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„Es ist fast sicher“Wuhan-Virologin spricht jetzt neue Warnung aus

Ein Mitarbeiter aus Wuhan überprüft 2022 den Warenbestand in einem Geschäft: Eine bekannte Virologin warnt vor weiteren Coronaviren.

Ein Mitarbeiter aus Wuhan überprüft 2022 den Warenbestand in einem Geschäft: Eine bekannte Virologin warnt vor weiteren Coronaviren.

Sie gehört zu den bekanntesten Forscherinnen und Virologinnen, die sich mit dem Coronavirus beschäftigen: Shi Zhengli (59) aus Wuhan, in vielen Medien besser bekannt als „Bat Woman“. Sie mahnt nun, dass sich die Welt auf einen neuen Ausbruch vorbereiten sollte. 

von Martin Gätke (mg)

Von hier aus hat die Covid-19-Pandemie Ende 2019 ihren Anfang genommen: Erstmals wurde das Virus in der Millionenstadt Wuhan der chinesischen Provinz Hubei entdeckt. Nur knapp vier Monate später forderte das Coronavirus bereits die Gesundheitssysteme in mehr als 170 Ländern heraus, Tausende Menschen starben.

Sie stand ebenfalls früh im Zentrum des internationalen Interesses: die chinesische Forscherin Shi Zhengli (59), die das Zentrum für neu auftretende Infektionskrankheiten am Institut für Virologie Wuhan leitet und 2020 von der Zeitschrift „Scientific American“ den Beinamen „Bat Woman“ erhielt – die „Fledermausfrau“. Sie forscht zu Viren, die von Tieren, insbesondere Fledermäusen, auf den Menschen überspringen.

China: Bekannte Forscherin warnt vor weiteren „hochriskanten“ Coronaviren

Nun hat das Team um Shi Zhengli eine neue Studie zu den Coronaviren veröffentlicht. Es gebe es noch 38 weitere Coronavirus-Varianten, von denen die Hälfte von ihr als „hochriskant“ eingestuft wird.

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Die Forscherin hat gemeinsam mit ihrem Team 40 Arten des Coronavirus untersucht und nun die wichtigsten Ergebnisse dazu in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht, aus der unter anderem die „South China Morning Post“ zitiert. Sechs der untersuchten „hochriskanten“ Varianten hätten demnach bereits Menschen infiziert, mit mindestens drei weitere hätten sich bereits Tiere angesteckt, heißt es demnach.

Das Fazit der Studie: „Es ist fast sicher, dass in Zukunft Krankheiten auftreten werden, und es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich wieder um ein Coronavirus handelt“. Die Welt müsse auf jeden Fall auf einen weiteren Ausbruch wie Covid-19 vorbereitet sein, denn „wenn ein Coronavirus schon einmal Krankheiten ausgelöst hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es auch in Zukunft Ausbrüche verursachen wird“.

Corona: „Diese Bedrohung hatten wir schon immer“

Auch deutsche Expertinnen und Experten betonen weiterhin die Bedeutsamkeit, sich zum Beispiel gegen Covid impfen zu lassen. Zu der Studie aus Wuhan erklärt der Epidemiologe Timo Ulrichs aus Berlin gegenüber „Focus Online“, dass es leider durchaus nicht auszuschließen sei, dass weitere Corona-Viren das Potenzial haben, vom Tier auf den Menschen überzugehen und sich dann von Mensch zu Mensch auszubreiten.

„Diese Bedrohung hatten wir schon immer, und Sars-1 und Sars-CoV-2 sind zwei Fälle, wo es den Coronaviren gelungen ist“, so der Wissenschaftler weiter. Es sei wichtig, die Forschung an Zoonosen (von Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheiten) auszubauen. Ulrichs: „Es gibt noch sehr viele weitere Viren außer Corona, die sich in Tieren vermehren und potenziell gefährlich werden könnten für den Menschen. Wir wissen noch viel zu wenig über alle diese Erreger.“

Auch er sei sich sicher, dass die Wahrscheinlichkeit solcher Übergänge zunehme, da der Mensch immer mehr die Lebensräume der Tiere beschneide. 

Die neue Studie bringe zwar keine bahnbrechenden neuen Informationen, sie sei aber mehr als ein „Wörterbuch der Coronaviren“ zu betrachten, erklärte ein Wissenschaftler des chinesischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in dem Bericht der „South China Morning Post“. Die Forschung biete eine wichtige Grundlage für den Umgang mit den Viren: „So wie wir ein Pilzlehrbuch brauchen, um den Verzehr schädlicher Pilze zu vermeiden, ist es notwendig, solche Werkzeuge für Krankheitserreger zu entwickeln.“