Chaos auf Mallorca! Instagram-Fans blockieren Straßen an beliebten Traumbuchten – zum Leidwesen der Anwohnerinnen und Anwohner. Die haben nun die Initiative ergriffen.
Chaos auf MallorcaInstagram-Buchten überfüllt – Menschen verzweifelt: „Wir haben Panik“
Jedes Jahr treibt es tausende Menschen auf die Urlaubsinsel. Nicht nur am Ballermann kommt es regelmäßig zu chaotischen Szenen, auch an Traumbuchten sorgen Touristinnen und Touristen für Trubel. Ganz zum Missfallen der Anwohnenden.
In einem offenen Brief äußerten sich diese verzweifelt über die Zustände an den Traumbuchten Cala s'Almunia und Caló des Moro im Südosten der Insel. Seit Wochen ertragen die Anwohnerinnen und Anwohner eine „Invasion von Menschen und Fahrzeugen“, zitiert die „Mallorca Zeitung“ am Sonntag (11. Juni 2023) aus dem Schreiben. „Es hat noch gar nicht die Hauptsaison begonnen und wir haben Panik davor, was uns noch bevorsteht.“
Mallorca: Anwohnende beschweren sich über Parkchaos
Die Buchten sind besonders bei Instagram-Fans beliebt. Im Sommer treibt es zahlreiche Menschen dorthin, die für ihre sozialen Medien einen Schnappschuss ergattern wollen. Dafür stehen sie teilweise stundenlang an.
Kein neues Phänomen: Bereits im Jahr 2017 reagierte die Insel auf den Ansturm von Menschen. Die Gegend war für Autos darum jahrelang gesperrt. Nur Anwohnende durften in der Umgebung fahren und parken. Da sich das Problem dadurch allerdings bloß auf die Cala Llombards einen Strand weiter verlagerte, hatte die Ortspolizei in diesem Jahr keine Absperrung aufgebaut. Der Verkehr sollte anderweitig geregelt werden.
Nun zeigen Straßenmarkierungen Parkverbotszonen an. Darüber hinaus regelt ein Ortspolizist täglich den Verkehr vor Ort. An besonders gefährlichen Stellen wurden Poller aufgestellt, um die Autos am Parken zu hindern. Absperrungen soll es nur noch geben, wenn zu viele Menschen die Instagram-Buchten füllen.
Trotz all dieser Maßnahmen sehen die Anwohnerinnen und Anwohner kaum einen Effekt. Im Schreiben sprechen sie von einer „Lawine“ an Autos, die teilweise falsch parken und Zufahrten blockieren. Auch Krankenwagen und Einsatzfahrzeuge könnten bei einem Notfall kaum passieren.
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Nicht das einzige Problem: Aufgrund der Besucherströme sammelt sich an den Traumbuchten vermehrt Müll an. Urlauberinnen und Urlauber würden „riesige Mengen an Abfall“ liegenlassen. Darunter seien auch Taschentücher, Binden und Tampons nach Toilettengängen im Freien. Darüber hinaus käme auch die Müllabfuhr kaum durch und könnte den Hausmüll der Anwohnenden nicht abholen. Es sei ein „tägliches Drama“, heißt es im Brief.
Die Gemeinde will den Mallorquinerinnen und Mallorquinern nun entgegenkommen und verschärft die Maßnahmen an den Buchten noch einmal. Ab Donnerstag (15. Juni 2023) soll ein zusätzlicher Parkwächter für Ordnung sorgen. Eine private Sicherheitsfirma soll kontrollieren, wie viele Autos an den Buchten parken. Ab Juli soll darüber hinaus ein zweiter Ortspolizist anwesend sein. (ls)