Andalusien – schon das Wort löst Fernweh aus! Wir waren auf einem Roadtrip entlang Andalusiens Costa de la Luz unterwegs und haben ganz frische (und ausgefallene) Empfehlungen im Gepäck.
Roadtrip durch AndalusienPssst! Hier gibt's persönliche Tipps von Strand bis Sherry
Andalusien ist vielseitig, weitläufig und wunderschön. Da ist es eine Schande, bei einem Besuch in der spanischen Region nur Strand und Sonne zu genießen (was man aber natürlich auch machen kann). Die Costa de la Luz (Küste des Lichts) eignet sich aber auch hervorragend für einen Roadtrip.
Wer nicht ständig aus dem Koffer leben und jede Nacht in einem anderen Hotel übernachten will, der kann sich auch einen zentralen Ausgangspunkt wie Jerez de la Frontera suchen und von dort immer wieder Touren unternehmen. Hier ein paar Tipps für tolle Erlebnisse, besonders in der Nebensaison.
Andalusien: Vom Sherry-Dreieck an die Küste des Lichts
- Unterwegs im Sherry-Dreieck: Die Städte Jerez de la Frontera, Puerto de Santa Maria und Sanlucar de Barrameda bilden das sogenannte Sherry-Dreieck, in dem der „verstärkte Weißwein“ produziert wird. Hier kann man alles über die Spirituose erfahren und sie in unzähligen tollen Tabancos und Restaurants kosten. Alle drei Orte lohnen den Besuch: In El Puerto de Santa Maria gibt es auch Strand, in Sanlucar de Barrameda kann man herrlich ausgehen. Persönliches Highlight ist aber Jerez. Hier seine Basis aufzuschlagen, ist eine gute Wahl. Es gibt einen eigenen Flughafen, gute Hotels und ganz hervorragende Ferienwohnungen mitten in der Stadt (ca. 80 bis 100 Euro die Nacht) und tolle Restaurants und Kneipen.
- Paella-Extra-Tipp: Unbedingt in der „Tabanco Plateros“ vorbeischauen. Wer Sterneküche will, geht ins „Mantua“. Und selbst Paella, die eigentlich aus Valencia stammt, kann man hier gut essen. Zumindest im „Che Craft Paella & Fideua“. Kein Wunder, der Koch kommt aus Valencia.
Andalusien: Ultimativer Tipp für die Sherry-Verkostung
- Trinken und lernen: Wie der Sherry hergestellt wird, was ihn ausmacht, wie und wozu er getrunken wird, das erfährt man bei einer Tour in einer Weinkellerei. Die großen Hersteller bieten solide Führungen. Wer es persönlicher liebt, der sollte die kleinen Bodegas aufsuchen. Ungeschlagen: „Lustau“, wirklich familiär, der Sherry ist unglaublich. Aber die Führungen hier gibt es nur auf Englisch und Spanisch. Wer auch Brandy kosten will, geht zur „Bodega Diez Merito“.
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- Auf zu unfassbaren Stränden: Jerez selbst liegt nicht am Meer, man muss also rausfahren zum Baden und Sonnen. Hier kommt der Road Trip ins Spiel. Einfach morgens mal bis runter zur Playa Los Alemanes fahren (von Jerez aus dauert es ca. 1 Stunde und 20 Minuten).
Dort in der Nebensaison einsam an einem Traumstrand in die tollen Wellen hüpfen, in der Sonne trocknen lassen und dann weiter nach Zahara de los Atunes fahren. Noch größerer Strand, hier gibt es auch ein paar Restaurants & Co. Wie an einer Perlenkette aufgereiht folgen zurück nach Norden Traumstrand an Traumstrand: El Palmar, Playa de la Fontanilla, Playa de la Barrosa, Chiclana de la Frontera ... Einfach anhalten, Atlantikküste genießen. Auch bei Cadiz und hoch bis Rota gibt es viele schöne Fleckchen zu entdecken.
Andalusien: Tapas ohne Ende, aber bloß den Thunfisch nicht verpassen
- Tipp für Thunfisch-Aficionados: Thunfisch-Liebhaber müssen zu „El Campero“ in Barbate. Hier gibt es lokal gefangenen Blauflossen-Thun. Ein Thunfisch hat 24 verschiedene Fleischsorten, aus jeder davon wird hier eine Köstlichkeit gezaubert. Unfassbar gut (Gerichte zwischen 14 und 30 Euro, Menü ca. 130 Euro).
- Muss für Gourmets und Romantiker: Zum Sonnenuntergang ins „El Cuartel del Mar“ nach Chiclana de la Frontera. Auf der Dachterrasse einen Cocktail nehmen und dann super romantisch dinieren (Hauptgerichte 26 bis 30 Euro, unbedingt reservieren). Generell in dieser Region kosten sollte man Ochsenschwanz, Jamon iberico de bellota und auch mal Nieren in Sherry, wenn man es sich denn traut. Man kann auch den ganzen Tag mit wundervollen Tapas überleben und die Essenspreise für dreigängige Menüs sind überall unschlagbar.
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- Bergdorf erkunden: Man muss aber gar nicht unbedingt der Küstenlinie folgen. Auch ein Abstecher zu den sogenannten weißen Dörfern Andalusiens im Hinterland lohnt sich. Arcos de la Frontera oder Vejer de la Frontera zum Beispiel. In den Bäckereien dort gibt es leckere, süße Spezialitäten. Ist aber nichts für sehr heiße Tage, denn man muss ganz schön Treppen steigen. Daher perfekt für den Spätherbst oder frühen Winter.
- Shopping: Cadiz hat wunderschöne kleine Läden und Boutiquen, aber auch große Warenhäuser. Auch in Jerez findet man garantiert Mitbringsel.
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- Und noch ein bisschen weiter? Wer mit dem Auto noch mehr von Andalsuien sehen will: Ausflüge nach Tarifa im Süden oder Huelva im Norden sind auch mit einem Tagestrip machbar. Und immer einen Abstecher wert: Sevilla, die Wiege des Flamenco. Die Stadt ist einen eigenen Urlaub wert.
- Das nervt: Ohne Reservierung geht in den meisten Restaurants fast nichts mehr. Auf gut Glück weit fahren und auf einen freien Tisch hoffen? Riskant. Die Reservierung geht aber oft unkompliziert online.
- Das bleibt: Die Erkenntnis, dass auch in durchaus klassischen Strandurlaubsorten Juwelen entlang des Weges schlummern.
Roadtrip durch Andalusien: So komm' ich hin
Tuifly und Eurowings fliegen von Düsseldorf aus nach Jerez de la Frontera (ab 55 Euro one-way ohne Gepäck). Mietwagen am besten schon von Deutschland aus buchen (Kleinwagen für eine Woche im Herbst ca. 200 Euro).
Wer einen Roadtrip plant, sollte darauf achten, dass Hotel oder Ferienwohnung einen Parkplatz haben. Tipps für noch mehr Ausflüge gibt's im Lonely-Planet-Reiseführer „Andalusien“ (22,95 €).