Sex, Grillen, Musik: Viele Camper wollen im Urlaub einfach nur ungezwungen die Natur genießen und ihr Ding machen. Doch auch auf dem Zeltplatz gelten bestimmte Regeln. Welche das sind.
Die Natur ungezwungen und frei zu genießen gehört zu den größten Vorzügen eines Camping-Urlaubs. Wer allerdings glaubt, deshalb keine Rücksicht nehmen zu müssen, irrt: „Camper sind ein ruhiges und verträgliches Völkchen, das die Natur bewusst genießen will“, sagt Mario Hermsen vom Verband der Campingplatz-Unternehmer Rheinland-Pfalz und Saarland. Wer bis in die Puppen feiern möchte, solle lieber einen Pauschalurlaub an den einschlägigen Partystränden buchen.
1. Zeltaufbau
Das Zelt am besten so aufbauen, dass man dem Nachbarn nicht komplett die Sicht versperrt. Vorsicht auch bei den Schnüren: Hier besteht leicht Stolpergefahr. Da Camper die Natur lieben, sollten man darauf verzichten, Nägel in die Bäume zu schlagen. Stattdessen eignen sich Leinen, um zum Beispiel Wäsche aufzuhängen.
2. Musik
Ein kleines Kofferradio, das die Camper in moderater Lautstärke mit Nachrichten, Fußballübertragungen oder Musiksendungen versorgt, stört tagsüber niemanden. Aber den Ghettoblaster lassen Camper lieber zu Hause oder drehen ihn ebenfalls leise. „Je nach Campingplatz gilt zudem ab etwa 22.30 Uhr eine allgemeine Nachtruhe“, erklärt Hermsen. „Danach sollte man im Freien leise sein - auch, um die schlafenden Kinder nicht zu stören.“
3. Sport
„Viele Camper joggen, spielen Fußball oder Federball und Frisbee - damit haben die anderen Gäste in der Regel kein Problem“, sagt Hermsen. „Allerdings sollten sie dafür Freiflächen und ausgewiesene Plätze nutzen, und nicht den engen Raum zwischen Zelten, Caravans oder Wohnwagen.“
4. Grillen
„Camping ohne Grillen ist kein Camping“, sagt Hermsen. Allerdings gibt es Einschränkungen: „Bei warmem, trockenem Wetter oder viel Wind kann das Grillen aus Sicherheitsgründen untersagt werden.“ Daran sollten sich die Camper schon aus eigenem Interesse halten. Und: Das Grillen über einem offenen Lagerfeuer ist immer nur an ausgewiesen Feuerstellen erlaubt. „Und passen Sie bitte auf, dass ihr Nachbar nicht zu viel Rauch abbekommt!“ Dreckiges Geschirr nicht in den Toiletten-Waschbecken abspülen, sondern in den eigenes vorhandenen Spülbecken.
5. FKK
Textilien sind auf den meisten Camping-Plätzen Pflicht „da gibt es keine Grauzone“, sagt Hermsen. FKK ist nur auf speziell ausgewiesenen Campingplätzen erlaubt. Gegen ein Sonnenbad „oben ohne“ haben die meisten Camper jedoch nichts einzuwenden. „Auch wenn man das immer seltener sieht.“
6. Sex
Beim Schäferstünden zu zweit sollten Camper bedenken, dass Zeltwände sehr dünn sind. Man hört alles! Daher sollten Paare darauf achten, leise zu sein und schauen, ob die Nachbarn gerade da sind. Am besten warten bis diese zum Strand gegangen oder in die Stadt gefahren sind.
7. Wildpinkeln
Weil es abends praktischer ist, die Zähne schnell neben dem Zelt putzen und den Schaum ins Gebüsch spucken? Ein No-Go auf dem Camping-Platz. Das gilt auch fürs Wildpinkeln. Stattdessen lieber noch schnell Waschraum und Toilette aufsuchen und mit gutem Gewissen schlafen gehen. (mit dpa)