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Stadt auf Mallorca steht vorm KollapsEinheimische verzweifelt: „Von Mai bis September wie eingesperrt”

Blick auf das Dorf und den Strand von Port de Soller auf Mallorca, hier im Juni 2020.

Massen an Touris sorgen für Unmut bei Bewohnerinnen und Bewohnern auf Mallorca.

Die Hochsaison hat noch nicht einmal so richtig gestartet und schon machen sich Massen an Touris auf Mallorca breit. Bei den Einheimischen schleicht sich Unmut ein.

von Jana Steger  (JS)

In Venedig protestieren Einwohnerinnen und Einwohner seit Jahren gegen die Kreuzfahrtschiffe, die die Stadt belasten. In Barcelona und Amsterdam sind Overtourism und Airbnb-Vermietungen ein großes Thema. Auch Anwohnerinnen und Anwohner auf den Kanaren demonstrierten gegen Massentourismus.

Wenn es jedoch einen Ort gibt, der Jahr für Jahr von Massen an Touristinnen und Touristen nur so überlaufen wird, dann wohl Mallorca. Vor allem in den letzten Tagen brodelt der Unmut unter den Bewohnern und Bewohnerinnen der Baleareninsel, insbesondere in der Gemeinde Sóller.

Mallorca: Einheimische in Sóller protestieren gegen Überfüllung

Bereits Anfang Mai begann die Überfüllung durch Touristen und Touristinnen. Die Folge: kilometerlange Staus, gestörter Alltag und eine spürbare Belastung der Umwelt. Soziale Netzwerke sind bereits voll von wütenden Kommentaren und Videos, welche die belastende Situation beschreiben.

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Ein örtlicher Einwohner klagt: „Wenn man in Sóller wohnt, ist man von Mai bis September wie eingesperrt.“ Ein anderer fügt hinzu: „Man verkauft uns die Idee, dass wir vom Tourismus leben, aber gleichzeitig zwingt man uns, unter diesen Bedingungen zu leben.“

Wie das „Mallorca Magazin“ berichtet, bleibe die Lage seit Tagen unverändert – und das, obwohl die Hochsaison noch gar nicht begonnen hat. Die Bewohner und Bewohnerinnen fordern sofortige Lösungen und ein Umdenken im Tourismuskonzept. „Es ist Zeit für ein nachhaltiges Modell, das der Überlastung ein Ende setzt, die Anwohner und die Umwelt respektiert“, heißt es in einem Statement.

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Anfang Mai, vor allem am Donnerstag (2. Mai 2024), sei der Verkehr so stark gewesen, dass sich schon ab dem Vormittag eine bis zu sechs Kilometer lange Autoschlange ab der Tunneleinfahrt durch die gesamte Röhre hindurch bis zum Ortseingang von Sóller gebildet hatte. Der Tunnel musste zeitweise sogar gesperrt werden. Grund für den Andrang sei wohl das erste Mai-Wochenende gewesen.

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Unter dem Motto „SOS Residents“ haben sich bereits mehrere Bürgerbewegungen zusammengeschlossen, um gegen die Überfüllung und die negativen Folgen des Massentourismus zu protestieren. Sie fordern ein nachhaltiges Tourismusmodell, das Rücksicht auf die Umwelt und die Lebensqualität der Einwohner und Einwohnerinnen nimmt.

Gemeinderat Carlos Darder erklärte der „Mallorca Zeitung“, dass „es absolut unmöglich ist, dieser großen Zahl von Autos, die nach Sóller kommen, einen Parkplatz zur Verfügung zu stellen“. Von Seiten des Rathauses könne man dieses Problem demnach nicht lösen. Die Zuständigen in der Gemeindeverwaltung zeigen sich vorerst ratlos darüber, wie der Urlauberandrang in den Griff bekommen werden soll.