Kartoffeln lagern: Es ist nicht kompliziert, die tollen Knollen optimal aufzubewahren. Hier gibt’s Tipps, um unser liebstes Beilagengemüse richtig zu lagern.
Kartoffeln lagernMit diesen Tricks bleiben sie lange frisch
Kartoffeln lagern – damit sie später in Köstlichkeiten von Bratkartoffeln bis Reibekuchen verwandelt werden: Damit der Genuss so deftig wie nötig (und so himmlisch wie möglich) ist, müssen die Erdäpfel sorgsam aufbewahrt werden.
Hier gibt es Tipps rund um die Lagerung von Kartoffeln von Temperatur bis Licht. Und im Gegensatz zu Oma brauchen Sie dafür nicht unbedingt Kartoffelkeller und Kartoffelschoss. Obwohl beides natürlich Premium ist...
Kartoffeln lagern: Das müssen Sie schon beim Einkaufen beachten
Je sorgfältiger Sie bereits beim Einkauf vorgehen, desto besser dürfte die Lagerung der Kartoffeln vonstattengehen. Das Bundeszentrum für Ernährung rät für den Kartoffelkauf unter anderem darauf zu achten, dass ...
- ... die Kartoffeln trocken sind.
- ... die Kartoffeln eine gleichmäßige, gelbbraune Farbe haben.
- ... die Kartoffeln erdig, aber nicht muffig riechen.
- ... die Kartoffeln fest sind.
Runzlige Kartoffeln oder solche mit Druckstellen können schneller schimmeln, sind daher für die Lagerung ungeeignet. Auch sollten die Erdäpfel nicht feucht und glitschig sein.
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Kartoffeln richtig lagern: Wo bewahrt man am besten Kartoffeln auf?
Am wohlsten fühlen sich Kartoffeln dort, wo sie herkommen: unter der Erde, in einem unbeheizten, luftigen Kellerraum, der frostfrei sein muss. Frost schadet den Kartoffeln, er zerstört ihre Zellstruktur – dadurch faulen sie. Deshalb: Kartoffeln an kalten Wintertagen nicht rausstellen!
In einer großen Holzkiste (auch bekannt als Kartoffelschoss oder Kartoffelhorde*), die im Optimalfall noch mit Stroh ausgekleidet ist, um die Erdäpfel zu schützen, lassen sich Kartoffeln hervorragend lagern.
Kartoffeln lagern ohne Keller
Wer keinen kalten Keller hat, lagert Kartoffeln am besten in der Speisekammer oder einem anderen kühlen Raum. Alternativ bietet sich an, immer nur kleinere Mengen Kartoffeln zu kaufen, die alsbald verarbeitet werden und nicht lange lagern müssen.
Kartoffeln lagern: Kann man Kartoffeln neben Äpfel legen?
Egal, ob in der Küche oder im Keller: Viele Menschen lagern ihr Obst und Gemüse gern zusammen. Grundsätzlich ist das nicht schlimm. Aber Kartoffeln sind – wie geschrieben – kleine Diven.
Kartoffeln lagern am besten stets weit weg von Obst, vor allem von Äpfeln. Denn die verströmen besonders viel vom Reifegas Ethylen, was die Kartoffeln schnell verderben lässt.
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Warum soll man Kartoffeln nicht mit Zwiebeln lagern?
Zusammen schmecken Kartoffeln und Zwiebeln hervorragend: im Salat oder Gröstl sowie als Stampf mit Röstzwiebeln sind sie ein Dreamteam. Aber vor der Verarbeitung sollte man beide Gemüse nicht zusammenbringen.
Zwiebeln regen die Kartoffeln zum Keimen an – umgekehrt können Zwiebeln die Feuchtigkeit der Kartoffeln aufnehmen und dann zu faulen beginnen. Getrennt lagern, vereint zubereiten: perfekte Bedingungen für das würzige Duo!
Kartoffeln lagern: Welche Temperatur ist optimal?
Zwar kommen Kartoffeln eher „handfest“ und deftig daher. Doch frei nach dem Motto „harte Schale, weicher Kern“ ist die hierzulande sehr beliebte „Sättigungsbeilage“ – die freilich viel mehr kann als bloß Salzkartoffel zu sein – eine kleine Diva.
Alles über acht und unter vier Grad mögen Kartoffeln nicht. Grund: Unter vier Grad wandelt die Kartoffel Stärke in Zucker um. Mit dem Ergebnis, dass die Knolle dann unangenehm süßlich schmeckt. Über acht Grad beginnt sie zu keimen, verliert Feuchtigkeit und schrumpelt.
Kartoffeln lagern: Warum vertragen die Knollen kein Licht?
Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen – und ist eine lichtscheue Erscheinung. Bekommt sie zu viel Licht ab, färbt sie sich ganz oder auch nur teilweise grün, der Anteil von Solanin, das zu den giftigen Glykoalkaloiden zählt, steigt an.
Übrigens: Weil Keimlinge sowie alles Grüne der Kartoffel überwiegend toxisch sind, wurde die Kartoffel zur Giftpflanze des Jahres 2022 gewählt. Mit beidem kommen wir beim Genuss der Kartoffel übrigens nicht in Kontakt!
