Trip in die ArdennenKerzen, Kuscheln & Kamin: Hüttenzauber im Märchenwald

Nutchel Cosy Cabin Les Ardennes im Januar 2024

Spartanischer Luxus (kein Widerspruch): Tief verschneit mitten im Wald liegt eine der Cabins nahe Martelange – einem belgisch-luxemburgischen Grenzort an der Obersauer.

Ein Kurztrip in die belgischen Ardennen ist Akku-Aufladen für die Seele. Und für den Körper – schließlich gibt es hier wunderbare Wanderwege zu bewältigen. Anschließend wird vorm Kamin gekuschelt.

von Stefanie Monien  (smo)

Es ist auch ohne Schnee wunderschön, aber die weiche, weiße Pracht ist hier das buchstäbliche Sahnehäubchen: Eine Auszeit in den belgischen Ardennen lohnt immer.

Tolle Wanderwege für jede Kondition, atemberaubende Natur und ein „Hüttenzauber“, der seinesgleichen sucht. Willkommen in Martelange, dem Doppeldorf für Grenzgänger an der Sauer, französisch Sûre.

Belgische Ardennen: Die Entdeckung der Langsamkeit

Martelange (dt. Martelingen, luxemburgisch Maartel) liegt teils in Belgien, teils in Luxemburg. Eingebettet in den Naturpark „Haute Sûre Forêt d'Anlier“, den Zauberwald von Anlier.

Die – wie der Name schon sagt – waldreiche Region hat sich dem „Slow Tourism“ verschrieben. Genau das Richtige also, um mal wieder zurück zu den Wurzeln beziehungsweise hin zur Schönheit des Einfachen zu gehen. Wir haben uns dort im Januar 2024 umgeschaut.

Raus aus der Kälte, rein ins Warme

Das sind die schönsten Reiseziele im Januar

Ein Strand auf der kanarischen Insel Gran Canaria.

Die „Inseln des ewigen Frühlings“, wie die kanarischen Inseln auch genannt werden, sind im Januar das perfekte Reiseziel. Besonders Aktivurlauberinnen und -urlauber kommen bei Temperaturen um die 20 Grad voll und ganz auf ihre Kosten und können die Kanaren nach Herzenslust erkunden.

Tulum Beach in Mexiko.

Perfekte Bedingungen für einen Badeurlaub im Januar finden Urlauberinnen und Urlauber an der Küsten Mexikos. Bei durchschnittlichen 28 Grad Luft- und 25 Grad Wassertemperatur laden die Traumstrände zum Sonnenbaden ein. Wer zwischen Sonne, Strand und Meer etwas Abwechslung braucht, kann die alten Kultstätten der Maya bestaunen oder einen Städte-Trip unternehmen.

Boote liegen am Railay Strand in Thailand.

Nicht ohne Grund ist in den Wintermonaten die touristische Hauptsaison in Thailand. Im Januar hält das südostasiatische Land für Reisende neun Sonnenstunden am Tag und Temperaturen um die 30 Grad bereit. In der Trockenzeit ist zudem ein verregneter Urlaub ausgeschlossen. Besonders beliebte Reiseziele sind die Inseln Koh Samui, Koh Phangan, Koh Tao und Koh Chang am Golf von Thailand. Die Andamanensee begeistert mit den Inseln Koh Yao Yai, Koh Lanta, und Phuket.

Der Jambiani Strand auf Sansibar.

Auch Sansibar eignet sich perfekt für einen Strandurlaub im Januar. Dank des tropischen Klimas und einer Durchschnittstemperatur von 30 Grad in den Monaten Januar und Februar steht einem Sommerurlaub auf der zu Tansania gehörenden Inselgruppe nichts im Wege. Neben den paradiesischen Stränden hat Sansibar auch kulturell viel zu bieten. In Stone-Town, der Altstadt von Sansibar-Stadt, können Interessierte das Geburtshaus von Freddy Mercury besichtigen oder sich auf dem Forodhani Markt die einheimischen Speisen schmecken lassen.

