die inzwischen 13 Jahre alte Hundedame durch – „Daisy“ hat Tumore am Gesäuge. Doch eines hat „Daisy“ jetzt wieder im Überfluss: Liebe! Rita Potter (80): „Wir hatten immer ein Foto von ihr auf dem Kaminsims stehen, haben jeden Tag an sie gedacht. Ich bin so glücklich und dankbar!“

Haustier chippen und registrieren – so einfach geht's

Wer ein Haustier hat, kann sich in etwa die Gefühlswelt der Potters vorstellen und ohne den reiskorngroßen Mikrochip unter der Haut der Hündin wäre die Geschichte womöglich weniger wunderbar ausgegangen. Deshalb raten Experten dazu, das neu angeschaffte bzw. adoptierte Haustier chippen UND in Haustierregistern wie Tasso oder Findefix auch registrieren zu lassen. Falls Ihr Tier ausreißt, sich verläuft oder gar gestohlen wird, kann man Sie als Halter dann schnell zuordnen. Mit der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ klären wir die wichtigsten Fragen:

  1. Was genau ist auf dem Chip und wie kommt er ins Tier? Der Transponder, wie der Chip eigentlich heißt, ist reiskorngroß, trägt eine 15-stellige ID-Nummer, die weltweit einzigartig ist. Er funktioniert ohne Batterie, wird nur aktiv, wenn ein entsprechendes Lesegerät (das haben unter anderem Tierärzte, Tierheime und die Feuerwehr) ihn scannt. Dann überträgt er seine Daten ans Gerät. Tierärzte injizieren den Chip mit einer speziellen Spritze ohne Narkose, weil es bloß ein „Mini-Pieks“ ist.
  1. Wo sitzt der Chip? In den meisten Fällen an der linken Schulter bzw. Halsseite. Datum der Kennzeichnung und Chipnummer werden auch im Impfpasss vermerkt. Die Tierschutzexperten von „Vier Pfoten“ weisen darauf hin, dass der Chip keine GPS-Funktion hat, man kann das Tier also nicht, wie z. B. mit einem Tracker, orten.
  2. Wie registriere ich mein Tier? Am schnellsten geht es im Internet bei Tasso oder Findefix. Dort geben Sie mit der Chipnummer des Tieres und ein paar allgemeinen Informationen auch Ihre Kontaktdaten an. So kann Ihr Tier Ihnen jederzeit zugeordnet werden. Wichtig: Halten Sie diese Daten immer auf dem neuesten Stand, hinterlegen Sie z. B. im Falle eines Umzuges Ihre neue Adresse.

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  1. Was kostet das Chippen? Der Chip selber kostet zwischen 30 und 60 Euro, dazu kommen die Tierarztkosten. Das ist – siehe „Fall Daisy“ – gut investiertes Geld.
  2. Kann ich den Hund auch tätowieren? Theoretisch ja, praktisch wird das so gut wie nicht mehr gemacht. Wurde früher unter Narkose die Nummer des Tieres ins Ohr tätowiert, kommt heute der Chip zum Einsatz. Tätowieren ist viel aufwändiger, zudem verblasst die Farbe mit den Jahren.

Achtung! Bei Reisen innerhalb der Europäischen Union muss jeder Halter seinen Hund chippen und das im Heimtierausweis auch vermerken lassen. Bei Katzen besteht inzwischen in mehr als 200 Gemeinden allein in Nordrhein-Westfalen die Pflicht, die Katze chippen zu lassen.