Capri – Insel für Lifestyle-Fans, hohe Promi-Dichte, unfassbar schön und atemberaubend teurer: Hier gibt's Tipps für einen vielleicht nicht ganz so kostspieligen Urlaub.
Unfassbar schön, unglaublich teuerSo muss der Capri-Trip die Reisekasse nicht total ruinieren

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Wunderschön – und mehr Capri geht nicht! Blick über Marina Piccola und die Faraglioni-Felsen.
von Nicole Adami
Capri – allein der Name klingt wie Musik in den Ohren. Er lädt zum Träumen und sehnsuchtsvollem Schwelgen ein. Die Lust auf ein bisschen „dolce vita“ – dem typischen Italien-Gefühl – verkörpert die im Golf von Neapel gelegene Insel wie kaum ein anderer Ort! Spätestens seit den 50er Jahren ist die Insel Capri dank Rudi Schurickes Schlager-Hit über die „Capri-Fischer“ als romantisches Sommerferienziel weit bekannt.
Bis heute zieht es Menschen an, die ein gutes Leben sowie den dazugehörigen Lifestyle zu schätzen wissen – und ausgiebig zelebrieren: Feine Restaurants, Bars, Luxushotels und exklusive Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier en masse. Dabei misst das kleine Juwel im Golf von Neapel lediglich etwas mehr als zehn Quadratkilometer. Berühmt ist das kleine Eiland aber auch für die raue Landschaft. Insbesondere die steil abfallenden Felswände vor der Kulisse des tiefblauen Meeres sind ein Top-Motiv für Hobby-Fotografen.
Gewusst, wie! Capri geht auch ohne Touri-Massen
- Klassiker unter den Sehenswürdigkeiten: Eine der bekanntesten natürlichen Sehenswürdigkeiten ist die Blaue Grotte, in der das Meerwasser aufgrund des sich brechenden Sonnenlichts in einem intensiv leuchtenden Blau schimmert. Da sie sehr niedrig ist, fahren tagsüber (wenn das Wetter gut und kein Seegang zu erwarten ist) kleine Ruderboote mit Touristen hinein (14 Euro p. P. für ca. 10 Minuten). Ein privater Besuch ist aufgrund der geringen Deckenhöhe offiziell verboten, wird von der Polizei mit saftigen Strafen belegt. Doch Capri hat an seiner spektakulären Küste noch viele andere Höhlen, die im Sommer neugierige Badegäste – aber auch zahlreiche Jachten – anziehen.
- Den Massen etwas entgehen: Capri-Stadt ist tagsüber voller Touristen – darauf muss man sich einstellen, wenn man die Insel besucht. Insbesondere die Piazza Umberto ist stark frequentiert. Wer dem ausweichen möchte, kann eine kleine Wanderung entlang der Via Pizzolungo unternehmen. Auf dem Küstenweg passiert man den Arco Naturale, die auf Felsen gebaute (und von Karl Lagerfeld in einem Bildband festgehaltene) Casa Malaparte sowie den Aussichtspunkt Belvedere di Tragara. Letzterer ist ein Ort der Ruhe auf der sonst so stark besuchten Insel: Umgeben von Zitronenbäumen blickt man auf die kegelförmigen Faraglioni-Felsen sowie die wunderschöne Südküste Capris.
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- Tolle Fernsicht: Die hat man auch von den botanischen Gärten des Augustus (Giardini di Augusto; 2,50 Euro Eintritt ab 12 Jahren). Von hier aus offenbart sich ebenfalls ein guter Blick auf die senkrecht stehenden Faraglioni-Felsen und auch die Via Krupp, die sich in engen Kurven nach unten zum Meer schlängelt: Der deutsche Großindustrielle Friedrich Alfred Krupp ließ Anfang des vergangenen Jahrhunderts den gewundenen Weg von der Villa hinunter zum Wasser bauen.
