Weil alles teurer wird, achten viele Menschen aktuell besonders darauf, mit ihrem Geld möglichst sparsam umzugehen. Das ist natürlich auch beim Thema Urlaub möglich.
Urlaub, aber günstig2023: Diese Ziele sind am preiswertesten – Geheimtipp inklusive
von Lara Hamel (hl)
Von einer Krise in die nächste: Erst kam Corona, dann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und schließlich eine immens hohe Inflationsrate in Verbindung mit extremen Energiepreisen. Das Geld der meisten Deutschen dürften daher nicht mehr so locker sitzen.
Pausen sind aber vor allem in turbulenten Zeiten wichtig für das Wohlbefinden. Wer also trotz Flaute im Portemonnaie nicht auf einen Urlaub verzichten möchte, sollte sich ein bisschen umorientieren, was die Reiseziele angeht – hier versteckt sich Sparpotenzial.
Günstiger Urlaub: Die Region macht's
Wie der „Business Insider“ am 18. Januar 2023 berichtete, ist zwar die Nachfrage an Urlaub in Deutschland hoch, jedoch gebe es zu wenige Angebote. Außerdem sei Deutschland „vergleichsweise teuer“, so die Pressesprecherin von Urlaubsguru, Annika Hunkemöller.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt Heike Müller vom Buchungsportal „Holidu“. Als der „Business Insider“-Bericht veröffentlicht wurde, waren an der deutschen Ostsee nur noch etwas mehr als ein Viertel der Ferienunterkünfte im August 2023 verfügbar. Pro Nacht muss man mit durchschnittlich 155 Euro rechnen. Auf Rügen ist es mit 171 Euro sogar noch teurer. In Wismar zahlt man „nur“ 129 Euro pro Nacht.
Müllers Tipp für Urlaub in Deutschland: weniger beliebte und/oder bekannte Orte aufsuchen. In der Eifel zahle man im Durchschnitt 112 Euro, in der Oberpflanz 110 Euro und an der Mosel sogar nur 89 Euro pro Nacht.
Worin sich der „Business Insider“ und die „Berliner Morgenpost“ vom 10. Januar einig sind: „Preisbewusste Urlauber sollten den Südosten Europas ins Visier nehmen.“ Entscheidet man sich für Sofia oder Zagreb, kann man sogar von Flügen profitieren, die im Vergleich zum Vorjahr etwas günstiger sind. Auch die Flugpreise für Kanada und die USA halten ihr Niveau.
Deutlich teurer sind dagegen laut der Vergleichsplattform „Swoodoo“ Flüge nach Südafrika, Ostasien und Südamerika. Hier muss man mit einem um 50 % höheren Preis rechnen. Wer nach Australien und Neuseeland möchte, muss ebenfalls tiefer in die Tasche greifen: Der Preisanstieg liegt zwischen 24 und 29 %.
Richtet man den Blick wieder zurück auf Europa, bieten die Kanaren mit 125 Euro pro Nacht laut „Business Insider“ einen besseren Preis als die Balearen mit 342 Euro. Der Geheimtipp kann jedoch einen deutlich niedrigeren Preis vorweisen: In Albanien kann man durchschnittlich für 65 Euro nächtigen. Auch Carlo Speth von „Urlaubspiraten.de“ ist der Meinung, dass vor allem die albanische Küste in Richtung Griechenland günstig ist.
In einem Beitrag der „Berliner Morgenpost“ vom 9. Januar informierte der ADAC-Reiseexperte Dirk Schneider, dass Pauschalreisen nach Mallorca zwar ebenfalls teurer seien als 2022, der Preis aber im Vergleich nur geringfügig ansteigen werde. Wie EXPRESS.de bereits berichtete, kostet der Mallorca-Urlaub 35 % mehr als in den vorigen Jahren. Zum Vergleich: Kreta ist um 71 % und die Türkische Riviera um 45 % teurer geworden.
Was Urlaubswillige außerdem bedenken sollten, sind die unterschiedlichen Inflationsraten der Länder. In Italien gab es im Dezember 2022 einen Inflationswert von 12,3 %, in Spanien waren es 5,6 % und in der Türkei sogar 64,3 %. Urlauber aus EU und Schweiz können allerdings von der schwachen türkischen Währung profitieren. Einkaufen gehen und auswärts essen seien „ein echtes Schnäppchen“.