Im Urlaub gestrandet. Wie komme ich als Urlauber wieder heim ? Und wer bezahlt das? Nicht erst seit der Thomas-Cook-Pleite ein Thema bei Touristen.
ReiseversicherungPauschalurlauber sollen bei Pleite des Veranstalters besser geschützt werden
Berlin/Frankfurt. Diese Nachricht dürfte Pauschalurlauber künftig ruhiger in den Urlaub starten lassen. Nach den Turbulenzen der Thomas-Cook-Pleite sollen sie jetzt besser gegen Insolvenzen von Reiseveranstaltern abgesichert sein. Der neue Reisesicherungsfonds startete nach eigenen Angaben pünktlich am Montag.
Er kümmert sich bei einer Pleite eines Reiseanbieters um die Erstattung der Reise-Vorauszahlungen der Kunden und den Rücktransport gestrandeter Urlauber. „Der Fonds gibt Reisenden die notwendige Sicherheit, im Insolvenzfall ihres Anbieters geschützt zu sein“, sagte Thomas Schreiber, Co-Geschäftsführer des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF).
Reisesicherungsfonds sollen bis Ende Oktober 2027 gefüllt werden
Der von der deutschen Touristikwirtschaft organisierte und vom Bundesjustizministerium beaufsichtigte Fonds soll bis Ende Oktober 2027 von den Veranstaltern mit rund 750 Millionen Euro gefüllt werden. Während der Aufbauphase unterstützt der Staat den Fonds durch eine Kreditlinie.
Der DRSF löst grundsätzlich die bisherige Absicherung durch Versicherungen oder Bankbürgschaften ab. Von der Pflicht, in den Rettungstopf einzuzahlen, sind nur kleinere Unternehmen mit einem Jahresumsatz von unter zehn Millionen Euro ausgenommen.
Viele Reiseanbieter haben bereits Sicherungsschein erhalten
Von den rund 150 bewilligten Anträgen haben über 95 Prozent der Reiseanbieter den Angaben zufolge bereits den sogenannten Sicherungsschein erhalten, also den Nachweis der Absicherung.
Mit den übrigen Anbietern sei der DRSF im Gespräch für eine konstruktive Übergangslösung. In einigen Fälle müsse die Sicherheitsleistung in Höhe von 5 Prozent des Jahresumsatzes noch vom Altversicherer freigegeben werden. Hintergrund des neuen Fonds ist die Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook im September 2019.
Die Versicherung hatte wegen der Haftungsbeschränkung auf 110 Millionen Euro damals nur einen Bruchteil der Kosten ersetzt, der Staat sprang mit Millionen ein. (dpa)