Werbemaßnahmen, welche die Konkurrenz direkt attackieren, sind im heutigen Klima eher unüblich. Der Discounter Lidl hat sich nun aber dazu entschlossen, im Rahmen eines Handzettels direkt gegen einen ihrer Wettbewerber auszuteilen.
„Ritterschlag“Lidl greift Billig-Konkurrenz mit Prospekt an – das könnte böse nach hinten losgehen
Der Lebensmittel-Discounter Lidl ist zuletzt als einer der Hauptsponsoren der Heim-EM aufgetreten. Eine aktuelle Werbemaßnahme sorgt allerdings bei Experten und Expertinnen für Stirnrunzeln.
Bereits während der EM fiel der Discounter mit einer durchaus irritierenden Plakatwerbung auf. Doch der aktuelle Vorfall ist nochmal von einer völlig anderen Sorte. Erstmals in seiner Geschichte feuert Lidl im Rahmen eines Handzettels offen gegen einen ihrer Konkurrenten und erweist sich laut Experten damit selbst einen „Bärendienst“.
Lidl im direkten Vergleich mit Action
Die Kampagne des Discounters umfasst einen Handzettel, der einen direkten Preisvergleich der Produktpalette von Lidl und Action beinhaltet. Lidl macht in der Broschüre darauf aufmerksam, dass die Lidl-Eigenmarke eine größere Vielfalt bietet, dabei aber genauso viel kostet wie die Produkte von Action.
Diese Maßnahme birgt für den Discounter einiges an Risiko, da sie dadurch natürlich auch zeitgleich auf die Angebote von Wettbewerber Action aufmerksam machen. Auch von Marktexperten wird die Kampagne durchaus kritisch gesehen.
Gegenüber der „Lebensmittel Zeitung“ spricht eine Marktanalyst von einem „Ritterschlag für Action“, da sich die Discounter-Kette mit dieser Kampagne selbst eingesteht, dass der Non-Food-Bereich mehr und mehr von Action vereinnahmt wird. Auch die direkte Konkurrenz von Action, wie beispielsweise Tedi oder Kodi, bestätigt die konstante Steigerung des Marktdrucks durch Action.
Action ist auch in Frankreich und den Niederlanden flächendeckend vorhanden. Wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, zeigte sich dort, dass Kundschaft, welche hauptsächlich bei Lidl und Aldi einkauft, zu 40 Prozent auch gelegentlich bei Action zu finden ist. In Deutschland sind es 20 Prozent.