Die Skyline von Dubai.

Städtetrip und Strandurlaub lassen sich in Dubai wunderbar miteinander verbinden. Reisende können einen einzigartigen Urlaub zwischen gigantischen Wolkenkratzern, traumhaften Stränden und ganz viel Luxus verbringen. Im Januar klettern die Temperaturen in Dubai auf milde 23 Grad, perfektes Urlaubswetter.

Ein Strand mit Palmen in der Karibik.

Sommerurlaub im Januar? Das geht in der Karibik! Besonders der Karibikstaat Dominikanische Republik eignet sich für einen Strandurlaub um diese Zeit perfekt. Bei durchschnittlich 29 Grad und keinen Regenfällen (im Januar ist Trockenzeit) können Reisende die Seele baumeln lassen.

Luxusunterkünfte stehen am Strand und im Wasser.

Ein Strandurlaub der Extraklasse erwartet Urlauberinnen und Urlauber im Januar auf den Malediven. Mit Temperaturen von rund 30 Grad, acht Sonnenstunden und nur drei Regentagen bietet die Inselgruppe im Indischen Ozean das perfekte Strandwetter. Besonders sehenswert ist auch die bunte Unterwasserwelt, die sich am besten beim Tauchen und Schnorcheln rund um die 26 Atolle der Malediven entdecken lässt.

Ein Strand am Roten Meer in Ägypten.

Es muss nicht immer eine Fernreise sein, um dem kalten Januarwetter in Deutschland zu entfliehen. In Ägypten erwartet Urlauberinnen und Urlauber eine gemäßigte Durchschnittstemperatur von 24 Grad. Wem das für einen Strandurlaub zu frisch sein sollte, kann auf Sightseeing-Tour gehen.

Die Küste von Camps Bay mit der Bergkette „12 Apostel“ in Südafrika.

Da Südafrika auf der Südhalbkugel liegt, sind die Jahreszeiten entgegengesetzt zu denen in Europa. Reisende können sich demnach im Januar und Februar auf hochsommerliche Temperaturen um die 30 Grad freuen. In der Nacht kühlt es auf 17 Grad runter. Das Wetter zu dieser Zeit eignet sich perfekt für einen Strand- oder Safariurlaub.

Ein Dorf an einem See auf Sri Lanka.

Sri Lanka hat für jede und jeden etwas zu bieten: Kultur- und Geschichtsinteressierte sollten sich den Norden Sri Lankas nicht entgehen lassen, der Süden des Landes besticht vor allem durch seine Traumstrände. Im Januar erwartet Reisende sonniges Wetter mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Die Wassertemperatur beträgt circa 28 Grad, perfekt zum Schwimmen und für alle Wassersportfans.

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  1. Ganz schön skurril: An der Nationalstraße N4, die in Martelange Route d'Arlon heißt, befinden sich mehr als ein Dutzend Tankstellen dicht an dicht (wir haben für 15 Cent/Liter günstiger getankt als in Deutschland). Die Tankstellen liegen auf Luxemburger Staatsgebiet, sind aber nur von belgischer Seite aus erreichbar.

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  1. Ganz schön weitläufig: Die 89 Wanderrouten rund um Martelange bieten für jeden Geschmack und jeden Wandertyp das Richtige. Herrliche Laubwälder, romantische Wiesenwege (gut, als wir dort waren, führte die Sauer Hochwasser und es war überall matschig, aber dafür können ja die Ardennen nichts), und immer wieder tolle Aussichtspunkte.
Ofen bei Nutchel; Januar 2024

Der Ofen in der Cabin ist gestocht, das Brennholz dafür eigenhändig gespalten worden. Perfekte Entspannung nach einer langen Wanderung in den belgischen Ardennen.