- Promis in Sicht: Die Schönheit Capris verzaubert auch Prominente: Unter anderem Sophia Loren, Brigitte Bardot und Kirk Douglas sollen das schöne Leben auf Capri in vollen Zügen genossen haben. Öfters wurden auch Leonardo DiCaprio, Julia Roberts und Orlando Bloom gesehen. Sängerin Mariah Carey besitzt ein Anwesen auf dem Eiland. Und Model Heidi Klum und Musiker Tom Kaulitz gaben sich 2019 ihr Ja-Wort hier und feierten ihren besonderen Tag unter anderem im noblen Restaurant „Il Riccio“.
- Übernachten: Hübsch, gemütlich und preislich im Rahmen ist die kleine Casa Mariantonia im etwas weniger überlaufenen Anacapri im Inselinneren. Wer hier nächtigt, bekommt wunderbar mediterran eingerichtete Zimmer, einen Pool zur Abkühlung sowie einen bezaubernden Zitronengarten, der zur Unterkunft gehört (ab 120 € pro Nacht). Direkt über der Via Krupp liegt das „Hotel Villa Krupp“, welches als privates Anwesen fungierte, bis es in den 60er-Jahren als familiengeführtes Drei-Sterne-Hotel eröffnete. Die Aussicht auf die Augustus-Gärten sowie das Meer ist fantastisch (Doppelzimmer ab 220 € pro Nacht).
- Essen: Herrliche Ausblicke genießt man von der „Terrazza Brunella“ (teuer, aber unvergleichlich), die für mediterrane Klassiker und Meeresfrüchte bekannt ist. Das grün bepflanzte Verandarestaurant „La Capannina“ liegt mitten im Ortskern von Capri-Stadt und ist ein absoluter Klassiker. Romantisch in die Felsen gebaut ist das rustikale Lokal „Le Grottelle“: eine Besonderheit, da die Küche mitten im Stein liegt – gespeist wird auf einer hübschen Terrasse mit Meerblick.
- Shoppen: Geld für Mode und andere Lifestyle-Objekte wird man auf Capri an jeder Ecke los – lohnend, und durchaus typisch für die Insel sind aber handgemachte Ledersandalen und Limoncello.
- Trinken: Aperitivo an der Leuchtturmbar: Wer Capri „für sich“ haben möchte (sofern das überhaupt möglich ist), läuft von der blauen Grotte bis zum Leuchtturm „Faro di Punta Carena“. Die Strecke ist rund fünf Kilometer lang, erfordert aber neben etwas Kondition vor allem Schwindelfreiheit. Unterhalb des Leuchtturms befindet sich die kleine Bar Maliblu und ein Badestrand, an dem man sich nach der Anstrengung erfrischen kann. Tipp: Am besten plant man die Wanderung so, dass man kurz vor Sonnenuntergang am Leuchtturm ist und die spektakuläre Aussicht genießen kann, wenn der Feuerball im Meer versinkt. Angenehm ist, dass vom Faro di Punta Carena ein öffentlicher Bus nach Anacapri fährt, sodass abschließenden Drinks an der Leuchtturmbar nichts im Wege steht.
- Das nervt: Sagen wir es, wie es ist: Capri ist wunderschön, aber verdammt teuer! Hauptreisezeit daher tunlichst meiden.
- Das bleibt: Schon nach ein paar Tagen Capri fühlt man sich erholt und quicklebendig! Eine Insel, von der aus man quasi ständig und überall das Meer sieht! Die Luft ist mit Salz angereichert, was die Lungen weitet und gesund macht.
Capri in Italien: So komme ich hin
Capri hat keinen eigenen Flughafen. Daher empfiehlt sich ein Flug nach Neapel Capodichino (z. B. ab Köln mit Eurowings, gut zwei Stunden Flugzeit, ab 59,99 Euro oneway). Von dort aus gelangt man in rund zweieinhalb Stunden inklusive 50-minütiger Fährfahrt nach Capri (27,50 € pro Person über www.ferryhopper.com buchbar).
Nicht vergessen: Capri ist autofrei, verfügt aber über ein sehr gut ausgebautes Verkehrsnetz aus Kleinbussen und Taxis! Wer doch mit dem Auto anreist, sollte sein Fahrzeug unbedingt auf einem bewachten Parkplatz auf dem Festland abstellen.