Darf ich keimende und grüne Kartoffeln noch essen?
Das Institut für Risikobewertung rät insbesondere bei Kleinkindern und immungeschwächten Menschen dringend davon ab, keimende und grüne Kartoffeln zu verzehren. Das enthaltene Solanin kann in größeren Mengen zu Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen führen.
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Damit die so schmackhaften Kartoffeln während der Lagerung daheim nicht grün werden oder keimen, kommen hier auf einen Blick sieben wertvolle Tipps:
- Kartoffeln nach dem Einkauf sofort auspacken.
- Kartoffeln kühl (zwischen 4 und 10 Grad) lagern und vor Frost schützen.
- Kartoffeln vor Licht schützen. Das funktioniert auch, wenn sie in einem Leinen- oder Jutesack* gelagert werden. Oder in einem Kartoffelkorb* beziehungsweise einem Kartoffeltopf*.
- Kartoffeln nicht zu hoch stapeln, sonst entstehen leicht Druckstellen.
- Kartoffeln auf keinen Fall in Plastikbeuteln lagern – es bildet sich schnell Feuchtigkeit, die die Kartoffeln schimmeln und faul werden lässt.
- Kartoffeln, die länger gelagert werden, regelmäßig checken: Haben sich Keime gebildet, weg mit dem Exemplar in den Biomüll! Das gilt auch für angefaulte und/oder schimmelige Kartoffeln.
- Kartoffeln immer weit weg von ethylenverströmendem Obst lagern. Das Reifegas lässt Kartoffeln schnell faulen.
Kartoffeln lagern: Wie lange kann man Kartoffeln aufbewahren?
Das kommt auf die Sorte an, die meisten heimischen Kartoffelsorten haben von Juni bis Oktober Saison. Generell sollten die dünnschaligen Frühkartoffeln, die im Juni/Juli auf den Markt kommen, zwei Wochen nach dem Kauf aufgegessen sein.
Mittelfrühe Sorten werden Ende August geerntet. Sie sind die klassischen Einkellerungskartoffeln mit dickerer Schale – genau wie die im Herbst geernteten mittelspäten bis späten Sorten. Sie halten mehrere Monate und können also auch in größeren Mengen gekauft werden.
Kann man Kartoffeln im Kühlschrank lagern?
Zwar halten sich Kartoffeln bei niedrigen Temperaturen besonders gut, das Gemüsefach im Kühlschrank ist dennoch keine gute Möglichkeit, um Kartoffeln zu lagern. Allenfalls als Notlösung über Nacht oder für einen Tag.
Denn wenn es zu kalt wird im Kühlschrank, wandelt die Kartoffel die in ihr enthaltene Stärke in Zucker um und schmeckt dann richtig fies und süßlich. Außerdem kann die Luft im Kühlschrank nicht gut zirkulieren – und eine gute Belüftung brauchen Kartoffeln. Und: Im Gemüsefach des Kühlschranks ist es oft feucht, was die Kartoffel so gar nicht mag.
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Kartoffeln einfrieren – geht das?
Die Frage, ob Kartoffeln eingefroren werden können, muss mit einem klaren „Jein“ beantwortet werden. Denn rohe Kartoffeln dürfen auf keinen Fall eisigen Temperaturen ausgesetzt werden. Weil Kälte die Zellstruktur zerstört, schmecken die Knollen nach dem Auftauen nicht mehr toll, sondern süßlich-modrig. Matschig und glasig sind sie obendrein!
Anders sieht's bei bereits gekochten Kartoffeln aus: In Scheiben, Stücken, Stiften oder auch als Ganzes lassen sich die Erdäpfel einfrieren. Tipp: Die aufgetauten Kartoffeln für Suppen, Püree oder Stampf verwenden.
Problemlos einfrieren lassen sich auch fertige Kartoffelgerichte wie Gratin oder gegarte Kartoffelklöße (am besten einzeln in Backpapier wickeln, dann pappen sie nicht zusammen).
Kartoffeln lagern und verzehren: Welche Sorte nehme ich?
Von Annabelle bis Vitelotte, von fest- bis mehligkochend: Die Auswahl an Kartoffelsorten mit unterschiedlichen Koch- und Geschmackseigenschaften ist schier unerschöpflich. In Deutschland werden rund 210 Sorten kultiviert, weltweit sind's weit mehr als 4000.
