Schluss mit Saufeskapaden: Mallorcas Behörden sagen dem Partytourismus den Kampf an. Benimmregeln am Ballermann solle Abhilfe schaffen.
MallorcaSchluss mit Partyekstase am Ballermann: Diese strengen Benimmregeln gelten jetzt an der Playa
Ohne Oberteil auf der Partymeile oder das Rauchen beim Gehen auf offener Straße – Der Ballermann auf Mallorca strotzt nur so von feierwütigen Partytouristen. Kein Wunder: Megapark, Bierkönig und Co. locken jedes Jahr aufs Neue massenhaft Urlauberinnen und Urlauber auf die Baleareninsel.
Alkohol-Exzesse und unangebrachtes Verhalten auf den Straßen Mallorcas sind dadurch vorprogrammiert. Doch damit ist nun Schluss. Die Behörden der Baleareninsel sagen den Saufeskapaden endgültig den Kampf an.
Benimmregeln auf Mallorca: Hohe Strafen bei Verstoß
Dafür gibt es eine ganze Reihe an Benimmregeln, die für die Saison vom 1. April bis 1. Oktober gelten. Davon betroffen sind unter anderem die Bierstraße (Carrer Miquel Pellisa), die Parallelstraße der Schinkenstraße (Carrer Missió de San Diego), der Carrer del Llaüt (zweite Meereslinie) sowie die Carretera de s'Arenal (Meerespromenade). Darüber berichteten unter anderem die „Mallorca Zeitung“ sowie der „MDR“.
Folgende Benimmregeln gibt es nun rund um die Playa de Palma zu beachten:
- In Ballermann-Hotels ist All-Inklusive mit Alkohol verboten.
- In Sachen Kleidung gilt: Touristinnen und Touristen müssen mit Schuhen und Oberteil bekleidet sein. Sie dürfen nicht mit nacktem Oberkörper an der Promenade entlanglaufen.
- Wer in der Warteschlange vor Lokalitäten negativ auffällt, wird nicht hineingelassen. Dazu zählt beispielsweise aggressives Verhalten oder Tätowierungen mit Neonazi-Symbolen
- Sex in der Öffentlichkeit, im Auto oder am Hotelfenster ist verboten.
- Auch Hausverbot ist die Folge von unangemessenem Verhalten. Die Betreiber und Betreiberinnen der Lokale informieren sich dabei gegenseitig und haben und stehen in direktem Kontakt zur Polizei.
- Drogenkonsum in Partylokalen ist verboten.
- Rauchen auf der Restaurant-Terrasse sowie beim Gehen auf offener Straße ist verboten.
- Aufblasbare Sexpuppen oder Handtücher mit anzüglichen Bildern sind verboten.
- Wildpinkeln, das Hinterlassen von Müll sowie das Aufmüpfen gegenüber sich beschwerender Anwohner und Anwohnerinnen sind verboten.
- Partygäste, die jünger als 18 Jahre alt sind, dürfen weder in Clubs noch in Discotheken.
- Auch Megafone, Lautsprecher (Lärmbelästigung) und Kostüme sind verboten.
- Trinkgelage auf der Straße sind verboten.
- Bars und Discotheken sind verpflichtet, getrennte Ein- und Ausgänge zu haben, um Menschenansammlungen zu vermeiden.
- Hütchenspiele oder das Anbieten von Massagen am Strand sind verboten.
- Auch Werbung für Alkohol ist untersagt.
- Das „Flatrate-Saufen“ wird es ebenfalls nicht mehr geben.
- Lokale müssen außerdem ihre Außenbereiche von der Straße abgrenzen.
- Nach 21:30 Uhr darf kein Alkohol mehr verkauft werden.
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Doch was passiert, wenn gegen die Regeln verstoßen wird? Das kann ganz schön teuer werden. Mindestens 100 Euro müssen Urlauberinnen und Urlauber beim Verstoß gegen die Regeln blechen. Sind die Verstöße schwerwiegender, so kann es zu einer Strafe von bis zu 3000 Euro kommen.
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Die strengen Regulierungen gibt es jedoch nicht ohne Grund. Schließlich gab es bereits kurz nach Saison-Start erste Verletzte sowie eine abgebrannte Bar. Auch die Einheimischen sollen durch die Regeln von feierwütigen Partytouristen weniger gestört werden. Doch auch Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind unter anderem Grund für die strengen Benimmregeln an der Playa. (js)