In Deutschland sterben aktuell wieder mehr Menschen als in den vergangenen Monaten, erklärt Karl Lauterbach. Der Gesundheitsminister stellt uns auf einen Corona-Herbst ein.
„Sterben wieder mehr Menschen“Lauterbach warnt vor „möglicher Killer-Variante“ und Corona-Herbst
Nach Monaten der Lockerungen und Reisen geht der Blick für viele bereits Richtung Herbst – auch für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der für die kommenden Pandemie-Monate mit großen Problemen rechnet.
Schon jetzt gebe es in Deutschland trotz eines Rückgangs der hohen Inzidenzen einen Anstieg bei den Hospitalisierungen, auch die Intensivstationen füllten sich, sagte Lauterbach in einem am Freitag (29. Juli 2022) veröffentlichten Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Und es sterben wieder mehr Menschen.“
Coronavirus: BA.5-Variante gefährlicher als BA.2-Variante
Jüngste Studien belegten eindeutig, dass die BA.5-Variante des Coronavirus gefährlicher sei als die BA.2-Variante.
Karl Lauterbach verteidigte sich gegen den Vorwurf, seine Wortwahl in der Pandemie („Killervirus“) sei unnötig drastisch. „Ich verwende wenige Vokabeln, die apokalyptisch sind“, sagte der Gesundheitsminister. „Aber manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen.“
Gäbe es ein Virus, das die Ansteckung der BA.5-Variante mit dem schweren Verlauf einer Delta-Variante verbände, „dann wäre das eine Killer-Variante“. Er habe „nicht gesagt, dass eine solche Variante definitiv kommt, sondern dass wir auf eine solche Variante vorbereitet sein müssen“.
Lauterbach wandte sich gegen die Darstellung des Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der die Omikron-Variante „fast als Friedensangebot des Virus“ bezeichnet hatte.
Karl Lauterbach: Lösung durch bessere Impfstoffe
Eine Annahme eines solchen Angebots würden viele mit dem Tod bezahlen. „Viele Menschen mit Risikofaktoren würden dann schwer erkranken oder versterben“, sagte Lauterbach.
Zudem steige das Risiko für Long Covid. „Daher müssen wir das Problem lösen nicht durch eine ständige Infektion, sondern durch bessere Impfstoffe“, sagte Lauterbach. (dpa/afp)