Nach Stärkegehalt (je höher, desto lockerer die gekochte Kartoffel) werden die Kartoffeln in drei Kategorien unterteilt. Hier ein Überblick über die Kocheigenschaften der jeweils beliebtesten Kartoffelsorten:
1. Festkochende Kartoffeln: Für Bratkartoffeln, Kartoffelsalat
Weil sie saftiger und schnittfester sind, eignen sich festkochende Kartoffeln besonders gut für Kartoffelsalat, Kartoffelgratin, Bratkartoffeln oder Pellkartoffeln. Beliebte Sorten sind unter anderem:
- Linda: Kartoffeliges und cremiges Allroundtalent, gut zu lagern
- Sieglinde: Kräftig schmeckende Frühkartoffel
- Annabelle: Sehr frühe Sorte mit feinem Geschmack
- Nicola: Mittelfrühe Sorte – und die Kartoffel des Jahres 2016
- La Ratte: Mittelfrühe, längliche Sorte. „Speckiger“ Geschmack, gut für Salat
- Glorietta: Sehr frühe Sorte, beliebt als Grillkartoffel
- Vitelotte: Blaue Ur-Kartoffel aus Südamerika. Echter Hingucker
- Hansa: Mittelfrühe Sorte, deutscher Kartoffelklassiker. Robust, gut lagerfähig
2. Vorwiegend festkochende Kartoffeln: Für Pommes frites, Salzkartoffeln und Pellkartoffeln
Wegen ihres höheren Stärkegehaltes neigen die vorwiegend festkochenden Kartoffelsorten öfter mal dazu, schon während des Kochens zu zerfallen. Zu den beliebtesten Sorten zählen:
- Granola: Mittelfrühe Sorte, sattgelb. Top für Knödel und Gerichte aus Kartoffelteig
- Laura: Mittelfrühe Sorte. Rote Schale, goldgelbes Fruchtfleisch
- La Bonnotte: Mittelfrühe Sorte, feiner, cremiger Geschmack
- Lady Balfour: Mittelfrühe Sorte, gelbe Schale mit roten Punkten. Sehr aromatisch
- Marabel: Frühe Sorte mit gelbem, aromatischem Fleisch
3. Mehligkochende Kartoffeln: Für Püree, Gnocci, Suppen, Knödel
Den höchsten Stärkegehalt unter den Kartoffeln weisen die mehligkochenden Exemplare auf. Sie zerfallen beim Kochen sehr leicht. Zu den beliebtesten mehligkochenden Kartoffelsorten zählen:
- Augusta: frühe, rundovale Sorte
- Adretta: Mittelfrühe Sorte. Würziger Geschmack
- Bintje: Mittelfrühe Sorte, gut für Ofenkartoffeln und Chips
Wie sollte man geschälte Kartoffeln lagern?
Kartoffeln sollten am besten erst kurz vor der Verarbeitung geschält werden. Hat man aber fürs große Essen mit Freunden noch viel vorzubereiten oder eine große Menge Kartoffeln zu schälen, können diese bis zu 24 Stunden vor der Verarbeitung bereits geschält werden.
Die geschälten rohen Kartoffeln dann in einen Topf mit kaltem Wasser und einem Schuss Essig (oder einem kleinen Spritzer Zitronensaft) legen. Die Säure aus Essig beziehungsweise Zitrone verlangsamt die Zersetzung wertvoller Nährstoffe in der Kartoffel. Ganz gestoppt werden kann dieser Prozess durch die Säure nicht, daher sollten sie maximal einen Tag lang auf diese Art aufbewahrt werden.
Bevor die Kartoffeln dann gekocht, gebraten oder gebacken werden, das Essig- bzw. Zitronenwasser abgießen. Die Kartoffeln für Salzkartoffeln in frischem Wasser kochen, für Bratkartoffeln tupfen Sie die Erdäpfel vor dem Brutzeln in Öl oder Butterschmalz gut ab.
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Wie kann ich gekochte Kartoffeln aufbewahren?
Gekochte und geschälte Kartoffeln dürfen in den Kühlschrank, aber nur für drei bis vier Tage. Ganz wichtig: Die Kartoffeln müssen vollständig abgekühlt sein, sonst bildet sich Kondenswasser, das die Erdäpfel schnell schimmeln lässt. Tupfen Sie die ausgekühlten Kartoffeln zusätzlich mit einem Tuch trocken.
Die gekochten Kartoffeln lagert man im Kühlschrank am besten auf einem flachen Teller – ein Deckelbehälter kann die Bildung von Kondenswasser forcieren. Pellkartoffeln dürfen auf einem mit einem Küchentuch abgedeckten Teller auch außerhalb des Kühlschranks lagern.
Warum werden Kartoffeln nach Frauen benannt?
Weil die Kartoffel ein Femininum ist, gaben die meisten Züchter den neuentwickelten Sorten weibliche Namen. Oftmals die von Frau und Tochter (oder Geliebter...). Eine der wenigen Ausnahmen: die mehligkochende Kartoffel namens „Reichskanzler“.
Und genau diese weibliche „Namensübermacht“ war im Sommer 2016 ein Fall für den Bundestag: Am 9. Juli wurde dort die Petition 66662 eingereicht.
Wortlaut: „Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass es ab sofort ein ausgewogenes Verhältnis zwischen männlichen als auch weiblichen Kartoffelnamen bei der Sortenbestimmung gibt.“
Die Petitionserstellerinnen und -ersteller beriefen sich auf die Tatsache, dass Hoch- und Tiefdruckgebiete sowohl Frauen- als auch Männernamen tragen würden. Sie scheiterten aber mit ihrem Kartoffel-Vorstoß, bekamen nicht genug Unterschriften zusammen.