  1. Ganz schön kuschelig: Genau richtig, um diese verrückte Welt da draußen mal auszublenden, ist ein langes Wochenende in einer der „Cosy Cabins“ von Nutchel (Rue de Radelange 51). Mitten im Wald stehen hier gut zwei Dutzend „Hütten“, die so naturnah und kuschelig sind, dass man WiFi und elektrisches Licht (das es bis auf dezente Lichterketten nicht gibt) keine Sekunde vermisst.
  2. Ganz schön „spartanisch“: Geheizt wird in den Cabins von Nutchel per Ofen, das Holz dafür ist inklusive, man muss es aber selber holen und gegebenenfalls eigenhändig spalten (keine Angst, der „idiotensichere“ Spaltautomat) hilft. Statt Kühlschrank gibt es eine isolierte Holzbox mit Kühlakkus, Petroleumlampen sorgen für warmes Licht, gekocht wird auf zwei Gasflammen, gekuschelt auf der Recamiére vorm Ofen oder in einem der gemütlichen Betten (Wärmeflasche im Winter aber nicht vergessen!). Mehr „Back to the roots“-Kuschelfaktor geht nicht.
Innenansicht einer Cabin von Nutchel in den Ardennen im KJanuar 2024

Klein, aber fein! Der liebe „Theo“ inspiziert die voll eingerichtete Küche in der Cabin. Links die Leiter zum Kuschelbett mit Ausblick. Links an der Wand strahlt eine Campingleuchte – so ziemlich das einzige elektrische Licht.

  1. Ganz schön cosy: Zubuchen kann man Essenspakete mit regionalen und saisonalen Produkten aus kleinen Betrieben z. B. Frühstück (15 Euro/pro Person) oder Raclette (22 Euro/pro Person; Achtung: große Portion). Abzuholen bei den immer netten und hilfsbereiten Menschen im „Rezeptions-Häuschen“ mit Lädchen und schöner Terrasse. Ab 119 Euro pro Nacht; je nach Reisezeit und Ausstattung. Teils gibt;s Hot Tubs (Badefässer mit heißem Wasser), teils sind Hunde erlaubt.
  2. Ganz schön aktiv: Fahrradfahren entlang der Sauer (Räder kann man u.a. bei Nutchel ausleihen) lohnt auf jeden Fall, das Radwegenetz ist gut ausgebaut, hier kreuzt auch die EuroVelo Route 5.
Wandern im Foret des Anlier in den Ardennen
im Januar 2024

Oberhalb des Flusses Sauer in den belgischen Ardennen schlängeln sich abenteuerliche Wanderwege – nix für Menschen mit Höhenangst!

  1. Ganz schön lecker: Frisches Brot, knuspriges Baguette und leckeres Hüftgold vom Cremetörtchen bis zum Macaron gibt es bei Stouvenaker (Route de Bastogne, 3). Im „Mouton Noir“ mitten im Ort gibt es typische Bistrogerichte.
  2. Ganz schön naheliegend: Mit dem Auto ist man fix im 20 Kilometer entfernten Arlon, Hauptstadt der belgischen Provinz Luxemburg. 50 Kilometer entfernt ist Luxemburg-Stadt mit Kultur und Shoppingflair. Für den Fall, dass zu viel Waldidylle irritierend wirkt (tut es nicht!).

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  1. Das nervt: Wegen des Wetters Anfang Januar war das Holz ziemlich nass, das Ofenanheizen entsprechend tricky.
  2. Das bleibt: Der dezente, naturburschige Rauchgeruch in den Klamotten und die Erkenntnis, dass man zum Glücklichsein nicht viel braucht.

Kurztrip in die Ardennen: So komm' ich hin

Von Köln aus fährt man mit dem Auto rund drei Stunden: Über die A4, A44 und E40 bis nach Belgien. Dann auf die A27/E42, in Bastnach auf die N4 und der Beschilderung bis Martelange (Martelingen) folgen. Vor Ort benötigt man nicht zwingend ein Auto.

Mit dem Zug geht es in ca. 3,5 Stunden von Köln Hauptbahnhof nach Lüttich, dort Umstieg in den Bus (fährt ab Quai D) nach Martelange. Kosten: ab ca. 28 Euro oneway.