Mücken sind lästig und können besonders im Sommer zu einer echten Plage werden. Auf Mallorca breiten sich nun aber gleich zwei Arten immer mehr aus. Expertinnen und Experten sehen dringenden Handlungsbedarf und warnen.
Sorge vor EpidemieNeue Insektenart breitet sich auf Mallorca aus – Experte alarmiert: „Ist nur eine Frage der Zeit“
Bereits in diesem Jahr wurde Mallorca von einer Mückenplage heimgesucht. Besonders die asiatische Tigermücke breitete sich in den vergangenen Monaten immer mehr auf der Baleareninsel aus. Nun kommt eine weitere Art dazu. Expertinnen und Experten reagieren alarmiert.
Die Forschenden der Universität der Balearen gehen davon aus, dass es neben der Tigermücke in Zukunft eine weitere Mückenart auf Mallorca geben wird, die unangenehme, juckende Stiche verursacht. Die Rede ist von der koreanischen Buschmücke. Einige Exemplare der „Aedes koreicus“, wie der wissenschaftliche Name lautet, wurden bereits im Norden Spaniens nachgewiesen. Das lokale Nachrichtenportal „Majorca Daily Bulletin“ berichtete.
Plage auf Mallorca: Neue Insektenart breitet sich immer weiter aus
Im Vergleich zur Tigermücke ist die Buschmücke noch einmal etwas größer. Ihr Körper ist ebenfalls dunkelbraun, allerdings etwas heller als der Körper der Tigermücke.
An der spanischen Universität beschäftige das Thema diese Woche nun fast 200 Expertinnen und Experten aus ganz Europa, aus den Fachbereichen der Entomologie, Chemie und Biologie. Im Mittelpunkt der Diskussion stand vor allem die Frage, wie die Ausbreitung der neuen Insektenart eingedämmt werden kann.
Florence Fouque von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) betonte gegenüber „Ultima Hora“: „Der Klimawandel und die zunehmenden Bevölkerungsbewegungen führen zu mehr Interaktionen zwischen Mücken und Krankheitserregern, und das Risiko von Epidemien steigt. Prävention ist der Schlüssel.“ Als Beispiel wurde die Tigermücke angeführt, die 2004 erstmals in Spanien gesichtet wurde, 2012 nach Mallorca kam und heute kaum noch auszurotten ist.
Mückenplage auf Mallorca: Tourismus könnte Erreger weiter verbreiten
Carlos Barceló, Professor an der balearischen Universität, betont: „Sie hat sich sehr gut angepasst und brütet in Privathaushalten. Das Problem ist, dass wir einen Krankheitsüberträger haben, den wir vorher nicht hatten“, sagt er. Er erklärt, dass Stechmücken tropische Krankheiten wie Dengue oder Zika nur übertragen können, wenn das Virus zuvor in einem menschlichen Wirt vorhanden ist.
Dabei spielt der Tourismus eine elementare Rolle. Beispielweise, wenn eine Person aus einem Land zurückkehrt, in dem einer der Krankheitserreger endemisch und sie sich ebenfalls infiziert hat. Wenn diese Person dann von einer Mücke gestochen wird und die Mücke dann eine andere Person sticht, kommt es zur Übertragung und Ansteckung. So können sich die Erreger dann immer weiter ausbreiten.
„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Plagen eintreffen“, warnte Barceló. Es sei laut den Forschenden nun wichtig, die Mückenpopulationen zu überwachen, tropische Krankheiten frühzeitig zu diagnostizieren und die Kommunikation zwischen den Ländern zu intensivieren.
Die Koreanische Buschmücke legt ihre Eier in allen Arten von künstlichen Behältern und natürlichen Löchern in Pflanzen und Steinen ab. Die Eier haben eine hohe Überlebensrate, da sie resistent gegen Austrocknung sind und eine Toleranz gegenüber Kälte aufweisen.