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„Sorgen dafür, dass ihr dichtmacht“„The2“ in Palma: Queerer Club auf Mallorca trotzt Anfeindungen

Auf Mallorca gibt es nicht nur am Ballermann Partys und feierwütige Menschen. Auch das Nachtleben von Palma de Mallorca bietet jede Menge Bars und Clubs, die einen Besuch wert sind. Darunter auch der Hotspot der queeren Community.

von Paulina Meissner  (mei)

Mallorca ist eines der Lieblingsreiseziele der Deutschen. Neben Erholung und Sightseeing wollen viele Urlauber und Urlauberinnen natürlich auch das Nachtleben erkunden. Doch Partys und Feiern – das gibt es nicht nur am Ballermann. Vor allem in der Hauptstadt Palma gibt es zahlreiche Clubs und Bars, die einen Besuch wert sind – unter anderem das „The2“, der Hotspot für die LGBTQI+-Community.

„Dieses Jahr im November ist unser 10-jähriges Jubiläum“, so Nicolas Chalhoub, CEO und Creative Director von „elevenproduction“. Sein Team hat die Bar zwei Jahre nach dessen Gründung übernommen. Seitdem habe man versucht, immer mehr Events auf die Beine zu stellen, die Gäste mehr einzubinden und sich so einen Namen zu machen – mit Erfolg.

„The2“ in Palma: Queere Bars haben es auf Mallorca nicht einfach

„Zunächst haben wir jede Woche Dragqueen-Wettbewerbe in unserer Bar veranstaltet, seit 2019 ist jedoch auch das Event ,Miss Dragqueen Mallorca' dazugekommen“, erklärt Chalhoub.

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Bei der jährlichen Gala wird die „Dragqueen der Insel“ gekürt. Das Event ist mittlerweile so erfolgreich, dass eine größere Location nötig war. Und so wird das Finale des Contests auch dieses Jahr, am 14. September, wieder im „Wave“-Club auf Mallorca veranstaltet. Der Wettbewerb ist nicht das einzige erfolgreiche Projekt von Chalhoub und seinem Team. Im „Wave“-Club findet außerdem jährlich die 12-stündige „Palma Pride“ im Juni statt, genauso wie die Partyreihe „Trantor“ und die monatliche Veranstaltung „Hasta luego maricarmen“.

Auch Ex-„Goodbye Deutschland“-Darsteller und Drag-Künstler Rodolfo Prevelato wird als „Ruda Puda“ bei der großen Gala im September 2024 dabei sein.

Hier siehst du einen Instagram-Beitrag des „The2“ auf Mallorca:

Dass sich das „The2“ bei den queeren Gästen als Hauptanlaufstelle etabliert hat, war nicht selbstverständlich. Wie Nicolas erklärt, haben es Bars – insbesondere spezielle, queere Bars – auf der Insel nicht einfach: „Wir haben schon oft erlebt, dass Leute versucht haben, eine LGBTQ-Bar hier zu eröffnen und nach wenigen Wochen wieder schließen mussten.“

Das habe vor allem mit der Gastronomie auf Mallorca zu tun, die extrem von der Saison abhängig ist. Wer dann auch noch eine bestimmte Zielgruppe erreichen möchte, hat es nicht leicht. „Du solltest immer einen Plan B haben“, so betont der Unternehmer. „Das Gleiche gilt für Partys. Es ist hier deutlich schwieriger, eine Stammkundschaft zu etablieren, als in anderen Städten, wie zum Beispiel Madrid.“

Zudem habe man im „The2“ auch schon Probleme, durch Nachbarinnen und Nachbarn erlebt, denen die LGBTQ-Bar ein Dorn im Auge war: „Wir haben in den letzten vier, fünf Jahren Anfeindungen durch homophobe Nachbarn erlebt“, berichtet Nicolas.

„Uns wird immer gesagt, dass wir die respektvollsten Gäste haben. Aber einige Nachbarn fühlen sich dennoch gestört. Die benachbarten Billard-Bars oder Sport-Bars, die deutlich lauter sind, sind offenbar kein Problem, ein paar queere Menschen aber schon.“

Dabei scheinen einige Nachbarinnen und Nachbar keine Mittel zu scheuen: „Wir haben in letzter Zeit öfter Besuch von der Polizei bekommen, weil sie von Nachbarn alarmiert worden waren. Aber es konnte nie etwas festgestellt werden, weil wir uns an alle Regeln halten“, berichtet der Unternehmer.

„Uns wurde schon angedroht: Wir sorgen dafür, dass ihr dichtmacht. Und ich frage mich, ob sie generell keine Bar im Nachbarhaus haben wollen, oder nur keine LGBTQ-Bar“, gesteht er. Nicolas Chalhoub betont jedoch, dass die Mehrheit der Bevölkerung auf Mallorca durchaus tolerant und offen sei. Und unterkriegen lässt sich die Community hier sowieso nicht.