Wer sagt, dass Obst und Kräuter immer nur im Beet gedeihen? Wir haben Tipps für einen „Naschgarten“, der nicht viel Platz braucht.
Beerenstark!Tipps für einen „Naschgarten“ – der passt auch auf den Mini-Balkon
Copyright: picture alliance/dpa/Westend 61
Beerenstark! Obstanbau klappt auch auf (kleinen!) Balkonen – man muss nur zu den richtigen Pflanzen greifen.
Süße Himbeeren, pralle Tomaten, leuchtend gelbe Zitronen und duftende Kräuter: Sommerzeit bedeutet im Garten und auf dem Balkon immer auch Schlemmen und Genießen wie in mediterranen Ländern.
Was könnte da schöner sein, als die Zutaten für den Salat, das i-Tüpfelchen für den Cocktail oder die süßen Beeren für den Nachtisch gleich griffbereit zu haben? Machen Sie Ihren Garten, die Terrasse und/oder den Balkon doch zum Paradies für Leckermäulchen!
Kräuter: Würzwunder sind wahre Allrounder – und sehr genügsam
Sie sind gesund, verleihen vielen Speisen den letzten raffinierten Pfiff und sind wunderbar pflegeleicht: mediterrane Kräuter. Und wenn sie blühen, sind sie ein wahrer Bienenmagnet, denn die emsigen Honigsammler fliegen auf die zarten, hübsch anzusehenden Blüten von z. B. Rosmarin und Thymian.
Für alle, die nicht nur schauen und den Nützlingen was Gutes tun möchten, gibts hier eine kleine Empfehlung, welches Kräutlein wozu passt:
- Basilikum: Adelt Caprese (Tomaten mit Mozzarella noch besser: zartschmelzende Burrata). Und schmeckt als Gin Basil Smash hier werden Zitronensaft, frisches Basilikum, Zuckersirup, Eiswürfel und (gern auch alkoholfreier) Gin gemixt. Top-Erfrischung! Tipp: Basilikum im Topf „von unten“ gießen, also Wasser in einen tiefen Untersetzer geben, Pflanze draufstellen.
Lust auf noch mehr Würze? Hier gibt's 7 Tricks, damit Basilikum „ewig“ lebt
- Oregano: Das Pizzagewürz schmeckt zu Gegrilltem und zu geschmolzenen Tomaten.
- Rosmarin: Allrounder. Passt zu mediterranem Gemüse und eignet sich als Grillspieß: Nadeln von Rosmarinzweigen abstreifen, Fleisch- oder Gemüsestücke aufstecken. Das Aroma der Zweige geht ins Grillgut über.
- Thymian: Toll zu eingelegtem oder gegrilltem Ziegenkäse (mit einem Spritzer Honig). Minze: Peppt „langweiliges“ Wasser auf – Blätter und/oder ganze Stängel von Apfel-, Orangen- oder Pfefferminze in eine Karaffe mit Wasser geben. Schmeckt herrlich frisch!
Wer meint, dass leckere Sommerfrüchte nur in großen Beeten angebaut werden können, irrt. Denn zum Gärtnerglück gibt es im Fachhandel viele Sorten von Apfel über Kiwi bis Pfirsich, die sich hervorragend für Balkon oder der Terrasse eignen.
Ideal für Kästen, Kübel und große Töpfe ist Säulen- oder Zwergobst, das entweder schmal nach oben wächst oder klein bleibt. Grundsätzlich gilt: Je sonniger der Platz und je größer der Topf, in den z. B. Johannisbeer-, Stachelbeer- oder Himbeerpflanzen gesetzt werden, desto besser.
Gegossen werden die Sträucher regelmäßig, am besten frühmorgens. Staunässe gilt es unbedingt zu vermeiden. Spezielle Beerenobst-Erde aus dem Gartencenter sorgt für eine gute Versorgung der Pflanzen und eine reiche Ernte.
Toller Trend: Tomaten im Topf
In einem Schlemmergarten oder auf einem Naschbalkon darf der rote Star nicht fehlen: Tomaten eignen sich ideal für den Anbau in Kübel und Co. sie brauchen allerdings Sonne und Wärme (wie auf einem nach Süden ausgerichteten Balkon). Pflanzgefäß am besten direkt an die Hauswand stellen und vor Regen schützen, die Tomaten werden es danken!
Klasse für Balkon oder Terrasse sind Buschtomaten, die in der Regel nicht ausgegeizt werden müssen und einen niedrig-kompakten Wuchs haben. Weil Tomaten „Starkzehrer“ sind, also viele Nährstoffe brauchen, empfiehlt sich eine spezielle Tomatenerde aus dem Gartenfachmarkt.
Gerade im „Topf-Trend“ sind neben Paprikapflanzen auch Auberginen, in dekorativer runder oder klassischer länglicher Form. Praktisch, denn aus Tomaten, Zucchini und Auberginen lässt sich prima Caponata zubereiten. Das sizilianische Schmorgemüse schmeckt am besten lauwarm mit Ciabatta.
Zu einem Naschgarten gehören selbstverständlich auch Zitrusfrüchte, die kleinen Orangen-, Limetten- oder Zitronenbäume werden immer beliebter bei uns. Und völlig zu Recht, denn zum einen ist das Bäumchen an sich ein Hingucker, der sofort an toskanische Innenhöfe erinnert, zum anderen sind sie wahre Würzwunder.
Zitronenabrieb (ohne das Weiße!) mit feingehacktem Knoblauch, etwas Salz und gewiegter glatter Petersilie mischen – fertig ist die Gremolata, die hervorragend zu gegrilltem Fleisch oder Käse wie Halloumi schmeckt.