Statt Teuer-Tanken in DeutschlandLohnt es sich? So teuer ist Sprit in unseren Nachbarländern

Eine Zapfsäule an einer Tankstelle.

An Ostern eine Tankstelle aufzusuchen, wie auf dem Symbolfoto abgebildet, könnte besonders teuer werden.

Das besser werdende Wetter nutzen viele Deutsche für einen Kurzurlaub mit dem Auto. Um nicht unnötig Geld zu verschleudern, kann es sich lohnen, in einem unserer Nachbarländer zu tanken.

von Lara Hamel  (hl)

Es ist immer das gleiche Schauspiel: Immer dann, wenn sich beliebte Urlaubszeiten nähern und klar ist, dass viele Deutsche wegfahren, und sei es nur für ein verlängertes Wochenende, steigen die Preise an den Tankstellen.

Klar: Mit einem leer gefahrenen Auto kommt man nicht weit – und genau das machen sich die Tankstellen-Betreiberinnen und -Betreiber zunutze.

Deutschland ruft an Ostern besonders hohe Spritpreise auf

Das teure Spiel wiederholt sich jedes Jahr. So erklärte Marktexperte Robert Rethfeld bereits im vergangenen Jahr das Phänomen gegenüber der „Tagesschau“, dass die Spritpreise zwischen Ostern und Pfingsten seit 1987 um gut zehn Prozent steigen.

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Die in dieser Zeit überdurchschnittlich hohe Nachfrage treibt den Preis in die Höhe und die Tankstellen bitten Autofahrerinnen und Autofahrer in besonderem Maße zur Kasse.

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Auch „Chip“ berichtete im vergangenen Jahr kurz vor Ostern, dass der österliche Preisanstieg „zwischen 2010 und 2021 bisher fast jährlich der Fall“ war. Besonders hohe Preise seien demnach an Gründonnerstag und Karfreitag zu erwarten. Finanzielle Entspannung gebe es erst wieder am Ostersonntag.

Laut dem Bericht kam es allein in den Jahren 2017 bis 2020 zu saisonal erhöhten Spritpreisen von einem bis drei Cent – bei einer kompletten Tankfüllung summieren sich auch kleine Beträge.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage zum Thema Oster-Urlaub teil:

Nicht mit inbegriffen sind in diesen Jahren die gestiegenen Rohstoffpreise, die sich seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verzeichnen sind. Bevor man also 2023 in den Osterurlaub startet, lohnt es sich, einen Ländervergleich zu machen.

Laut „Statistischen Bundesamt“ zählt Deutschland mit zu den teuersten Ländern, wenn es aktuell um Spritpreise geht (Stand: 13. März 2023). Ein Liter Super 95 kostet 1,83 Euro, ein Liter Diesel 1,73 Euro.

Schaut man auf einige unserer Nachbarländer, die auch noch beliebte (Kurz-)Urlaubsziele sind, erkennt man schnell einen Preisunterschied. So belaufen sich die Kosten für Benzin und Diesel in Belgien auf 1,73 Euro bzw. 1,72 Euro.

Mit 1,83 Euro ruft die Niederlande zwar einen ähnlich hohen Preis wie Deutschland auf, ein Liter Diesel kostet dort allerdings nur 1,65 Euro.

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Unterboten werden diese Preise beispielsweise von Luxemburg (1,57 Euro für Benzin und 1,56 Euro für Diesel) und Polen (1,43 Euro für Benzin, 1,51 Euro für Diesel). Wer plant, nach Frankreich zu fahren, könnte dagegen weniger Glück haben. Hier liegen die Preise aktuell sogar bei 1,92 Euro (Benzin) und 1,84 Euro (Diesel). In Dänemark wird beim Benzin der höchste Betrag fällig: 1,98 Euro. Für Diesel zahlt man bei unserem nördlichen Nachbarn dasselbe wie bei uns: 1,73 Euro.

Eine Grafik auf der Website des Statistischen Bundesamts zeigt zudem die Preisentwicklung innerhalb der vergangenen zwölf Monate, bezogen auf die EU-Länder. Deutlich wird dabei, dass der Sprit 2022 in Deutschland mit am teuersten war, in Polen am günstigsten.

Wer also für Ostern einen Kurztrip plant und sogar auf eines der genannten Länder zusteuert, könnte gut daran tun, entweder ein paar Tage vor Ostern noch in Deutschland oder sogar erst im Zielland zu tanken – falls die Tankfüllung das zulässt, versteht sich!