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Interview mit Prof. Dr. Horlitz„Muss ich überhaupt noch wissen, ob ich Corona habe?“

Prof. Dr. Marc Horlitz (56) ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Herzmedizin. Der Kardiologe betreut im Krankenhaus Porz am Rhein zahlreiche Profi-Sportler (unter anderem die Kölner Haie und Viktoria Köln).

Prof. Dr. Marc Horlitz, Chefarzt am Krankenhaus Porz am Rhein, hier am 19. November 2021.

Sämtliche Coronamaßnahmen verschwinden, Tests sind nicht mehr notwendig. Doch viele Patientinnen und Patienten sind aktuell verunsichert. Wie man sich am besten verhält, erklärt Prof. Dr. Marc Horlitz.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Nach den Karnevalstagen schießen die Krankmeldungen in die Höhe und viele Menschen fragen sich, ob sie Corona haben oder nicht. Doch ist das überhaupt noch wichtig zu wissen? Wir sprachen mit einem Top-Mediziner über die neue Lage.

Professor Dr. Marc Horlitz (57) ist eine absolute Koryphäe auf dem Gebiet der Herzmedizin. Der Kardiologe betreut als Chefarzt der Kardiologie im Krankenhaus Porz am Rhein auch zahlreiche Profi-Sportler (unter anderem die Kölner Haie und Viktoria Köln). Im Interview mit EXPRESS.de spricht er über die aktuelle Gesundheitslage mit Corona, Influenza und normalen Erkältungen.

Herr Professor Horlitz, einen Coronatest zu bekommen, ist schwer, auch Selbsttests gibt es kaum noch ...

Alles zum Thema Corona

Professor Horlitz: Es ist in der Tat so: Routine-Tests bei Beschwerdefreiheit sind nicht mehr erforderlich und nicht mehr notwendig. Auch bei uns im Krankenhaus wurden sie bei unserem gesunden Personal abgeschafft. Nur bei Betreten des Krankenhauses oder wenn Patienten Beschwerden haben, testen wir noch.

Egal ob Corona, Influenza oder Erkältung – wer krank ist, sollte zu Hause bleiben

Muss ich als Patient denn überhaupt wissen, ob ich Corona habe?

Professor Horlitz: Die Empfehlungen, die wir noch in den Köpfen haben, stammen aus der Corona-Zeit. Es gibt aber nun einen neuen Stand: die ganz schlimmen Verläufe nach Corona, die sehen wir nicht mehr in den Kliniken. Man sollte sich in jedem Fall testen, wenn man in einem Gesundheitsberuf arbeitet. Im Vordergrund steht – wie bei allen Erkältungen – die vernünftige Behandlung des Infektes.

Was bedeutet das konkret für Patienten?

Professor Horlitz: Wir sind quasi wieder in einem Zustand wie vor der Pandemie. Wer sich krank fühlt oder Symptome hat, der geht zur Ärztin oder zum Arzt, die letztlich über eine Krankschreibung entscheiden. Wenn man beschwerdefrei ist und sich wieder gesund fühlt, kann man wieder arbeiten gehen. Nur Beschäftigte im Gesundheitswesen sollten sich „frei“ testen. Bei Spitzensportlern schauen wir aber noch genauer hin: Wenn sie Beschwerden haben, machen wir einen Coronatest. Dann müssen sie warten, bis alle Symptome verschwunden sind. Erst drei Tage später dürfen sie dann wieder ins Training einsteigen und nach weiteren zehn beschwerdefreien Tagen wieder mit dem Wettkampf beginnen.

Viele Menschen haben Sorgen: man kann ja auch ohne Symptome Corona haben und dann andere anstecken. Sollte man deshalb nicht doch weiter zu Selbsttests greifen?

Professor Horlitz: Es ist nicht mehr vorgeschrieben, aber natürlich steht es auch weiterhin jedem frei, einen Selbsttest durchzuführen.

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Was ist, wenn ich nur leichte Erkältungs-Symptome habe?

Professor Horlitz: Auch da ist die klare Empfehlung: lieber zwei, drei Tage zu Hause bleiben, bis man beschwerdefrei ist. Man will und soll ja keinen anstecken. Und da ist es egal, ob mit Coronaviren, Erkältungsviren oder der Influenza. Schon vor Corona hatten wir Jahre, in denen 25.000 Menschen in Deutschland an schweren Grippeverläufen verstorben sind. Jedes Virus kann also möglicherweise zu Komplikationen führen, aber in den meisten Fällen läuft alles glimpflich ab. Es ist momentan ein Weg zurück zur Normalität, aber wir alle sollten vorsichtig sein und auf uns achten.

Wie sieht es mit Sport aus, wann darf ich wieder einsteigen und mich als Hobbysportler nach einer Erkrankung belasten?

Professor Horlitz: Nach Fieber sollte man abwarten, bis alle Beschwerden verschwunden sind, dann noch drei Tage warten und dann kann man mit leichtem Training beginnen. Heißt: erstmal leichtes Ausdauertraining oder Spinning im Fitnessstudio. Wenn ich nur eine leichte Erkältung ohne Fieber hatte, kann ich nach drei Tagen wieder locker mit dem Training beginnen. Am besten sollte man dies immer mit dem Hausarzt besprechen.

Empfehlen Sie auch genauere Untersuchungen nach einem schwereren Krankheitsverlauf?

Professor Horlitz: Ja, wer eine sehr schwere Infektion durchgemacht hat, sollte ein EKG und eventuell eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens durchführen lassen. Solche kardiologischen Tests sind wichtig, denn es kann nach jeder Infektion zu einer Herzmuskelentzündung mit gefährlichen Herzrhythmusstörungen kommen.

Darf ich mit einer leichten Erkältung nach draußen?

Professor Horlitz: Das kann ich durchaus empfehlen, wenn man sich danach fühlt. Bewegung bei einem Spaziergang oder leichtem Walking, wobei der Puls nicht höher als 100 bis 110 Schläge gehen sollte, können helfen, das Immunsystem zu aktivieren. Zudem werden Endorphine freigesetzt, die im Körper auch helfen, die Beschwerden zu mildern. Aber man sollte dabei immer auf sein Gefühl achten und nichts erzwingen.