Smartphone am Steuer: Das kann mit dem „Handy-Blitzer“ teuer werden. Neue Kameras sollen in Zukunft dabei helfen, diese Verstöße im Straßenverkehr zu erkennen.
PilotprojektErstes Bundesland führt Handy-Blitzer ein – so hoch sind die Strafen
Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen auf den Straßen Deutschlands, weil Fahrerinnen und Fahrer während der Autofahrt zum Smartphone greifen. Der neue Handy-Blitzer „Monocam“ soll nun helfen, die Verstöße mit dem Smartphone am Steuer zu verhindern und die Sicherheit im Verkehr zu erhöhen.
Als erstes Bundesland startet Rheinland-Pfalz mit landesweiten Kameras – nachdem die Testversionen bereits herausragend funktioniert haben. Drei Monate lang sind die „Monocams“ in Trier und Mainz ausprobiert worden.
Testphase erfolgreich: Zahl der Verstöße mit Handy am Steuer mindestens halbiert
Das Pilotprojekt an den zwei Standorten habe dazu geführt, dass die Zahl der Ablenkungsverstöße mindestens halbiert wurde, sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) in einer ersten Bilanz am Montag in Mainz. „Das Pilotprojekt belegt, dass die Monocam eine präventive Wirkung hat und geeignet ist, die Verkehrssicherheit in Rheinland-Pfalz zu erhöhen.“
Das in den Niederlanden entwickelte System „Monocam“ erkennt in einem Livestream, wenn ein Pkw- oder Lkw-Fahrer zum Smartphone oder Tablet greift und macht dann automatisch ein Foto. Die Bilder werden anschließend von geschulten Polizisten an einem mit der Kamera verbundenen Computer ausgewertet, denn nicht alle Aufnahmen sind eindeutig. Wer mit Handy am Steuer überführt wird, muss ein Bußgeld von 100 Euro bezahlen und bekommt einen Punkt beim Fahreignungsregister in Flensburg.
Mit der nächsten Änderung des Polizei- und Ordnungsgesetzes werde noch im laufenden Jahr ein Vorschlag für eine Rechtsgrundlage erarbeitet, die den dauerhaften Einsatz der „Monocam“ ermögliche, kündigte der Innenminister an. Dann sollen alle Polizeipräsidien im Land mit der Technik aufgerüstet werden. Im Jahr 2022 gab es in Rheinland-Pfalz rund 1000 Verkehrsunfälle, die auf Ablenkung am Steuer zurückzuführen waren. Oft hatten die Fahrer damit mit einem Handy hantiert. (dpa)